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«Das Laufen ist ein Ausgleich zum Alltag und zur Arbeit»

«Das Laufen ist ein Ausgleich zum Alltag und zur Arbeit» «Das Laufen ist ein Ausgleich zum Alltag und zur Arbeit»

Olivia Waser macht am Etzellauf mit: Die 23-jährige Einsiedlerin nimmt am Mittwochabend mit Elan die Strecke von acht Kilometern und 700 Höhenmetern unter ihre Füsse.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Mit welchem Gefühl gehen Sie am Mittwoch an den Start?

Ich bin einfach nur gespannt, was das Rennen mit sich bringt, und wie immer auch etwas nervös. Das Ziel ist, eine persönliche Bestleistung zu zeigen, aber trotzdem auch den Lauf zu geniessen.

Machen Sie sich Sorgen wegen einer Ansteckung mit dem Coronavirus?

Kaum. Die Veranstalter haben ein sinnvolles Schutzkonzept ausgearbeitet und alle Teilnehmer über ihre Vorschriften informiert. Viel Verantwortung liegt auch bei mir selber, um mich und andere zu schützen. Da kein Sportler freiwillig erkranken will, werden vermutlich die meisten Teilnehmer auch Vorsicht walten lassen. Die meisten Teilnehmer sind in einem Team oder Verein unterwegs. Laufen Sie gerne solo? Meine Trainings absolviere ich sehr gerne mit Kolleginnen oder mit dem Laufträff Einsiedeln. Zum Start werde ich mit meinem Freund Marco gehen, der am Etzelbergzeitfahren mit dem Bike teilnimmt und deshalb diesen Moment mit mir teilt. Den Wettkampf an sich laufe ich aber lieber solo. So kann ich mich auf meine Leistung konzentrieren. Im Ziel trifft man dann häufig bekannte Gesichter aus dem Laufträff Einsiedeln, was ich wieder sehr angenehm finde.

Die Strecke ist happig. Haben Sie sich speziell vorbereitet auf das Rennen? Nein. Ich liebe Bergläufe. Die Aussicht und das Gefühl, es nach oben geschafft zu haben sind die Mühe immer wert. Deshalb laufe ich im Training immer wieder steile und anspruchsvolle Strecken. Käme für Sie Aufgeben jemals in Frage? Nur starke Schmerzen, Schwindel oder sonstiges Unwohlsein würden mich zum Aufgeben bewegen. Die Gesundheit geht vor. Es ist möglich, dass ich in den steilsten Passagen zwar mal gehen muss. Dies bedeutet aber nicht, dass man aufgibt – im Gegenteil: Mit Gehen ist man dann oftmals sogar schneller.

Welche Chancen geben Sie sich, als Siegerin das Ziel auf dem Etzel zu erreichen? Das Niveau ist am ganzen Anlass sehr hoch, und meine Platzierung hängt stark von den angemeldeten Läuferinnen ab. Ich vermute nicht, zu den letzten Läuferinnen im Ziel zu gehören. Den Rest werde ich vorzu nehmen. Rennen ist Ihr Lebenselixier. War Sportlerin zu werden Ihr Mädchentraum? Nein, absolut nicht. Als Mädchen wurde ich im Schulsport immer als letzte gewählt, und den Sportunterricht mochte ich gar nicht. Erst mit etwa 16 Jahren fand ich über den Fussball, später über das Fitness, den Einstieg in den Sport. Erst letztes Jahr entdeckte ich dann das Laufen und speziell die Bergläufe für mich. Haben Sie ganz andere Berufsund Lebensziele, die Sie gerne erreichen wollen? Auf jeden Fall. Das Laufen ist mehr ein Ausgleich zum Alltag und zur Arbeit. Momentan bin ich in der Ausbildung zur Physiotherapeutin und investiere dort

viel Zeit und Energie.

Würden Sie auch Ausdauersportlern empfehlen, ein Krafttraining zu absolvieren? Ganz klar ja! Mehr Muskulatur macht nicht dem Klischee entsprechend schwer und träge. Wird die Rumpf- und Beinkraft gezielt aufgebaut und danach in der entsprechenden Sportart umgesetzt, können grosse Fortschritte erzielt werden. Wichtig ist dabei aber ein guter Trainingsplan, damit nicht überbelastet wird. Foto: zvg Olivia Waser

Jahrgang: 1997 Wohnort: Einsiedeln Beruf: Physiotherapeutin i.A., eidg. dipl. Fitnessinstruktorin

Hobbys: Wandern, Joggen, Lesen Bergläufe, Rennrad

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