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«Gerade mal um 0,8 Punkte verpasste ich den Sieg»

«Gerade mal um 0,8 Punkte  verpasste ich den Sieg» «Gerade mal um 0,8 Punkte  verpasste ich den Sieg»

Nico Moser konnte bei den SwissSkills, den Schweizer Nachwuchsberufsmeisterschaften, einen schönen Erfolg feiern: Der Plattenleger aus Bennau holte die Bronzemedaille.

WOLFGANG HOLZ

Herr Moser, was bedeutet Ihnen die Bronzemedaille, die Sie jüngst bei den SwissSkills der Plattenleger holten? Es ist eine Auszeichnung, Erfahrung und ein schönes Erlebnis, auf dem Podest zu stehen. Die ersten drei qualifizierten sich für die Ausscheidung, wer an den World-Skills in China 2021 teilnehmen kann. Daher bedeutet mir die Bronzemedaille viel, da ich hier nochmals eine Chance bekomme, mich zu beweisen. Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die ersten drei Ränge waren nicht einmal einen Punkt auseinander. Gerade um 0,8 Punkte verpasste ich den Sieg Was mussten Sie leisten, um den dritten Platz zu belegen? Im Vorfeld bekamen wir alle einen Übungsplan, den wir zu Hause umsetzen konnten. Da ich unbedingt einen Podestplatz erreichen wollte, habe ich dementsprechend schon viel Zeit investiert. Im Wettkampf galt es, den vorgegebenen Plan, der abgeändert wurde, innert 22 Stunden umzusetzen, möglichst perfekt Formen und Farben, Rundungen, Schrägschnitte und vor allem die Masse einzuhalten. Es gibt ein Bild von Ihnen, da stehen Sie vor einem Kunstwerk. Da ist aus bunten «Plättli » gefertigt das Bundeshaus zu sehen. Ist das Ihr Werk? Ja, es ist mein Kunstwerk. Jeder Mitstreiter musste das selbe Motiv fertigstellen. Die Vorgabe kam von Chefexperte Davide Donati. Da die Swiss Skills in Bern hätten stattfinden sollen, jedoch wegen dem Corona nicht dort stattfanden, wurde es im kleineren Rahmen im Ausbildungszentrum Dagmersellen durchgeführt. Darum auch das Bundeshaus. Was lieben Sie an Ihrem Beruf?

Die Vielseitigkeit, mit verschiedenen Formen und Farben zu arbeiten. Immer wieder neue Kundschaften, die unterschiedliche Ansprüche haben, sowie die Abwechslung der verschiedenen Arbeitsabläufe. Vor allem aber freut es mich immer, dass meine Arbeit zu sehen ist. Wie hart ist denn Ihre Arbeit als

Plattenleger rein körperlich gesehen?

( lacht) Anstrengend ist bestimmt jeder Beruf. Klar, bei einem Neubau ist noch kein Lift vorhanden, und man trägt das Material die Treppe hoch. Doch man bleibt bestimmt fit und ist stets in Bewegung.

Wo verlegen Sie am meisten Plättli? In jeder Wohnung mindestens die Nasszellen, jedoch auch viele Wohnräume, Küchen und Wanddekorationen wie Verblender. Terrassen und Balkone auf Stelzlager oder in Splitt zu verlegen kommt auch immer öfter vor. Welches war bisher Ihr interessantester Auftrag? Erst noch vor Kurzem in Zürich, der Uhrenladen Beyer in der Bahnhofstrasse. Wie verlegten sehr grosse Platten, die gerade nur sechs Millimeter stark waren. Der Boden, die Wände und die Säulen waren 4 Meter hoch und mussten rundum in Gehrungen geschnitten werden. Dies war eine grosse Herausforderung, jedoch liebe ich es, nicht alltägliche Objekte zu meistern. Was ist Ihr Zukunftswunsch?

Fit und gesund zu bleiben und dass ich keine körperlichen Einschränkungen erleiden muss, damit ich diesen Beruf stets ausführen kann. Natürlich möchte ich die Ausscheidung für die Teilnahme an der Weltmeisterschaft gewinnen. Foto: zvg

Nico Moser

Jahrgang: 2000 Wohnort: Bennau Beruf: Plattenleger Hobbys: Skifahren, Jassen, Schwimmen, Fussball

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