Veröffentlicht am

Gut gespielt – trotzdem verloren

Gut gespielt – trotzdem verloren Gut gespielt – trotzdem verloren

Fussball, Zweite Liga interregional: FC Einsiedeln–FC Schöftland 1:2

In einem unterhaltsamen Spiel unterliegt der FC Einsiedeln dem SC Schöftland mit 1:2. Enttäuschung? Fehl am Platz! Zumindest auf der Tribüne war davon nichts zu spüren. Dafür war die Erleichterung der Gästefans nach dem Schlusspfiff nicht zu überhören.

BEAT SUTER

Von Torhüter Räber bis ganz nach vorne zu Michi Nützel, sie alle verliessen den Platz erhobenen Hauptes. Punkte konnten die Spieler des FCE zwar keine mit in die Kabine nehmen. Mit Applaus von den Rängen honorierten dafür die einheimischen Zuschauer die einwandfreie Leistung, mit welcher dem SC Schöftland alles abverlangt worden war.

Marco D’Alto und Co. gelang es, nahtlos an das siegreiche Spiel unter der Woche gegen den FC Muri anzuknüpfen. Das geholte Selbstvertrauen überragte somit die befürchteten «lahmen» Beine bei Weitem. Das war auch nötig, denn die Aargauer starteten mit mächtig Power und einigen baumlangen Kerlen mit viel Wasserverdrängung in die Partie.

Lukas Espinosa erzielt 1:1 Diese optische Überlegenheit zahlte sich bereits in der neunten Minute aus. Dennis Räber konnte sich vor seinem Tor nur mit einem Foul helfen. Mit etwas Glück verwandelte Kiybar den fälligen Elfmeter zur Gästeführung. Die Voraussetzungen für eine schnelle Reaktion waren alles andere als vielsprechend. Zum einen war schnell klar, dass das seifig schmierige Terrain keinen Boden für Tiki-Taka bot und die robuste Defensive der Gäste wohl nicht viele Chance zulassen würde.

Als Sinnbild dafür, dass Grösse und Physis nicht automatisch zu Punkte führen müssen, stand in der ersten Halbzeit Lukas Espinosa. Nur vier Minuten nach dem 1:0 gelang dem quirligen Stürmer nach einem wunderbaren Diagonalpass von Jan Auf der Maur ein Tor des Prädikats Weltklasse. Auf der Höhe des Strafraums hob er den angenommenen Ball zuerst über den heranstürmenden Torhüter Gautschi hinweg, um ihn danach ins leere Tor zu schieben. Wie Espinosa in einer späteren Szene Bregenzer, dem Aussenverteidiger mit Kranzschwingerformat, den Ball abjagte, erinnerte schon beinahe an den siegreichen David gegen Goliath.

Es entwickelte sich eine äusserst kurzweilige Halbzeit mit vielen sehenswerten Chancen auf beiden Seiten. Praktisch jeder getretene Eckball sorgte für Gefahr. Gautschi verdiente sich dabei in der 34. Minute ebenfalls die Höchstnote, als er mit einem Wahnsinnsreflex mirakulös einen Kopfball auf der Torlinie abwehrte. Die linke Seite mit Auf der Maurs Offensivdrang und Walkers Rushes Richtung Tor sorgte für viel Betrieb.

Feiner Heber zum 1:2 Und doch zeigte die Anzeigetafel nach 40 Minuten die erneute Führung der Schöftländer an. Wiederum setzte sich der auffällige Kiybar, diesmal mit einem feinen Heber über die Einsiedler Defensive, in Szene, nachdem er es in den ersten beiden Anläufen mit der Brechstange nicht geschafft hatte. Beinahe «copy paste» noch vor der Pause im anderen Sechzehner, mit dem Unterschied, dass der Ball eben nicht im Tor landete.

Dass die zweiten 45 Minuten nicht mehr ganz auf demselben Niveau mithalten mochten, war voraussehbar und verständlich. Der Rasen bereits zu diesem Zeitpunkt stellenweise mehr braun als grün sowie die Intensität vor der Pause zollten ihren Tribut, was überhaupt nicht heisst, dass den Fans nichts mehr geboten wurde. Die beiden Torhüter hatten weiterhin genügend Arbeit und erledigten diese souverän. Der Wille des FCE war immer noch deutlich sichtbar. Wenigstens einen Punkt wollte man aus dieser Partie noch mitnehmen, doch die Leichtigkeit begann ab der 60. Minute langsam zu schwinden.

20 Minuten vor Schluss startete Trainer Auf der Maur mit den Einwechslungen von Janik Oberholzer und Donik Ajredini die Auffrischung der Offensive. Und der zweite Anzug brachte tatsächlich nochmals frischen Wind vor Gautschis Gehäuse. Während Räber den FCE hinten mit seinen «big safes» im Rennen hielt, schafften weder Oberholzer noch d’Alto per Kopf den «lucky punch». Über eine Punkteteilung hätte sich wohl niemand beschweren können.

Matchtelegramm

Rappenmöösli, Einsiedeln. – Zuschauer: 230. – SR: Marko Jovic. – Tore: 9. Kiybar 0:1 (Foulpenalty), 13. Espinosa 1:1, 39. Kiybar 1:2.

Einsiedeln: Dennis Räber; Marco D’Alto, Jan Auf der Maur, Raphael Petrig, Tim Bertschinger; Riccardo Gerlach (78. Donik Ajredini), Juan Walker (70. Janik Oberholzer), Kevin Egger, Pascal Fässler, Rusmir Mujanovic (70. Linor Sefedini); Lukas Espinosa (78. Michael Nützel).

Bemerkungen: Einsiedeln ohne Fabian Langhart, Marko Prskalo (beide verletzt), Manuel Schönbächler (2. Mannschaft) und Samuel Pfyl, Roman Kälin (30+, Ersatztorhüter)

Gefährliche Eckbälle des FC Einsiedeln! Raphael Petrig steigt am höchsten und Marco D’Alto wird am Trikot zurückgehalten.

Foto: Sepp Holdener

Share
LATEST NEWS