Veröffentlicht am

Grosser Rückhalt für die schulergänzenden Betreuungsangebote

Grosser Rückhalt für die schulergänzenden Betreuungsangebote Grosser Rückhalt für die schulergänzenden Betreuungsangebote

Trotz Corona wohnten 160 Personen der Einsiedler Budgetgemeinde bei. Sie erlebten einen weitgehend harmonischen Abend.

VICTOR KÄLIN

Trotz Corona-Massnahmen wohnten am letzten Montag, 14. Dezember, 160 Personen der Einsiedler Bezirksgemeinde bei. Dank guter Organisation und hoher Disziplin verlief der Abend reibungslos – und das nicht nur organisatorisch. «Kritische Schuldenzunahme»

An einer Budgetgemeinde gehört die Aufmerksamkeit natürlich dem Säckelmeister. In gewohnt ruhiger Art stellte Andreas Kuriger nicht nur den Voranschlag vor (EA 82/20), sondern erläuterte die Auswirkungen des neuen Rechnungsmodells HRM2, das 2021 kantonsweit erstmals zur Anwendung kommt. Die Umsetzung der neuen Vorgaben war «eine besondere Herausforderung», betonte Bezirksammann Franz Pirker, verbunden mit einen Dank an Kuriger sowie insbesondere dessen Abteilungsleiter Werner Landtwing.

Für 2021 stellt der Säckelmeister rote Zahlen in Aussicht: Bei einem Aufwand in der Laufenden Rechnung von 90 Millionen Franken und einem Ertrag von 86,5 Millionen beträgt das erwartete Defizit 3,5 Millionen. «Die Schuldenzunahme wird zunehmend kritisch », mahnte Andreas Kuriger. Gemäss Finanzplan steigt die Verschuldung des Bezirks bis 2024 auf über 90 Millionen Franken. Dennoch schlägt der Bezirksrat vor, den Steuerfuss unverändert bei 230 Prozent zu belassen.

Chancenlose Anträge

Eine Grundsatzdebatte um die finanzpolitische Zukunft des Bezirks fand trotz tiefroten Aussichten aber nicht statt. Einzig GLP-Kantonsrat Ruedi Bopp vermisste angesichts der düsteren Finanzperspektive eine Priorisierung. Er forderte den Bezirksrat auf zu zeigen, wie «das Wünschbare vom Notwendigen getrennt werden kann».

Zwar gingen tatsächlich zwei Sparanträge ein, doch betrafen sie lediglich kleinere Beträge (40’000 Franken für die Planung Neugestaltung Dorfplatz sowie 15’000 Franken für einen Fitnesspark bei der Josefskapelle). Beide Begehren wurden deutlich abgelehnt. Budget und Steuerfuss wurden praktisch einstimmig gutgeheissen.

Ohne Gegenstimme genehmigten die Anwesenden auch die Baukostenabrechnungen zur Aufstockung der beiden Schulhäuser Kornhausstrasse und Nordstrasse.

Starttermin ist «sportlich» Einige Diskussionen löste die in unserer Zeitung bereits ausführlich vorgestellte Sachvorlage aus zur Einführung von schulergänzenden Betreuungsangeboten an den Schulen von Einsiedeln. In seiner Funktion als Schulpräsident stellte Bezirksrat Christoph Bingisser das Projekt vor. Er pries insbesondere den Standort in der bezirkseigenen Liegenschaft an der Nordstrasse als «ideal und sehr günstig »; die Kostenobergrenze von jährlich 210’000 Franken hält er für «ausreichend». Den Starttermin im Dorf Einsiedeln auf das Schuljahr 2021/22 findet aber auch Bingisser «sportlich». Die Viertel müssen sich nach Ansicht des Bezirks noch etwas gedulden, soll doch die Bedarfsevaluation erst in den Jahren 2023 und 2024 erfolgen.

Stützt man auf die Redner und Rednerinnen ab, hat die Vorlage an der Urne gute Chancen. Der Grossteil begrüsste die Einführung solcher Angebote; mehrmals gerügt wurde einzig die Vernachlässigung der Viertel. Konträr waren hingegen die Meinungen zweier Expertengruppen: Während Francisca Eugster als Präsidentin des Vereins für Jugend- und Familienberatung das Anliegen ausdrücklich unterstützt, empfiehlt die Rechnungsprüfungskommission die Vorlage zur Ablehnung – aufgrund der Kosten, der Doppelspurigkeit des Angebotes sowie der (einstweiligen) Beschränkung auf das Dorf. Da keine Anträge gestellt wurden, konnte das Sachgeschäft an die Urne überwiesen werden. Die Abstimmung findet am 7. März 2021 statt.

Nachdem unter Varia das Wort nicht weiter verlangt wurde, konnte Bezirksammann Franz Pirker die Versammlung nach dreistündiger Dauer schliessen. Diesmal ohne Verkündigung der obligaten Verlängerung.

Nur der Redner – hier Bezirksammann Franz Pirker – trägt keine Maske. Fotos: Victor Kälin

Dank guter Vorarbeit gelingt die Registrierung in Rekordzeit.

Share
LATEST NEWS