Veröffentlicht am

«Ich gebe Rothenthurm eine Note zwischen 5 und 6»

«Ich gebe Rothenthurm eine  Note zwischen 5 und 6» «Ich gebe Rothenthurm eine  Note zwischen 5 und 6»

Die ganze Primarschule von Rothenthurm setzt sich im Rahmen der Clean-Up-Tage für die Umwelt ein – für ein sauberes Dorf. Der EA sprach mit Laura Mackie vom OK-Team.

VICTOR KÄLIN

Wann haben Sie letztmals etwas einfach auf den Boden geworfen?

Ich kann mich nicht genau daran erinnern. Das liegt weit zurück. Als Kind habe ich so lange die Kaugummis auf den Boden gespuckt, bis ich erfuhr, wie unglaublich lange es dauert, bis dieser sich zersetzt hat. Das war für mich so etwas wie ein Wendepunkt.

Woher kommt bei Ihnen dieses Umweltbewusstsein? Das Elternhaus hat mich stark geprägt – vor allem meine Mama. Und da ich gerne draussen in der Natur bin, realisiere ich, wie sauber es in der Schweiz noch immer ist. Das wird mir meistens nach Auslandferien so richtig bewusst. Dem will ich Sorge tragen. Als erwachsene Person und Lehrerin will ich Vorbild sein und meinen Teil dazu beitragen. Wie stark ärgern Sie sich, wenn Sie Güsel herumliegen sehen – oder gar jemanden, der achtlos etwas fortwirft? Schon beim «kleinsten Fötzeli» muss ich reagieren. Etwas wegzuwerfen finde ich komplett unnötig. Ich verstehe das schlichtweg nicht. Angesichts der vielen Abfallkübel ist das pure Faulheit. Nun wollen Sie Ihre Überzeugung weitergeben. Als Lehrerin setzen Sie sich zusammen mit den Schülerinnen und Schülern für ein «sauberes Dorf» ein. Was ist vorgesehen? Die ganze Primarschule von Rothenthurm – das sind etwa 250 Kinder – beteiligt sich heute Freitag am weltweit durchgeführten Clean-Up-Day. Zuerst orientieren wir die Buben und Mädchen über den Tag und die damit verbundenen Ziele. Danach rüsten wir die Kinder mit Handschuhen und Abfallsäcken aus. Wir durchkämmen das ganze Dorf bis hinaus in die Altmatt. Ist das der erste Clean-Up-Day in Rothenthurm? Der zweite. Im Vorjahr bestellten wir sogar eine Mulde in Erwartung grosser Abfallberge. Am Schluss kamen 20 Kilogramm zusammen! Wir haben doch ein recht sauberes Dorf. Ein falsch entsorgter Pneu war das Gröbste. Doch die Kinder waren schwer beeindruckt, wie viele Zigarettenstummel auch in Rothenthurm einfach achtlos weggeworfen werden. Sie möchten den Schülerinnen und Schülern «Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein» vermitteln. Bräuchte das nicht mehr als nur eine einmalige Aktion? Das stimmt. Die Primarschule Rothenthurm hat ein OK «Gesunde Schule». Wir beschäftigen uns mit der Psyche, der Umwelt, mit genügend Bewegung … Wir entwickeln laufend Projekte. So zum Beispiel «fötzeln» wir alle zwei bis drei Wochen um das Schulhaus herum, damit die Kinder sehen, dass Abfälle, welche man nicht entsorgt, einfach liegen bleiben. Auch beim Pausenkiosk vermitteln wir den Kindern, möglichst wenig Abfall zu produzieren. Was nicht existiert, kann nicht weggeworfen und muss auch nicht entsorgt werden. Wenn Sie die Situation im Umfeld des Primarschulhauses benoten müssten … Ich empfinde die Situation als wirklich gut. So zwischen Note 5 und 6. Und mit Blick auf das ganze Dorf? Ebenso – Note 5 bis 6. Wir haben im Vorjahr effektiv «nur» 20 Kilogramm eingesammelt. Und ich darf sagen, dass wir wirklich gut gesucht haben und weit gelaufen sind.

11. und 12. September: Nationaler Clean-Up-Day der IG saubere Umwelt (IGSU)

Foto: Victor Kälin

Laura Mackie

Jahrgang: 1991 Wohnort: Hinwil Beruf: Primarlehrerin (1. und 2. Klasse Rothenthurm)

Hobbys: Musizieren, Lesen, Laufen, Hunde, Zeichnen

Share
LATEST NEWS