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Polizist auf Velo?

Spielen Sie noch «Snake» auf dem Monochrom-Display Ihres Mobiltelefons? Fährt Ihr Polizist mit dem Velo zum Notfall? War bei der letzten Abstimmung zum Schulhausneubau auch der Lohn des Hauswarts eingerechnet? Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben Sie nun dreimal Nein gewählt: Mit der Kampfjetabstimmung verhält es sich ähnlich wie in den Beispielen.

Das aktuelle Flugzeug hat dasselbe Alter wie die bekannten Mobiltelefone des erwähnten. Es ist jetzt die richtige Zeit, der 10 Jahre dauernden Beschaffung neuer Jets mit modernster Sensor- und Waffentechnik zuzustimmen, damit uns unsere Luftwaffe auch ab 2030 vor Bedrohungen aus der Luft schützen kann.

Wenn Sie einen Notfall haben, möchten Sie, dass die Blaulichtorganisationen möglichst schnell bei Ihnen sind und helfen. Analog ist es mit der Luftpolizei der Armee: Wenn ein Flugzeug zum Beispiel kein Funksignal mehr hat, ist es froh, wenn es von einem Überschall-Kampfjet eingeholt wird und die Piloten aus dem Cockpitfenster mit Zeichengebung kommunizieren können. Billige «Unterschall- Flugzeuge» sind leider zu langsam für diese Aufgabe.

Die bekannten Armeeabschaffer versuchen, mit dem Kostenargument Stimmen zu gewinnen: Weder bei der NEAT noch bei anderen Abstimmungen wurden jedoch jemals die gesamten Betriebskosten aufgerechnet. Es werden sämtliche buchhalterischen Tricks angewendet, um die Bürger von ihrem Ja abzuhalten. Dabei wissen Sie als gut informierter Stimmbürger, dass der neue Kampfjet aus dem ordentlichen Armeebudget bezahlt wird. Das bedeutet: Die Armee kauft und betreibt den Jet, indem sie bei sich selbst in anderen Bereichen spart.

Ich lege ein überzeugtes Ja in die Urne für eine bezahlbare, moderne Schweizer Luftwaffe.

Marcel Schönbächler Generalstabsoffizier und Bataillonskommandant (Einsiedeln)

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