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«Spielen liegt dank Corona wieder voll im Trend»

«Spielen liegt dank Corona  wieder voll im Trend» «Spielen liegt dank Corona  wieder voll im Trend»

Evelyn Vogel führt das Spielwarengeschäft Spatz und Co. an der Hauptstrasse im Klosterdorf und Filialen in Bülach und Arosa. Die Einsiedlerin arbeitet zudem als Kosmetikerin und verkauft Spirituosen und Köstlichkeiten aus aller Welt.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Spielen Sie selbst für das Leben gerne?

Jein. Einerseits rutscht man als Mutter von vier Kindern automatisch ins Spielen hinein. Andererseits muss ich aus beruflichen Gründen viele Spiele spielen, um diese zu testen und auszuprobieren. Das hat sowohl mit Lust und Leidenschaft als auch mit der Profession zu tun.

Wie sind Sie zu Ihrem Spielwarengeschäft gekommen?

Ich bin gelernte Kosmetikerin und als Quereinsteigerin in die Spielzeugbranche geraten. An dieser habe ich grossen Gefallen gefunden. Speziell freut es mich, mit den neueröffneten Filialen in Bülach und Arosa eine neue Herausforderung gefunden zu haben. Insbesondere im Bereich Papeterie und Buchhandel. Wie hat sich der Coronavirus- Lockdown auf Ihre Geschäfte ausgewirkt? Negativ wie auch positiv. Negativ in Form des geschlossenen Ladens während dieser Zeit. Positiv aufgrund des Faktes, dass wir dank des Onlinevertriebs nicht nur Lokal sondern auch schweizweit liefern durften. Ebenfalls liegt Spielen dank Corona wieder voll im Trend. In der Zeit des Lockdowns sind die Familien wieder gemeinschaftlich näher zusammengerückt und haben das Spielen miteinander wiederentdeckt.

Betriebe verlagern ihre Geschäfte zunehmend ins Internet. Aus welchem Grund halten Sie unverdrossen an einem «richtigen» Laden fest?

Mir liegt eine professionelle Beratung der Kunden sehr am Herzen und ebenso die Pflege der Kundschaft. Und dies funktioniert nun einmal offline besser als online. Nichtsdestotrotz bieten wir die Spielwaren auch online an. Das Online-Geschäft ist unsere vierte Filiale und wird mit gleich viel Leidenschaft geführt wie die anderen. Wie schätzen Sie die Lage für einen Laden an der Hauptstrasse in Einsiedeln ein? Als sehr gut. Ich glaube, dass es an der Hauptstrasse kaum weniger Laufkundschaft als in früheren Zeiten gibt. Allerdings sind wir auf Parkplätze angewiesen. Es wäre für uns nicht ideal, wenn auf der Hauptstrasse eine Fussgängerzone entstehen würde. Spiele spielen sich vermehrt im Online-Bereich ab. Sie verkaufen immer noch Spiele ausserhalb der virtuellen Realität? Vor allem in den letzten Jahren sind die analogen Spiele wieder auf dem Vormarsch. Speziell während des Lockdowns stieg spürbar das Interesse an Familienspiele und Puzzles. Die jungen Leute jassen wieder, was das Zeug hält (lacht)! Weil der Frühling so schön war, sind auch die Outdoorspiele zum Hit geworden. Ebenfalls geht der Trend vermehrt Richtung Holzspielzeuge aus Skandinavien. Welche Spiele sind derzeit bei Kindern und Jugendlichen beliebt?

Vor allem Fantasy- und Strategiespiele wie das «Catan» oder «Risiko» erwecken grosse Beliebtheit. Aber auch Klassiker wie Quartett, Memory, das Leiterlispiel und – vollends retro – das Gänsespiel sind sehr gefragt. Speziell zu erwähnen gilt dabei der Hype um die Escape-, Room- und Adventurespiele, die viel Spannung und Raffinesse fordern. Welche Spiele kommen bei Erwachsenen vor allem an?

Da ist es ähnlich wie bei den Jugendlichen: Strategie- und Rollenspiele sind klar der Favorit. Denn bei diesen Spielen wird jeder Erwachsene wieder zum Kind. Aber auch komplizierte und anspruchsvolle Spiele wie das Schach liegen klar im Trend. Kommen die Kinder heutzutage überhaupt noch zum Spielen in ihrer freien Zeit? Natürlich ist das Leben der Kinder heutzutage viel mehr durchorganisiert als früher. Wir haben jedoch einen Wechsel festgestellt, mit der Tendenz, dass die Familien wieder mehr Zeit miteinander verbringen und sich vermehrt dem Spielen widmen.

Foto: Magnus Leibundgut

Evelyn Vogel

Jahrgang: 1980 Wohnort: Einsiedeln Beruf: Geschäftsführerin, Inhaberin, Kosmetikerin

Hobbys: Kochen, Reisen, Familie, Freunde, Geselligkeit

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