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Den Energiebedarf von 90 Einfamilienhäusern decken

Den Energiebedarf von 90 Einfamilienhäusern decken Den Energiebedarf von 90 Einfamilienhäusern decken

Mit der Anlieferung der ersten Holzschnitzel wurde das OAK-Heizwerk für den Wärmeverbund in Rothenthurm in Betrieb genommen. Am Montag, 16. November, wird der Ofen eingeheizt und im Verlauf der Woche werden die ersten 26 Liegenschaften mit Warmwasser beliefert.

ALBERT MARTY

Am letzten Dienstag erfolgte mit der ersten Anlieferung von 300 Kubik Holzschnitzel der Start des Wärmeverbunds der OAK Energie AG. Am Montag wird eingefeuert und im Verlauf der Woche werden die ersten 26 Liegenschaften im Unterdorf und die Gemeinde-Liegenschaften mit der Fernwärme ab der neuen Heizzentrale an der Landstrasse bedient. Die provisorische Heizung der Schulhausanlage kann somit abgeschaltet werden.

Aktuell ist ein Leitungsnetz von 2100 Metern fertig erstellt. Ende dieses Jahres sind die Gebiete Rössliweidweg, Riedweg, Biberstrasse, Wyherweg, Müllernstrasse und Schulstrasse zu einem Teil erschlossen. In den folgenden Jahren 2021 und 2022 sollen zudem die Gebiete Erste Altmatt, Schoos, Dorfbach, Oberdorf und Lützelmatt erschlossen werden. Die Anschlussleistung per Ende 2020 beträgt rund 900 kW. Damit wird etwa der Heiz-Energiebedarf von 90 Einfamilienhäusern gedeckt. Platz für einen weiteren Ofen

In Rothenthurm gibt es bereits seit längerer Zeit einen Quartier-Wärmeverbund der Pius Schuler AG und der OAK Oberallmeindkorporation Schwyz an der Landsgemeindestrasse. Aufgrund des Erneuerungsbedarfs bei den eigenen Liegenschaften in Rothenthurm und der Absicht der Gemeinde, ihre bestehenden und neuen Liegenschaften mit erneuerbarer Energie zu versorgen, wie auch aufgrund von zahlreichen Neubauprojekten, hat die OAK Energie AG, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der OAK, entschieden, in der Gemeinde Rothenthurm ein Holzwerk zu erstellen und zu betreiben.

Im Mai 2020 erfolgte der Spatenstich für den Neubau der Heizzentrale an der Landstrasse. Heute ist der Bau bis auf die Umgebungsarbeiten abgeschlossen. Die Investitionskosten für die Heizzentrale betragen 3 Millionen und für das Leitungsnetz rund 3,5 Millionen. Bei Bedarf ist ein Platz für einen zweiten Ofen vorgesehen. Holz aus den eigenen Wäldern

Das Hackholz kommt von den umliegenden, OAK-eigenen Wäldern. Die Stämme kommen auf den Holzlagerplatz auf der Altmatt. Jeweils bei Bedarf kommt der mobile Holzhacker auf den Platz, hackt die Stämme zu Schnitzeln, welche direkt verladen und zur Heizzentrale geliefert werden. Vom Schnitzelsilo wird das Hackholz direkt dem Ofen zugeführt. Pro Jahr werden rund 2500 Kubikmeter Holzschnitzel CO2-neutral verfeuert, so Geschäftsführer Michael Föhn. Das Konzept ist so ausgelegt, dass der Ofen über das ganze Jahr ausschliesslich mit Holz betrieben werden kann. Für Föhn ist der Wärmeverbund «eine preisstabile und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen». In Form von heissem Wasser

Die Fernwärmeversorgung funktioniert wie eine riesige Zentralheizung. Statt in jedem Gebäude einzeln, wird für das ganze Gebiet die Wärme in der Heizanlage durch Verbrennung von Waldhackschnitzeln erzeugt. Die gewünschte Wärmemenge wird via Rohrleitungsnetz rund um die Uhr in Form von heissem Wasser zu Konsumenten geleitet. Der Wärmetauscher im Hause entnimmt die erforderliche Wärmemenge für die Beheizung der guten Stube und die Erwärmung des Warmwassers. Das abgekühlte Wasser fliesst in einem geschlossenen Kreislauf wieder zurück in das Holzheizwerk.

Mit der Anlieferung der ersten Holzschnitzel (im Bild das Beladen) wurde das OAK-Heizwerk für den Wärmeverbund in Rothenthurm in Betrieb genommen.

Fotos: Albert Marty

Imposant: der Ofen im Neubau der Heizzentrale an der Landstrasse in Rothenthurm.

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