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Weihnachtsessen Fehlanzeige

Weihnachtsessen Fehlanzeige Weihnachtsessen Fehlanzeige

Die Einsiedler Gastrobetriebe kämpfen um jeden Gast: Viele Anlässe über vier Personen werden storniert

Wegen der Coronapandemie ist dieses Jahr schon einiges ins Wasser gefallen. Nun werden auch die beliebten Weihnachtsessen abgesagt. Was kann die Einsiedler Gastronomie dagegen tun? Marco Heinzer von Gastro-Schwyz nimmt Stellung.

WOLFGANG HOLZ

Herr Heinzer, werden bei Ihnen und Ihren Wirtekollegen derzeit viele geplante Weihnachtsessen abgesagt? Ja, das ist so. Praktisch jeder Anlass über vier Personen wird storniert.

Mit welchem Verdienstausfall rechnet die Gastronomie aufgrund des ausfallenden Weihnachtsessen- Umsatzes etwa? Das kann man jetzt noch nicht sagen. Wir wissen nicht, was in Zukunft noch kommt. Ende Jahr können wir dann aber sagen, wie das 2020 auf dem Papier daher kommt. Wie wichtig sind aus Ihrer Sicht die Weihnachts- und Firmenessen hochgerechnet auf das ganze Wirtschaftsjahr eines Restaurants im Schnitt? Das ist verschieden, jedes Jahr sieht bei unseren Betrieben anders aus. Manchmal haben wir Jahre mit mehr oder weniger Anlässen. Da kann man keine Durschnittsberechnungen anstellen. Für uns ist jeder Anlass wichtig und wir haben das ganze Jahr offen. Die einen verschieben ihren Event auch in den Januar oder machen unter dem Jahr ein Essen oder Anlass. Gibt es inzwischen, soweit es Ihnen bekannt ist, Ideen von Firmen, ihren Mitarbeitern dennoch so etwas wie ein Weihnachtsessen zu gönnen – in Form von Gutscheinen eventuell?

Ja, da gibt es schon Anfragen bei uns. Und auch unter dem Jahr haben wir auch immer Gutscheine im Verkauf. Es ist immer eine gute Idee, jemandem etwas Gutes zu schenken – und da freut es uns natürlich, wenn wir unseren Gäste was bieten können. Auch die Aktionen vom «en starchä Gäischt» finde ich gut. Gibt es denn seitens der Gastronomie selbst Ideen, die Lücke im Weihnachtsessen-Business durch irgendwelche Alternativen zu schliessen? Oder nimmt Ihre Branche den Verdienstausfall einfach in Kauf? Zurzeit ist alles speziell. Die Leute haben Respekt und haben nicht wirklich Lust zu feiern. Die Gastronomie ist noch offen für alle.

Wir sind sicher und haben ein gutes Schutzkonzept. Jeder von unseren Betrieben ist individuell. Es gibt viele Ideen oder Alternativen. Jeder Betrieb ist selbst verantwortlich und hofft natürlich auf die Stammgäste und auch die Leute, die uns besuchen.

Was heisst das konkret für Sie? Das heisst: Wir kämpfen um jeden Gast oder Anlass in der aktuellen Zeit. Jeder Gastronomiebetrieb muss auch schauen, was er überhaupt noch anbieten kann. Jetzt müssen wir die Gäste sensibilisieren und aufmuntern, uns zu besuchen, das ist der nächste Schritt, den wir machen müssen. Verdienstausfall gibt es sicher, vor allem für diejenigen Lokale, die aus wirtschaftlichen Gründen ihre Betriebe schon geschlossen haben oder einfach mit den Umständen nicht zurechtkommen. Es ist eine harte Zeit!

«Jetzt müssen wir die Gäste sensibilisieren und aufmuntern, uns zu besuchen.»

Marco Heinzer, Präsident GastroSchwyz

Marco Heinzer, Präsident Gastro- Schwyz.

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