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Hopp Schwyz und Jodel

LESERBRIEFE

Am Freitag war ich auf dem Wochenmarkt. Und dort stand – unter der Flagge von Hopp Schwyz – Nadja Räss mit ihrem Jodel-Crash-Kurs. Das war eine grossartige Idee. Ich bin ein bisschen schüchtern und hab erst mal nur den Flyer mitgenommen. Dann hat mir das keine Ruhe gelassen. Jodeln, das wollte ich «schon immer mal» (das wird dann zum «nimmer mal»). Also habe ich meinen ganzen Mut zusammengenommen und mich für den Jodel-Anfängerkurs angemeldet.

Innerlich gestärkt mit meiner eigenen Courage bin ich dann nochmals auf den Markt für den Jodel-Crash-Kurs. Na und das war einfach wunderbar! Tatsächlich: Jodeln kann man lernen. Phantastisch! Und das tut ja sowas von gut. Ich habe mich schon lange nicht mehr so wohl, voller Energie und aufgeräumt gefühlt. Und für mich – so empfinde ich das – ist Jodeln besser als Yoga und Co. Ich kann jedem Leser ans Herz legen, das Jodeln zu lernen. Ein herzlicher Jodel aus der Hauptstrasse!

Monika Sauerteig Hauptstrasse (Einsiedeln) ABSTIMMUNGEN

Am Sonntag, 9.August, stimmen wir in Einsiedeln über das Sanierungspaket für die Stiftung Maria zum finsteren Wald und die Aufhebung der Defizitgarantie ab. Die CVP Einsiedeln ist für die Aufhebung der Defizitgarantie gegenüber dem Spital Einsiedeln. Die finanziellen Verhältnisse des Spitals Einsiedeln sind in den letzten Jahren immer mehr aus dem Gleichgewicht geraten. Die heute geltende Defizitgarantie des Bezirks gegenüber der Stiftung könnte den Bezirk bald in grössere finanzielle Schwierigkeiten bringen. Die CVP Einsiedeln anerkennt die geleistete Arbeit des Bezirksrats, sind doch viele Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze davon abhängig.

Geschätzte Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, stimmen Sie dem Sanierungspaket zu: zur Erhaltung des Spitals Einsiedeln und der medizinischen Grundversorgung und zur Entlastung des Bezirks Einsiedeln.

Albin Fuchs Präsident CVP Einsiedeln

Das Spital ist der grösste Arbeitgeber der Region und eine Herzensangelegenheit. Doch soll man deswegen die Sachvorlage nicht kritisch hinterfragen dürfen? Es geht um über 20 Millionen Franken, davon 6,5 Millionen à-fonds-perdu, 4 Millionen Darlehensübernahme und 10 Millionen Darlehensgarantie. Das Sanierungspaket war vielleicht in der heutigen Situation das maximal Erreichbare. Trotzdem ist es abzulehnen.

Die finanzielle Last trägt einseitig der Bezirk Einsiedeln. Die Darlehensgeberinnen (SZKB/ Pensionskassen) haben während Jahren von der Defizitgarantie profitiert und sind zu keinen Risiken bereit. Ihr finanzieller Beitrag ist bescheiden. Der vereinbarte Zinsverzicht ist angesichts der Minuszinsen für sie immer noch ein Geschäft.

Betriebs-Defizit: Die Sicherstellung und Rückzahlung von Darlehen gehören nicht zu einer Betriebsdefizitgarantie. Darin ist sich die Fachwelt einig. Aber gerade das bezweckt das Sanierungspaket. Es bleibt offen, ob das Betriebsdefizit sofort zu Lasten der ordentlichen Jahresrechnung des Bezirks zu beseitigen ist oder erst bei Überschuldung. Im ersteren Fall hätten aber auch alle vorangegangenen Betriebsüberschüsse sofort der ordentlichen Jahresrechnung des Bezirks zugeführt werden müssen und damit die überbordende Darlehensgewährung verhindert.

Die Dauer der Engagements von 10 Jahren (Liquiditätsplan EA vom 19. Juni 2020) behindert den Bezirk Einsiedeln in der Finanzplanung und weiteren Entwicklung. Sollte mittelfristig der Heimfall eintreten, sind Steuererhöhungen nicht zu vermeiden. Die Investitionen in die Schulhäuser sind nicht abgeschlossen, bedeutende Investitionen stehen an sowie die Beseitigung der Defizitgarantie für das Kultur- und Kongresszentrum Zwei Raben.

Transparenz: Weil die Darlehensverträge geheim bleiben, ist es nicht nachzuvollziehen, wie das Betriebsdefizit und die Fälligkeit definiert sind. Die Bürger und Bürgerinnen des Bezirks haben kein direktes Einsichtsrecht, sollen aber zahlen. In der Privatwirtschaft wäre dies ein Ding der Unmöglichkeit.

Der betriebliche Cash-flow der Stiftung ist bis auf Weiteres gesichert. Mit der Ameos Gruppe als neuer Betreiberin des Spitals konnte eine gute Lösung gefunden werden. Das Vertrauen in die Ameos wird nicht bestritten, auf deren Mieteinnahmen ist das Sanierungspaket abgestützt. Mit den übrigen Mieteinnahmen bleibt genügend Cashflow (Geldüberschuss) übrig, um die Darlehen zurückzuzahlen, wenn auch über eine längere Periode.

Folgen bei einer Ablehnung des Sanierungspakets: Es werden rasch Neuverhandlungen eingeleitet. Oder es droht die Kündigung und Fälligkeit der Darlehen mit einem ordentlichen Konkursverfahren, welches zu mehr Transparenz führt. Auf jeden Fall wird der Spitalbetrieb mit Ameos fortgeführt Nur die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger können mit einem Nein zur Sachvorlage den Druck für eine bessere Lösung erzeugen.

