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Tintenfischpilze, Rosengallwespennest, Torfmoos und Kanonenrohrputzer

Tintenfischpilze, Rosengallwespennest,  Torfmoos und Kanonenrohrputzer Tintenfischpilze, Rosengallwespennest,  Torfmoos und Kanonenrohrputzer

EA-Leser machten in den letzten Tagen einige besondere Entdeckungen in unserer Region.

LUKAS SCHUMACHER

Man muss nicht weit reisen, um Neues in der Natur zu entdecken. Es gibt unzählige Pflanzen, Pilze oder Lebewesen zu entdecken. Einige unserer Leser haben in den vergangenen Tagen besondere Entdeckungen gemacht, die sie mit den andern Lesern gerne teilen möchten.

Tintenfischpilz – ein seltener Fremder ungeniessbar, jedoch nicht giftig. Auch wenn sich der exotische Pilz in Europa stark verbreitet hat, ist er dennoch selten zu finden. Das abgebildete Exemplar hat Erich Egli in der Region Einsiedeln entdeckt.

Rosengallwespe – überwintern in Gallen sich die Larven der Gemeinen Rosengallwespe aufhalten. Bis zum Herbst ist die Entwicklung der Larven, die sich von pflanzlichem Gewebe ernähren, vollzogen. Der Gallapfel verfügt zu diesem Zeitpunkt über einen Durchmesser von etwa 5 cm. Die haarigen, moosartigen Auswüchse präsentieren sich zunächst in grün-gelber Farbe, wechseln bis zum Herbst ins Rötliche und werden im Winter bräunlich. Der im letzten Larvenstadium befindliche Nachwuchs der Rosengallwespe überwintert in der Galle. Im April verpuppen sich die Larven, sodass von Mai bis Juni das Schlüpfen der flugfähigen Insekten erfolgen kann.

Torfmoos – die lebenden Toten

Der Rothenthurmer Dorfhistoriker Albert Marty hat im Rothenthurmer Hochmoor Torfmoos entdeckt.

Torfmoose sind vor allem in Mooren zu finden. Man könnte über sie sagen, dass sie gleichzeitig leben und tot sind: Das Torfmoos wächst an seiner Spitze sehr schnell. Die darunterliegenden Pflanzenteile liegen jedoch im Wasser und sterben bald einmal aufgrund von Lichtund Sauerstoffmangel ab. Torfmoose speichern in ihren Zellen so viel Wasser, dass sie den Wasserspiegel im Moor anheben. Ernähren können sie sich aus den Nährstoffen, die mit dem Regenwasser eingetragen werden.

Um konkurrenzierende Pflanzen loszuwerden, geben Torfmoose Wasserstoffionen ins umgebende Wasser ab. Dadurch wird das Wasser sauer und so können viele andere Pflanzen nicht mehr wachsen.

Rohrkolben – Verbreitete Nutzpflanze Florian Schatt hat im Kiessammler des Tösenbaches, der in den Rotenbach fliesst, zwischen Schiessstand Riet und Katzenstrick, Rohrkolben, im Volksmund Kanonenputzer, fotografiert. Es sind Wasser- und Sumpfpflanzen, die dichte monokulturartige Bestände bilden können. Sie besiedeln Gewässerufer, Sümpfe und Moore und wachsen nicht nur auf feuchten sondern auch auf zeitweise überfluteten Flächen. Die Pflanze ist sommergrün und entwickelt ein dichtes Wurzelgeflecht mit Rhizomen, aus dem sie jedes Jahr wieder neu ausschlägt. Die Blütezeit ist Juni bis August, im Herbst und Winter brechen die Kolbenblüten auf und geben die Flugsamen frei.

Der Rohrkolben ist eine alte Nutzpflanze und entsprechend lange ist die Liste der Anwendungen: Öl aus den Samen, Mehl und Stärke aus den Rhizomen, Fasern aus den Samen und den Blättern, Verwertung der Rhizomen und jungen Sprossen als Nahrungsmittel. Heute steht die Nutzung als nachhaltiger Baustoff und Energieträger im Vordergrund.

Rohrkolben sind in unserer Region auch um diverse Teiche und rund um den Sihlsee zu finden.

Quellen: wikipedia.org; insektenhaus. info; t-online.de; pronatura- aargau.ch; rohrkolben.ch

Unverwechselbar: Der nicht einheimische Tintenfischpilz macht seinem Namen alle Ehre.

Fotos: Erich Egli Der Name dieses Pilzes kommt nicht von ungefähr, sieht er dem Meeresbewohner doch zum Verwechseln ähnlich. Der Tintenfischpilz ist in Australien, Tasmanien, Neuseeland, den Malayischen Inseln, China, Süd- und Ostafrika sowie auf St. Helena heimisch. Experten gehen davon aus, dass er von dort mit Wolloder Militärtransporten nach Europa gelangt ist. Erstmals wurde er in Europa 1913 in den Vogesen entdeckt.

Das Wachstum des Tintenfischpilzes mutet etwas unheimlich an: Am Anfang steht ein weissgraues sogenanntes Hexenei auf dem Waldboden. Das Gebilde mit elastischer Hülle reisst irgendwann auf und innerhalb weniger Stunden breiten sich zwischen vier und sechs Tentakeln über dem Waldboden aus. Anfangs sind diese weiss, färben sich nach kurzer Zeit aber tiefrot. Dieser exotische Pilz ist Als der Einsiedler Erich Egli auf Hagenbutten-Sammeltour war, entdeckte er bei einem Strauch etwas Seltsames. Ein rundes Gebilde rund um den Stil der Pflanze. Nach kurzer Recherche erfuhr er, dass es sich dabei um das Nest – eine Galle – einer Rosengallwespe handelt.

Auf dem Bild ist also eine «Galle» zu sehen. Eine Galle ist eine abnormale Wachstumsform, die unter Einwirkung tierischer oder pflanzlicher Organismen entstehen.

Die von Mai bis Juni schlüpfenden Weibchen der Gemeinen Rosengallwespen stechen im Frühjahr mit ihrem Legestachel in eine Wildrosenknospe, die kurz vor dem Öffnen steht. Dort legen sie bis zu 30 Eier ab. Die Heckenrose beziehungsweise Hundsrose mit dem wissenschaftlichen Namen Rosa canina wird für gewöhnlich bevorzugt. Nach etwa einer Woche kriechen aus den Eiern winzige Larven, die in den Knospenblättern Fressgänge anlegen. Die Gewebezellen reagieren, indem sie mehr Gewebe produzieren als normalerweise. Nach vier bis sieben Wochen hat sich eine Galle gebildet, die im Inneren verholzt. Sie besteht aus mehreren Kammern, in denen

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