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Leo Bellmont-Fässler

Leo Bellmont-Fässler Leo Bellmont-Fässler

NEKROLOGE

Leo Bellmont-Fässler wurde am 14. August 1939 als sechstes von 14 Kindern von Josef und Lina Bellmont-Marty in der Schmalzgrube geboren. Seine Kindheit verlief für damalige Verhältnisse ziemlich normal. Die Eltern hatten wenig Geld und mussten hart arbeiten.

Während seiner Kind- und Jugendzeit hatten die Eltern jahrelang die Alp «Duli» oberhalb von Studen gepachtet. Es war eine schöne Zeit für die Familie Bellmont. Man hatte zwar nicht viel, aber man hatte einander. Es blieb genug Zeit für Spiel und Spass. In den Wintermonaten hatte man viel Arbeit beim Holzen.

Zwischendurch ging die «Truppe » auch immer mal wieder gerne zum Fischen, zum «Fröschnen » (Froschfang) oder zum Schnecken sammeln. Diese konnte man dann wieder «teuer » auswärts verkaufen.

Im Laufe der Zeit wurde die Familie immer grösser, als nach und nach die jüngeren Geschwister geboren wurden. Anfang der 60er-Jahre nahmen die Eltern Josef und Lina sogar noch ein weiteres Kind in ihre Obhut auf, Fredy Schatt.

Leo besuchte die Schule in Unteriberg. Er war ein guter Schüler, hatte aber keine weiteren Ambitionen diesbezüglich. In jenen Zeiten war das so üblich. Selbst eine Lehre stand nicht im Vordergrund, man hatte sonst genug zu tun. Nach seiner Schulzeit kam er zuerst in den Schönenberg als Knecht. Dort hielt er es aber nicht lange aus. Zu sehr plagte ihn das Heimweh. Später folgten weitere Kurzanstellungen im Chaletund Barackenbau, als Uhrmacher und als Alphilfe.

Ab 1963 arbeitete Leo 10 Jahre lang bei der Firma Josef Marty (s’Ferdis Sejibis) auf den Baustellen. Hier erlernte er das Handwerk des Maurers. Eine strenge Arbeit, welche er bis zu seinem 40. Altersjahr ausübte. 1973 wechselte er zur Firma Ott & Fuchs AG (s’Nöldis). Die Wirtschaft florierte und es wurde viel gebaut. Maurer waren zu jener Zeit sehr gefragt. Zusätzlich holte man die ersten italienischen Gastarbeiter ins Ybrig. Leo erzählte immer wieder gerne die Geschichten aus jener Zeit. Was hatten sie doch alles zusammen erlebt: Silvano, Luigi, «dä König», dä «Stäfel Kari», «dä Tschäpper» und wie sie alle sonst noch hiessen und heissen.

Leo arbeitete gerade in dieser Zeit extrem viel und hart und trotzdem reichte es häufig nicht. Nebenbei übernahm er deshalb zusammen mit «äm Bäri» am Wochenende noch Brennholzakkorde, um besser über die Runden zu kommen.

Ab 1980 bis zu seiner Pensionierung arbeitete er dann noch bei der Firma Bührle im Ochsenboden. Zuerst als Allrounder im Bau und Unterhalt, später in der Munitions-Vernichtung.

Privat war es so, dass Leo für damalige Verhältnisse recht lange zu Hause wohnte. Seinen Lohn gab er grösstenteils zu Gunsten der ganzen Familie an seine Eltern ab. Diese wiederum waren um den Zustupf natürlich froh, denn noch immer hatte man viele Mäuler zu stopfen.

Seine Frau Ida lernte er anlässlich der Trauung von Walter und Margrit Fässler-Bellmont kennen, bei der sie beide gleichzeitig Nebenhochzeiter waren. Am 23. Mai 1970 kam es zur Hochzeit der beiden. Die Ehe mit Ida verlief generell sehr gut und harmonisch. So sagen die Kinder bis heute, dass sie ihre Eltern kein einziges Mal hätten ernsthaft streiten hören.

Ende 1970 übernahmen sie das Haus von seinen Eltern, mit der Auflage von Wohnrechten.

Etwa 20 Jahre lang teilten sie dann das Haus mit «Papa und Mama Moll», welche im unteren Stock wohnten. Und auch Fredy blieb weiterhin im Hause wohnen.

Nach einer tragischen Totgeburt folgten später drei gesunde Kinder: Andi, Urban und Doris. Den grössten Teil ihres Lebens verbrachten sie zusammen mit ihrer Familie im eigenen Haus im Steinbächli in Unteriberg. Den Kindern fehlte es an nichts. Stets standen sie an erster Stelle.

Im Hause Bellmont war jeder herzlich willkommen. An Wochenenden und vor allem am Neujahrstag herrschte oftmals mehr Betrieb, als in manch einem Restaurant mitten im Dorf. Der Pöstler bekam jeden Tag ein feines «Znüni» und selbst komplett fremde «Reisende» wurden zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Auch wenn dies das Budget vielleicht gar nicht wirklich zugelassen hätte.

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