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Heute ist der Tag der pflegenden und betreuenden Angehörigen

Heute ist der Tag der pflegenden und betreuenden Angehörigen Heute ist der Tag der pflegenden und betreuenden Angehörigen

Der heutige Tag der pflegenden und betreuenden Angehörigen soll einen Beitrag leisten, dass diese wertvolle Arbeit mehr Anerkennung und eine breitere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit findet.

BEZIRKSKANZLEI EINSIEDELN

Schätzungsweise 600’000 Personen in der Schweiz betreuen einen ihnen nahestehenden Menschen – eine beeindruckende Zahl. Beeindruckend ist vor allem aber die Arbeit, die all diese betreuenden Menschen mit grosser Selbstlosigkeit leisten.

Die Pflegeverhältnisse können so unterschiedlich sein wie das Leben selbst. Häufig unterstützen Erwachsene ihre betagten Eltern, aber auch Kinder oder jüngere Erwachsene können in ihrer Gesundheit und ihren Fähigkeiten so beeinträchtigt sein, dass sie eine anspruchsvolle Betreuung benötigen. Dauer und Aufwand der Betreuungsverhältnisse variieren stark. Eine Betreuung kann sich auf wenige Stunden wöchentlich beschränken oder sich auch über Monate und Jahre dahinziehen mit einer Betreuung rund um die Uhr. Rund 8 Prozent aller Betreuenden leisten diese aufwendigste Form der Betreuung.

Anstrengende Wochen, Monate, oft auch Jahre Erkrankt oder verunfallt eine Person des nahen Umfelds, bedeutet dies oft auch für die Angehörigen einschneidende Veränderungen in ihrer ganzen Lebenssituation. Um jemanden unterstützen zu können, muss die berufliche Tätigkeit reduziert, allenfalls gar die Arbeitsstelle gewechselt werden. Hilfsbeziehungen werden von den Betreuenden oft als Bereicherung wahrgenommen und sehr positiv erlebt. Die Belastung für die Betreuenden ist dennoch enorm. Vor allem dann, wenn sich ein Betreuungsverhältnis über einen sehr langen Zeitraum erstreckt, wie dies etwa bei Demenz-Erkrankungen der Fall ist. «Pflegen Angehörige über Jahre hinweg Tag für Tag eine demenzkranke Mutter oder auch den Ehepartner, kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man der Aufgabe nicht mehr alleine gewachsen ist», wie Peter Raab, Geschäftsführer von Alzheimer Uri/Schwyz erläutert. «Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die pflegende Person versucht, alles alleine zu machen.» Unbelastete Momente sind selten Bei zeitintensiven Betreuungsformen wird es sehr schwierig für die pflegenden Angehörigen, eigene Freiräume und Zeitinseln für die eigene Erholung zu erhalten. Die Unterstützung einer Person, die an Demenz erkrankt ist, gilt als besonders belastend und komplex. Auch bei einfacheren Handlungen brauchen die Erkrankten plötzlich Unterstützung und helfende Hände. Zur Bewältigung des Alltags muss alles vorausschauend vorbereitet und geplant sein, alles muss bereitgelegt werden, von den Kleidern über die Medikamente bis zum Rasierapparat. «Plötzlich war es kaum mehr möglich, unbeschwerte Momente zu erleben», weiss eine pflegende Angehörige zu erzählen. «Bei meiner Abwesenheit bin ich ständig in Sorge, ob zu Hause alles in Ordnung ist und sich mein Ehepartner zurechtfindet. » Auch wenn die erwachsenen Kinder bei der Betreuung des Vaters mithelfen, bleibt der zeitliche Aufwand und die Belastung durch die Betreuung gross. Sich nicht selbst überfordern

Bei besonders intensiven Pflegeverhältnissen ist es daher wichtig, dass sich die betreuenden Personen auch selber Sorge tragen, auf ihre eigenen Bedürfnisse achten und ihre eigenen Grenzen dabei im Auge behalten. Sich selber Freiräume und Erholungszeiten einplanen ist unabdingbar. «Schlaflosigkeit, gereiztes Verhalten, depressive Stimmungsschwankungen oder auch Erschöpfungszustände sind bei starkem Engagement in der Betreuung leider nicht selten», so Peter Raab. «Lastet die ganze Betreuung nur auf einer Person, etwa weil der Sohn oder die Tochter weit weg wohnen oder voll berufstätig sind, akzentuiert sich die Gefahr einer Überforderung der betreuenden Person noch zusätzlich.» Peter Raab rät daher, die bestehenden Entlastungsangebote im Raum Einsiedeln unbedingt zu nutzen. Diese bieten sowohl für die Betreuenden wie auch für die erkrankten Personen viele Vorteile. Für die erkrankte Person stellen sie eine sinnvolle Abwechslung im Alltag dar, die motivierend wirke. Den betreuenden Angehörigen ermöglichen sie die notwendigen Pausen und die Zeit für sich selber; sei es nur für einen entspannten Besuch beim Coiffeur, die Teilnahme an der Jassrunde oder ein Treffen mit Bekannten.

Bei zeitintensiven Betreuungsformen wird es sehr schwierig für die pflegenden Angehörigen, eigene Freiräume und Zeitinseln für die eigene Erholung zu erhalten.

Foto: redcross

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