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Schwyzer bleiben weniger lang in Spitalpflege

Schwyzer bleiben weniger lang in Spitalpflege Schwyzer bleiben weniger lang in Spitalpflege

Im Kanton Schwyz ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in einem Spital deutlich geringer als in der gesamten Schweiz. Dafür ist die Hospitalisierungsrate erhöht.

DANIEL KOCH

Eigentlich sind die Schwyzer nicht dafür bekannt, sich schnell in Spitalpflege begeben zu wollen. Vor allem urbanere Kantone sollten da ganz andere Zahlen aufweisen – denkt man.

Bezüglich der Hospitalisierungsrate in der Akutpflege überflügelt nun aber der Kanton Schwyz beispielsweise den Kanton Zürich. Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFU) zeigen: Schwyz weist pro tausend Einwohner elf Fälle mehr auf und kommt auf 148 Fälle. Das sind immerhin gut acht Prozent Unterschied.

Und Schwyz ist unter den Zentralschweizer Kantonen mit Abstand der Spitzenreiter. Selbst Zug (132) und Luzern (128) weisen weniger Fälle auf. Der Durchschnittswert für die gesamte Schweiz liegt bei 144. Am stärksten liegen Basel-Stadt (172) und Basel-Landschaft (171) darüber.

Weniger Pflegekräfte

Wenn die Schwyzer sich auch öfters in Spitalpflege begeben als anderswo, sie verlassen diese Institution auch schneller wieder als fast in der ganzen übrigen Schweiz.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug im vorletzten Jahr 4,2 Tage: Das ist ein ganzer Tag weniger als im Schweizer Schnitt. Und nur gerade im Kanton Obwalden (4,1 Tage) verlassen die Leute das Spital noch einen Hauch schneller. Am längsten bleiben die Patienten mit 6,3 Tagen in den Kantonen Genf und Tessin im Spital.

Etwas unterdurchschnittlich präsentiert sich der Stand im Kanton Schwyz allerdings auch hinsichtlich des eingesetzten Pflegepersonals: Auf ein Spitalbett kommen im Schnitt 3,4 Pflegekräfte, schweizweit sind es 3,9.

Teurer als im Durchschnitt

Am meisten Pflegepersonal gibt es aber nicht etwa in den urbanen Kantonen mit Universitätsspitälern, sondern in den kleinen Urschweizer Kantonen Uri (5,2) und Obwalden (5,0). Auch die übrigen Zentralschweizer Kantone liegen zum Teil weit vor Schwyz (Luzern 4,8, Nidwalden 4,7, Zug 3,7). Am schlechtesten schneiden mit 2,6 das Wallis und mit 2,9 Appenzell Innerrhoden ab. Etwas höher liegt man wiederum bei den Kosten: Pro Pflegetag errechneten die Statistiker für die Spitäler im Kanton Schwyz einen durchschnittlichen Betrag von 2209 Franken, schweizweit liegt der bei 2053 Franken.

Von den Zentralschweizer Kantonen ist Nidwalden mit 1953 Franken am günstigsten, am teuersten ist es mit 2341 Franken in Obwalden. Schweizweit am günstigsten ist man in den Kantonen Jura (1149 Franken), Wallis (1259 Franken) und Schaffhausen (1372 Franken).

Abgrenzung von Akut- und Langzeitpflege Unter Akutpflege versteht man pflegerische und therapeutische Massnahmen bei einer akuten Erkrankung, Verletzung oder Verschlechterung einer chronischen Erkrankung. Sie ist geprägt durch schnell wechselnde Patientensituationen.

Langzeitpflege bezeichnet hingegen die Pflege und Betreuung von Menschen mit Unterstützungsbedarf über einen längeren Zeitraum. Diese Menschen sind wegen ihres hohen Alters, einer Krankheit oder Behinderung nicht mehr in der Lage, alle alltäglichen Aufgaben alleine zu bewältigen.

Im Kanton Schwyz bleiben Patienten im Schnitt während 4,2 Tagen im Spital. Foto: zvg

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