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Schuleröffnungen waren die Highlights

Schuleröffnungen waren die Highlights Schuleröffnungen waren die Highlights

Zweisprachiger Lehrgang

Katja Bruhin reiste vor Kurzem im Namen der Kamerun Stiftung Ashia durch das westafrikanische Land. Besondere Höhepunkte ihrer Reise waren die Eröffnung ihres neuerbauten, zweisprachigen Gymnasiums in Yagoua und der Primarschule in Njimbot.

SILVIA GISLER

Nach achtwöchigem Aufenthalt in Kamerun ist Katja Bruhin Ende November gesund und ohne grössere Probleme aus Kamerun heimgekehrt. Bis es dazu kam, hatte die 44-Jährige aber einige Formulare auszufüllen und Fragen zu beantworten, was ihre Ausreise betraf. Auch einen Corona-Test konnte sie nicht umgehen. «An den Flughäfen hat sich aber niemand für die Formulare und Testresultate interessiert », erzählt Bruhin.

Auf ihrer Reise durch Kamerun hat Katja Bruhin viele Patenkinder und Einrichtungen besucht, welche die Stiftung Ashia unterstützt. Auch die eigenen Bauprojekte wurden kontrolliert und das weitere Vorgehen besprochen. Doch wie weit sind die im letzten Jahr angekündigten Projekte, wie zum Beispiel das College für 450 Kinder? «Das Gymnasium ist zur Hälfte fertiggestellt.» Ein Teil davon sei bereits eröffnet und mit Leben gefüllt worden. «Seit Oktober werden 81 Kinder unterrichtet – 40 in französischer Sprache, 11 auf englisch und 30 Kinder wählten den zweisprachigen Lehrgang», erzählt die Galgenerin. Bis 2022 erhoffen sich Bruhins die Fertigstellung aller Gebäude für die 10- bis 13-Jährigen.

Bischof zieht den Hut

Einer der Höhepunkte ihrer bewegenden Reise sei auch die feierliche Zeremonie zur Eröffnung der zweistöckigen Primarschule im westkamerunischen Njimbot gewesen. In acht Klassenzimmern, plus zwei doppelt geführten Kindergärten, haben zirka 400 Kinder nun die Möglichkeit, unterrichtet zu werden. Kein Wunder also, sangen Kinder, Eltern und Schulverantwortliche fröhliche Lieder, reichten der Ausserschwyzerin die Hände und wollten sie aus Dankbarkeit nicht mehr gehen lassen. Wie Katja Bruhin erklärt, sei extra der Bischof angereist. «Er hat während der Messe eine bewegende Rede gehalten und sogar den Bischofshut abgezogen und sich vor mir verneigt.» Da wurde selbst die taffe Schweizerin etwas verlegen.

Träume und Visionen

Solche – zum Glück zahlreiche – Momente geben Bruhins Kraft und Freude, weiterzumachen, obwohl die Situation vor Ort mit Krieg und ewigen Machtspielchen nicht immer einfach ist. So schmieden sie denn auch bereits neue, zum Teil riesige Zukunftspläne. So sollen ein Kinderspital, eventuell ein Kindergarten nahe des Mutter-Kind-Programms, ein Ausbildungszentrum für Handwerker, oder auch Schlaf- und Computerräume, eine Bibliothek, ein Aufenthaltsraum oder eine Mensa beim neuen Gymnasium entstehen. «Und wenn ich im Lotto gewinne, lasse ich die 50 Kilometer lange Strasse zwischen Yagoua und Gobo teeren », sagt sie lachend. Dies würde es ihnen ermöglichen, auch in der von Armut geprägten Region um Gobo noch mehr und besser zu helfen. Denn noch immer gebe es viele Fälle, denen selbst Bruhins nicht helfen können. «Dort bleibt uns nichts anderes, als Trost zu spenden und ein bisschen Geld für Lebensmittel zu geben. Meist sind die Familien schon glücklich, allein weil wir sie besuchen und mit ihnen Zeit verbringen.»

Überschwängliche Freude: Katja Bruhin inmitten der Kinderschar, die dank Ashia ein doppelstöckiges Primarschulhaus erhalten hat. Fotos: zvg

Die Transportwege in Kamerun lassen manchmal zu wünschen übrig. Deshalb ist von Katja Bruhin und ihren Helfern vor Ort immer wieder viel Flexibilität bezüglich Fahrzeugwahl und Reisekomfort gefragt.

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