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Der Bezirk frischt das kleine Paradies am Sihlsee auf

Der Bezirk frischt das kleine Paradies am Sihlsee auf Der Bezirk frischt das kleine Paradies am Sihlsee auf

Mit gezielten Massnahmen will der Bezirk Einsiedeln auf der Willerzeller Halbinsel Birchbüel Besucherlenkung und Moorschutz verbessern.

VICTOR KÄLIN

Die Halbinsel Birchbüel beim Campingplatz Grüne Aff ist ein Juwel – einer der wenigen Orte mit öffentlichem Seezugang. Dort baut die privat betriebene Surf- und Segelschule Willerzell ein neues Café (wir berichteten). Die touristische Nutzung ist das eine Potenzial dieser Parzelle; das andere liegt im Naturschutz.

Direkt an die intensiv genutzten Erholungsflächen der Halbinsel grenzt mit dem Flachmoor Sulzel ein Moor von nationaler Bedeutung. In Zusammenhang mit dem Entwicklungskonzept Sihlsee hat der Bezirk Einsiedeln den Schutzorganisationen versprochen, sich für einen besseren Schutz des Flachmoorobjekts einzusetzen. Da die Bewilligung für das Bauprojekt der Surf- und Segelschule inzwischen vorliegt, hält der Bezirk den Zeitpunkt für gekommen, Schutzmassnahmen zur konsequenteren Abschirmung des Flachmoors umzusetzen. Die Massnahmen wurden mit dem Grundeigentümer Etzelwerk AG, den Naturschutzorganisationen, dem Bauherr des Cafés Christian Schönbächler und dem zuständigen kantonalen Amt abgesprochen.

Das Moor besser abschirmen Die verstärkte Abschirmung des Flachmoores geschieht auf zwei Arten. Zum einen wird der bestehende Weg entlang des Flachmoores aufgehoben und durch einen neuen, in leichtem Bogen gesetzten Weg ersetzt (siehe Plan). Anstelle des alten Weges soll eine standortgerechte Hecke gepflanzt werden. Diese soll möglichst dicht sein, damit Hunden ein Direktzugang zum Moor verwehrt wird. Die zweite Massnahme betrifft die Fussgängerbrücke. Je nach Pegelstand des Sihlsees können Boote die Brücke unterqueren und so ins Schutzgebiet gelangen. Diese Durchfahrt wird mit einer entsprechenden Beschilderung zukünftig verboten.

Zwar Bestandteil des Baugesuches, aber gemäss Bezirk nicht zwingend innerhalb des Bauprojekts umzusetzen sind zwei weitere Vorhaben. Da die bisherige Booteinwasserungsrampe defekt ist, soll sie ersetzt und auf durchgehend drei Meter verbreitert werden. Ebenfalls defekt ist das alte Abfallhäuschen aus Beton. Es soll abgebrochen und an einem leicht verschobenen Standort neu errichtet werden.

Nutzen – und informieren

Der südliche Teil der Halbinsel ist im kommunalen Nutzungsplan als Zone für Tourismus und Freizeit aufgeführt. Die bestehende Wiese wird, mit Ausnahme der eingezäunten Rasenfläche beim Café, landwirtschaftlich als Dauerwiese genutzt. Es ist vorgesehen, die zwischen der neuen Hecke und dem neuen Rundweg entstehende Fläche künftig als extensive Wiese zu bewirtschaften; damit wird zugleich eine Pufferzone geschaffen. Wie der Bezirk anmerkt, seien die Gespräche mit den Bewirtschaftern allerdings noch ausstehend. Der neue, am Café vorbeiführende Weg wird mit einem bindigen Mergelkies ausgeführt. Die Wegbreite beträgt 1,20 Meter, womit ein Kreuzen von einem Kinderwagen oder einem Rollstuhl mit einem Passanten möglich ist.

Nicht zuletzt, um für das geordnete Nebeneinander von Tourismus und Naturschutz zu werben, ist bei der Fussgängerbrücke eine Informationstafel geplant. An der weiteren Fussgängerwegstrecke in Richtung Wald wird auf der Moorseite eine weitere Tafel platziert, welche über das Leben im Flachmoor orientiert.

Die Szenerie auf der Halbinsel Birchbüel mit der eingezeichneten Wegverlegung von gelb (alt) zu rot (neu) sowie dem Standort des geplanten neuen Cafés.

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