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Rat budgetiert ein hohes Defizit

Gemeinde Oberiberg verfügt über ein Eigenkapital von 4,1 Millionen Franken

Der Gemeinderat von Oberiberg beantragt den Stimmbürgern, den Voranschlag 2021 mit einem erheblichen Mehraufwand zu beschliessen. Der Steuerfuss soll derweil unverändert bei 140 Prozent belassen werden.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Der Voranschlag 2021 weise bei Ausgaben von knapp 4,7 Millionen Franken einen Aufwandüberschuss in der Höhe von 1,1 Millionen aus, schreibt die Gemeinde Oberiberg in einer Medienmitteilung: Der Finanzplan sehe des Weiteren für das Jahr 2022 ein Defizit von 660’000 Franken, für das Jahr 2023 einen Aufwandüberschuss von 530’000 Franken und für das Jahr 2023 ein Defizit von 570’000 Franken vor.

«Die Aufwandüberschüsse bedeuten einen Teilabbau des Eigenkapitals», erklärt Markus Dobler, Gemeindekassier in Oberiberg. Das Eigenkapital der Gemeinde betrage per Ende des vergangenen Jahres knapp 4,1 Millionen Franken. Das sei vergleichsweise hoch, erläutert Dobler: Üblich sei, dass die Gemeinden im Kanton Schwyz ein Eigenkapital zwischen einer halben und einer ganzen Million Franken aufweisen würden. Defizit baut Eigenkapital ab

Das hohe Defizit im Voranschlag 2021 komme wegen der Sanierung des alten Schiessstands zustande und sei zudem auf coronabedingt tiefere Steuererträge zurückzuführen, stellt der Gemeindekassier fest.

Vorgesehen sind im Voranschlag 2021 Nettoinvestitionen in der Höhe von 40’000 Franken. «In diesem Betrag sind Planungskosten für einen neuen Aufbahrungsraum enthalten», führt Dobler aus: Im Finanzplanjahr 2022 wird der Aufbahrungsraum mit 248’000 Franken realisiert.

Der Finanzausgleich für das Jahr 2021 betrage in Oberiberg 442’000 Franken. Damit erhalte die Gemeinde 261’000 Franken weniger Finanzausgleich als im Vorjahr. «Der Grund für die Reduktion des Finanzausgleichs liegt im hohen Betrag des Eigenkapitals unserer Gemeinde», schildert Dobler: «Deswegen macht es Sinn, das Eigenkapital abzubauen. » Nicht zuletzt mit Hilfe eines höheren Defizits könne das Eigenkapital wesentlich reduziert werden. Gute Perspektiven in Oberiberg

Auffällig ist, dass in den kommenden Jahren im Finanzplan laufend Defizite in Oberiberg angesagt sind. Dies führt Dobler unter anderem auf den Umstand zurück, dass zwei bis drei gute Steuerzahler aus der Gemeinde weggezogen seien.

Währenddem andere Gemeinden den Steuerfuss im nächsten Jahr senken wollen, beantragt der Gemeinderat von Oberiberg den Stimmbürgern, den Steuerfuss auf 140 Prozent zu belassen. «Einerseits haben wir just im letzten Jahr den Steuerfuss bereits einmal gesenkt», begründet Dobler diesen Entscheid: «Andererseits befinden wir uns mit 140 Prozent im guten vorderen Drittel der Gemeinden.» Dobler erachtet die finanziellen Perspektiven der Gemeinde Oberiberg als durchaus positiv, auch wenn man nicht mehr dermassen auf Rosen gebettet sei wie noch in den letzten acht Jahren: «Es wäre verfehlt, Alarm zu schlagen. Unsere finanzielle Lage ist nach wie vor gut.»

Die Gemeindeversammlung von Oberiberg geht am Donnerstag, 10. Dezember, um 20 Uhr, in der Mehrzweckhalle Moos über die Bühne.

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