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Missbräuche bei der Schwyzer Kurzarbeit werden untersucht

100 Schwyzer Firmen werden vom Seco genauer unter die Lupe genommen.

ANDREAS SEEHOLZER

Die erleichterten Bedingungen beim Bezug von Kurzarbeitsgeldern laufen Ende August aus. Danach gilt wieder das System wie vor Covid-19. Bis zehn Tage vor Ablauf der Frist müssen Firmen, die weiter Kurzarbeit fahren wollen, dafür beim Amt für Arbeit einen Antrag eingereicht haben.

93,7 Millionen ausbezahlt Wie der Leiter des Amts, Hubert Helbling, im Interview sagt, haben 3100 Schwyzer Firmen während der Corona-Krise Kurzarbeit abgerechnet. Die Anzahl der Firmen habe mittlerweile aber «massiv abgenommen». Bis am letzten Freitag wurden im Kanton Schwyz 93’668’265 Franken an Geldern für Kurzarbeit durch die Arbeitslosenkasse an Firmen ausbezahlt.

Die Firmen mussten für die Abrechnung lediglich fünf Angaben machen, die sie mit einem Lohnjournal, einer Lohnabrechnung oder Ähnlichem belegen mussten. Diese Angaben wurden dann einfach plausibilisiert, und anschliessend wurde die Zahlung gemacht. Das Verfahren bestand also weitgehend auf Vertrauensbasis. «Wir haben aber bereits damals Missbrauch vermutet und teilweise auch gesehen, konnten aber aufgrund des vereinfachten Verfahrens dem nicht nachgehen», sagt Hubert Helbling.

Aktuell sind «rund 100 Firmen auf einer Liste, bei denen ein unrechtmässiger Bezug naheliegt », so Helbling weiter. Bei diesen Firmen werde es zu einer Revision kommen, also die Bezüge unter die Lupe des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) genommen. Zudem werden auch noch weitere Betriebe stichprobenweise kontrolliert. Seco erarbeitet ein Konzept zur Prüfung Beim Seco sei ein Konzept in Arbeit, um solche Revisionen durchzuführen, sagt der Leiter des Schwyzer Amts für Arbeit weiter. Beispiele für solche missbräuchliche Bezüge von Geldern sind künstlich hochgeschraubte Löhne, wenn Ferienzeit als Kurzarbeit abgerechnet oder trotz Kurzarbeit dennoch gearbeitet wurde. Auch kam es vor, dass ein Teil der Belegschaft zu Hause weilte, während die übrigen Mitarbeitenden Überstunden leisten mussten.

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