Veröffentlicht am

«Ich bin Feuer und Flamme für die Feuerwehr»

«Ich bin Feuer und Flamme  für die Feuerwehr» «Ich bin Feuer und Flamme  für die Feuerwehr»

Fünf Leute besuchten einen Infoabend der Feuerwehr Einsiedeln – und entschieden sich, gleich beizutreten. Unter den Interessierten, die Feuer gefangen haben, ist der 25-jährige Sven Schönbächler.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Wie kommt es dazu, dass Sie am Infoabend Feuer gefangen haben? Meine Grossmutter liegt mir schon seit Jahren in den Ohren, ich solle doch der Feuerwehr Einsiedeln beitreten. Auslöser, dass ich schliesslich zur Feuerwehr gegangen bin, war auch meine Freundin. So war es eine reine Formsache, denn im Grunde genommen habe ich mich schon vor dem Infoabend entschieden, der Feuerwehr beizutreten. Welche Beziehung haben Sie zum Element Feuer? Eine feurig-heisse (lacht)! Denn schliesslich habe ich bereits zwei Mal selber Feuer gelegt – allerdings ohne eigenes Verschulden. Einmal brannte eine Hütte im Garten des Elternhauses, weil ich ein Feuer im Cheminée gemacht habe und dann die Verschalung im Kamin in Brand geraten ist. Und einmal geriet ein Auto in der Garage in Brand. Ich hatte beide Feuer selber löschen können, das in der Garage und dasjenige im Gartenhaus. Die Feuerwehr hatte nur noch alles kontrolliert, ob alles sicher sei. Sind Sie vom Sternzeichen aus betrachtet vom Feuer geprägt? Nein, ganz im Gegenteil: Ich bin im Sternzeichen ein Skorpion, also ein Wasserzeichen. Das passt ja denn gut zur Feuerwehr: Denn Wasser löscht ja bekanntlich das Feuer.

Haben Sie sich auch schon die Finger verbrannt?

Oh ja. Ich war als Bub etwas fahrig und habe denn einen Becher mit heissem Wasser umgeworfen, was einen Dominoeffekt auslöste, sodass eine ganze Reihe von heissen Bechern auf mein Bein kippte und ich mir dieses arg verbrüht habe dabei – mit schwerem Verbrennungsgrad. Und einmal bin ich auf die Glut beim Cheminée getreten: Die Folge war eine geplatzte Brandblase am Fuss mit anschliessender Blutvergiftung. Haben Sie als Bub oder Jugendlicher gelegentlich Feuer gelegt? Ich bin weder ein Pyromane noch ein Pygmäe (lacht). Vielmehr war ich in der Pfadi Einsiedeln und habe da gelernt, wie man ordentlich ein Feuer macht – und auch wieder löscht.

Sind Sie Feuer und Flamme für die Feuerwehr oder machen Sie diesen Dienst eher aus Pflichtgefühl?

Ich bin in der Tat Feuer und Flamme für die Feuerwehr – mit Haut und Haar. Man lernt ja auch einiges bei der Feuerwehr, macht Weiterbildungen und pflegt dort die Kameradschaft. Wissen Sie bereits, in welcher Truppengattung Sie bei der Feuerwehr Einsiedeln im Einsatz stehen wollen? Einerseits kann ich mir gut vorstellen, als Fahrer und Hubretter bei den Maschinisten zum Einsatz zu kommen. Andererseits interessiert mich auch ein Einsatz bei den Atemschützlern: Diese gehen mit der Gasmaske in ein brennendes Haus hinein. Das ist naturgemäss ein gefährlicher, aber auch spannender Job.

Wieso leiden Feuerwehren allerorten unter grossen Nachwuchssorgen – nur im Klosterdorf nicht?

In der Tat bin ich das 97. Mitglied der Feuerwehr Einsiedeln: Damit ist der Sollbestand von hundert Personen nahezu erreicht. Ich glaube, der grosse Zusammenhalt im Klosterdorf ist der Grund dafür, dass ausreichend Nachwuchs da ist in der Feuerwehr Einsiedeln.

Was erfüllt Sie neben dem Feuerlöschen in Ihrem Leben?

Ich bin ein leidenschaftlicher Fischer und liebe es, mit meinem Kabinenboot auf den Sihlsee hinauszufahren und zu fischen – vorwiegend Hechte, Zander und Egli. Einmal habe ich gar einen Wels gefangen, der fast einen Meter gross war: Das Fleisch dieses Fisches hat zwar fürchterlich gestunken, war aber dann äussert schmackhaft beim Verspeisen.

Foto: Magnus Leibundgut

Sven Schönbächler

Jahrgang: 1995 Wohnort: Einsiedeln Beruf: Carrosserie-Spengler Hobbys: Fischen, Autos

Share
LATEST NEWS