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Sanierung der Reformierten Kirche Einsiedeln

Sanierung der Reformierten Kirche Einsiedeln Sanierung der Reformierten Kirche Einsiedeln

Siebenundsiebzig Jahre nach Baubeginn konnte die Reformierte Kirche Einsiedeln fertig gebaut werden. Mitten im Zweiten Weltkrieg wurde der obere Teil erstellt. Bauzeit: sieben Monate. Kriegsbedingt – Beton war rationiert – musste auf ein Fundament verzichtet werden. Schon bald begann der tragende Holzboden zu faulen und die auf einem Lehmhügel erbaute Kirche brach allmählich nach allen Seiten auseinander. Die Kirchgemeinde musste handeln, wenn das Gebäude für die nächsten Generationen erhalten werden sollte.

Text und Bilder: Stefan Meyer, Kirchgemeindepräsident / Präsident Baukommission Geschichte 1943 erhielt die damals noch kleine Reformierte Kirchgemeinde Einsiedeln eine Kirche geschenkt, welche durch Spenden aus der ganzen Schweiz, hauptsächlich aber durch den Zürcher Hilfsverein finanziert wurde. Die Pläne stammten vom bekannten Architekten Hans Vogelsanger (1883– 1964), der u.a. das erste Hochhaus der Stadt Zürich gebaut hatte. Trotz ungenügender Statik leistete die Kirche jahrzehntelang gute Dienste. Angesichts gravierender Mängel stellte sich mit der Zeit aber die Frage: Abriss und Neubau oder Totalsanierung? Aus verschiedenen Gründen, vor allem aber durch den Status des Gebäudes als denkmalgeschütztes Kulturgut, entschied sich die Kirchgemeinde in mehreren Abstimmungen für eine Sanierung inkl. Umbau.

Planung Nach einjähriger Planungsarbeit fand die Projektgruppe unter Leitung des Schreibenden jene Spezialisten, welche in der Lage waren, das bereits weit gediehene Bauvorhaben umzusetzen. Das renommierte Architekturbüro Fässler + Partner, Zürich, hatte bis dahin schon über sechzig Kirchen saniert und bot Gewähr für eine kompetente Ausführung. Architekt Mario d´Alberto leitete die Sanierung souverän und übernahm auch die Bauführung. Drei Wochen bevor der damalige Denkmalpfleger von seinem Amt zurücktrat, bewilligte er unser Projekt. Aufgrund einer geänderten Betrachtungsweise wäre der weitreichende Umbau von seinen Nachfolgern wohl nicht mehr genehmigt worden. Nachträgliche kleinere Änderungswünsche führten zu langwierigen Auseinandersetzungen, aber auch zu einigen Projektverbesserungen.

Konzept Im Rahmen der nun abgeschlossenen Sanierung wurden die Aussenmauern aufwendig unterfangen und auf eine solide Grundplatte gestellt. Ein Betonboden ersetzt die morsche Holzkonstruktion. Die Verantwortlichen entschieden, das Fundament so tief zu legen, dass unter der Kirche ein geräumiger Mehrzwecksaal entstehen konnte.

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