Andreas Kunz (Einsiedeln)

Ziel der Vorlage ist es, dass die Defizitgarantie des Bezirks gegenüber der Stiftung aufgehoben werden kann. Wir stimmen darüber ab, ob wir bereit sind, den vorgeschlagenen Preis für die Aufhebung der Defizitgarantie zu bezahlen. Ziel respektive Zweck der Stiftung war und ist es, dass die Region Einsiedeln über ein Spital (Grundversorgung) verfügt. Aus diesem Grund hat der Bezirk ursprünglich auch die Defizitgarantie übernommen. Die Defizitgarantie ist heute ein nicht kalkulierbares Risiko für den Bezirk, die es best- und schnellstmöglich aufzulösen gilt. Doch wie kam es überhaupt so weit und wer sollte zur Verantwortung gezogen werden? Das sind berechtigte Fragen, welche man noch klären soll, doch im Moment gilt es, vorwärts zu schauen und die Zukunft zu sichern.

Einsiedeln verfügt über ein neues Spital, die Investitionen sind vorderhand abgeschlossen. Somit hat die Ameos Gruppe, die von diesen guten Rahmenbedingungen profitiert, jetzt eine grosser Verantwortung gegenüber den Einsiedler Bürgern.

Der Bezirksrat hat hervorragende Arbeit geleistet, muss aber sicher mit dieser Abstimmungsvorlage eine bittere Pille vorlegen – ganz nach dem Motto: «Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.» Christian Kälin SVP Bezirk Einsiedeln

Nein zum Sanierungspaket

Herr Hupfauf (EA 61/20) hat völlig recht: Dieses Sanierungspaket muss mit einem deutlichen Nein abgelehnt werden. Damit wird der Weg vorbereitet, dass nicht der Bezirk beziehungsweise die Steuerzahler mit Millionen, eher sogar mit zig Millionen, für eine riesige Fehlinvestition zur Kasse gebeten wird.

Egal ob ein Privater, eine AG oder eben auch eine Stiftung eine Investition tätigt, die sich nie rentiert, ist der Konkurs die einzige Lösung. Keine Lösung ist es, dem schlechten Geld noch viel gutes Geld nachzuschiessen, beziehungsweise zu versenken, was zudem die langfristige Zukunft des Spitals nicht um ein Iota mehr sichert. Im Gegenteil, mit dem Konkurs gehen die Vermögenswerte, insbesonders das Spital, an den Meistbietenden über und ich denke, dass dazu nicht nur die Investoren bieten werden, sondern möglicherweise auch Ameos dies tun wird, um so allenfalls zu einem günstigen Spital zu kommen und dafür in Zukunft keine Miete mehr bezahlen muss. Dies senkt die Kosten für den Spitalbetrieb und damit steigt die langfristige Überlebenschance des Spitals. Am Spitalbetrieb selbst würde sich auch mit einem Konkurs der Stiftung für die nächsten fünf Jahre rein gar nichts ändern.

Klar, einige Investoren werden bei einem Konkurs Geld verlieren. Aber das ist nun mal so, wenn jemand oder eine Institution ohne realistischen Businessplan und trotz Warnungen Investitionen macht, die sich nicht rentieren. Es ist schlicht unverzeihlich, dass für derart grosse Investitionen nicht vorgängig ein Konzept erarbeitet und dieses mit anderen Spitälern in der Umgebung verbindlich abgesprochen wurde. Wenn zudem auch der Bezirk nicht involviert wurde, ist es weder hier noch bei anderen Fehlinvestitionen Sache der Steuerzahler, Investoren zu entschädigen, die ihre Investitionen zu wenig sorgfältig geprüft haben. Dieses Sanierungspaket ist einzig und allein im Interesse der Investoren, die natürlich darauf drängen, dass wir Steuerzahler für ihre Fehlinvestition geradestehen.

Hansjörg Menzi (Einsiedeln)

Ein klares Ja zur Spitalvorlage

Mit dem Sanierungspaket zum Spital Einsiedeln stehen wir Stimmbürgerinnen und Stimmbürger vor einer selten schwierigen und komplexen Vorlage. Aus offenbar vielen Fragestellungen mit mehr als nur Schwarz-Weiss müssen wir uns aber dennoch entscheiden: Drei Gründe sprechen für ein überzeugtes Ja. Erstens: Die Defizitgarantie des Bezirks wird aufgehoben. Dieses Instrument aus den Siebzigerjahren hat sich angesichts der immensen Kostensteigerung im Gesundheitswesen für die öffentliche Hand als Fass ohne Boden erwiesen.

Zweitens: Der Bezirk behält die unmittelbare Aufsicht über die Tätigkeiten der Stiftung «Maria zum Finsteren Wald», ohne dass er selber im Stiftungsrat und somit im Interessenkonflikt sitzt.

Drittens: Das Spital Einsiedeln wird Teil einer Spitalgruppe, die über breite Erfahrung, enormes Know-how und wesentliche finanzielle Möglichkeiten verfügt. Das sichert seinen Bestand.

Die enormen Vorarbeiten der Spitaldirektion unter Urs Birchler, des Stiftungsrates unter Markus Hauenstein und des Bezirks unter Ammann und Säckelmeister haben mich beeindruckt. Sie verdienen unser Vertrauen. Stimmen Sie mit mir herzhaft Ja zur Spitalvorlage.

Franz Camenzind Kantonsrat (Einsiedeln)

Wie bereits angekündigt, veröffentlicht der Einsiedler Anzeiger heute Dienstag letztmals Leserbriefe, welche sich auf den Abstimmungssonntag 9. August beziehen. Die Redaktion behält sich Ausnahmen vor. Wir bitten um Kenntnisnahme.

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