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«Das Singlager wird trotz Corona zum Erlebnis»

«Das Singlager wird trotz  Corona zum Erlebnis» «Das Singlager wird trotz  Corona zum Erlebnis»

Der 47-jährige Lukas Meister ist seit 2018 Stiftskapellmeister im Kloster Einsiedeln. Ab Montag leitet er das Singlager 2020 des Klosters Einsiedeln in Amden – dem Coronavirus zum Trotz.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Das Lager der Musikschule Einsiedeln ist der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Wie kommt es, dass das Singlager über die Bühne gehen kann? Ein reines Singlager lässt sich mit bescheidenen Mitteln und schlanker Organisation organisieren, während das Lager der Musikschule durch die Beteiligung von Instrumenten einen höheren Aufwand benötigt hätte. Deshalb konnte mit dem Durchführungsentscheid bis nach den Sommerferien gewartet werden, auch dank der finanziellen Unterstützung des Klosters Einsiedeln, welches das Singen auf allen Altersstufen als zentrales Kompetenz- und Interessensgebiet sieht.

Singen erhöht die Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus: Wie können Sie sich im Singlager vor dem Virus schützen? Lautes Sprechen generiert ein höheres Ansteckungsrisiko als Singen, weshalb wir keine grundlegend andere Situation haben als zum Beispiel im Blauringlager. Sofern niemand krank ins Lager kommt, ist das Risiko minimal, da wir völlig unter uns in einem Haus in Amden sind und eine überschaubare Teilnehmerzahl haben. Selbstverständlich existiert auch ein vom Kanton abgesegnetes Schutzkonzept für das Singlager. Ist es vorstellbar, dass man auch mit einer Maske vor dem Mund singen könnte? Vergangene Woche hat der Stiftschor das Singen mit Maske getestet. Der Chor klang dabei viel dumpfer, und ausserdem ist es sehr gewöhnungsbedürftig, so zu singen. Aber vorstellbar ist es schon.

Können Sie auf Schutzkonzepte zurückgreifen, die sich bereits während anderen Musiklagern bewährt haben? Es fanden im Sommer viele Musik-, Sing- und Musicallager statt. Unser Schutzkonzept entspricht dem aktuell gültigen einer Organisation, die bewiesen hat, dass sie selbst im Ansteckungsfall durchdacht und vernünftig handeln kann. Wie viele Kinder und Jugendliche nehmen am Singlager teil – dem Coronavirus zum Trotz? Es sind etwas über zwanzig Teilnehmende, die von fünf Leitungspersonen betreut werden, die für Musik, Küche und auch für Sport, Spass und Spiel zuständig sind. Ein halbes Jahr dauert nun schon die Corona-Pandemie. Wie fällt Ihre Bilanz als Stiftskapellmeister über diese Zeit aus? Nie vorher wurde so deutlich, wie existenziell wichtig das gemeinsame Musizieren für viele Menschen ist. Gerade im Stiftschor ist ein unbändiger Wille spürbar, die überall geforderte Distanz durch das gemeinschaftliche Singen einen Moment lang (fast) vergessen zu lassen.

Was erwartet das Publikum beim Konzert im Theatersaal der Stiftsschule Einsiedeln am 2. Oktober zum Abschluss des Lagers? Es wird viel Energie und Freude und ein abwechslungsreiches Programm zu erleben sein! Die Form des Konzerts ist noch offen. Bei schönem Wetter soll es auf dem Studentenhof stattfinden, da wir uns im Theatersaal auf die Familien der Mitwirkenden beschränken müssten. Foto: zvg

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