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«Die Schwyzer zeigen Flagge und stehen füreinander ein»

«Die Schwyzer zeigen Flagge und stehen füreinander ein» «Die Schwyzer zeigen Flagge und stehen füreinander ein»

Der Start des kantonalen Förderprogramms ist gemäss Urs Durrer, Vorsteher des Amts für Wirtschaft, geglückt.

CHRISTOPH CLAVADETSCHER

Seit einem Monat läuft das 2,5 Millionen Franken schwere Impulsprogramm «Hopp Schwyz» des Kantons für die Schwyzer Wirtschaft. Was ist bisher alles aufgegleist worden? Es läuft sehr viel parallel. Zuerst wollen wir ja die Bevölkerung mit der Hopp-Schwyz-Flagge sensibilisieren. Dazu haben wir Kreislaufspots gedreht, um aufzuzeigen, dass jeder investierte Franken im Kanton Schwyz neue Investitionen auslöst. Diese Woche folgt die erste Ausgabe der Mitmachzeitung, parallel dazu gleisen wir eine Social-Media- Challenge für KMU auf, und die Touristiker bereiten die grosse Tourismuskampagne für den Herbst und Winter vor. Sind Sie zufrieden mit dem Start? Ja, wir sind sehr zufrieden. Die Bevölkerung im Kanton Schwyz zeigt Flagge. Man könnte bereits jetzt meinen, es sei der 1. August. So viele Flaggen hängen an Häusern und in Geschäften. Aber auch die Kreislaufspots – zu sehen auf www.hopp-schwyz. ch – laufen sehr gut. Auf Facebook und Instagram wurden sie total bereits etwa 20’000 Mal angesehen. Verpufft der Anfangsschwung in den Sommerferien nicht ein bisschen? Wir haben einen langen Atem. Das Impulsprogramm läuft in verschiedenen Etappen bis in den nächsten Frühling. Da ist uns bewusst, dass eine Aktion die andere ablösen muss. Die erste Phase mit den Flaggen ist sicher die intensivste und diejenige, die am meisten sichtbar ist. Somit zeigt die Aktion bisher Wirkung? In der ersten Phase haben wir uns ja zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung für die Thematik «lokal konsumieren und lokal investieren » zu sensibilisieren. Das geht nur mit einem gemeinsamen Symbol. Wir haben uns für die Hopp-Schwyz-Flagge entschieden. Und die ersten Wochen der Kampagne zeigen, dass dies funktioniert. Die Schwyzer zeigen Flagge und stehen füreinander ein. Je mehr mitmachen, desto mehr wird uns allen bewusst, dass wir zusammenstehen und lokal einkaufen und konsumieren müssen. Interessant ist ja auch, dass diverse Kantone in Kampagnen investieren. So sichtbar wie im Kanton Schwyz ist aber keine andere Kampagne. Also hat die Bevölkerung verstanden, was es bedeutet, lokal zu konsumieren? Ich glaube schon, dass diese Botschaft immer mehr ankommt. Das bestätigen uns zumindest Vertreter aus dem Gastgewerbe, den KMU und dem Tourismus. Aber es braucht bestimmt noch viel Sensibilisierungsarbeit, damit die nächsten paar Schuhe nicht bei Zalando, sondern beim lokalen Schuhgeschäft eingekauft werden. Die Richtung stimmt aber. Wird derzeit effektiv mehr lokal eingekauft, auswärts gegessen und der Tourismus unterstützt? Coronabedingt bleiben viele Schweizer derzeit daheim. Die Rückmeldungen, die wir haben, sind folgendermassen: Wer konsumiert, gibt derzeit eher mehr Geld aus als früher. Eine klare Aussage lässt sich aber erst in ein, zwei Monaten machen. Wie kann der Kanton den Erfolg der Kampagne überhaupt messen?

Bei einer Imagekampagne ist es sehr schwierig, festzustellen, welcher Impuls was bewirkt hat. Wir sind über unsere Partner, also die Wirtschaftsverbände, GastroSchwyz und die Touristiker fast täglich mit der Wirtschaft in Kontakt und erhalten wertvolle Rückmeldungen. Diese zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Später werden wir auch Befragungen durchführen.

Was hat Sie bisher am meisten gefreut? Es ist extrem befriedigend, dass praktisch alle, die für die Kampagne angefragt wurden, spontan zugesagt haben. Zum Beispiel Corinne Suter oder Carl Elsener. Seit ein paar Tagen hängt beispielsweise auch bei der Schwyzer Kantonalbank ein Megaposter. Hier reichte ein Anruf, und die Bank war von der Aktion begeistert. Gleichzeitig melden sich immer mehr Firmen, die ebenfalls grosse Fahnen aufhängen wollen. Positiv ist auch das Engagement der Auto AG Schwyz, die voll auf Hopp-Schwyz abfährt. Und schön sind auch die ersten Hopp-Schwyz-Produkte. Bald gibt es auch ein Hopp-Schwyz- Bier.

Das tönt ja lecker. Wer stellt das Bier her?

Die Brauerei Rosengarten aus Einsiedeln produziert das Bier. Es wird voraussichtlich Mitte August erhältlich sein. Wie sind die Rückmeldungen der Firmen und aus der Bevölkerung?

Die sind durchwegs positiv. Wir erhalten täglich über alle möglichen Kommunikationskanäle Gratulationen. Gibt es auch negative Stimmen?

Natürlich gibt es diese auch. So beispielsweise, da ein Teil der Fahnen in Europa produziert werden musste. Total waren es etwa zehn kritische Stimmen. Wichtig ist, dass wir sie ernst nehmen und daraus auch lernen. Wie viele Flaggen wurden denn bereits verteilt?

Die ersten 5000 gingen in kürzester Zeit weg.

Braucht es somit Nachschub?

Wir haben weitere 4000 bestellt. Ein Teil davon konnte nun auch in der Schweiz produziert werden. Diese werden am nächsten Dienstag eintreffen, also gerade richtig für die 1.-August-Beflaggung. Von den 4000 Fahnen, die wir nachbestellt haben, sind bereits 2000 reserviert. Wir gehen davon aus, dass somit auch die zweite Tranche sehr schnell verteilt sein wird. Wo wünschen Sie sich noch etwas mehr «Mitmachen»? Bei er Bevölkerung ist der Funken gut rübergesprungen. Schwyz zeigt Flagge. Ich würde mir noch das eine oder andere KMU wünschen, das auf originelle Art und Weise mitmacht. Beispielsweise mit weiteren Hopp-Schwyz-Produkten. Vielleicht ein Hopp-Schwyz-Wein, oder speziellen Hopp-Schwyz-Menus in Restaurants, die ausschliesslich mit lokalen Produkten hergestellt werden. Was kokmmt als Nächstes?

In dieser Woche gibt es als Beilage aller lokalen und regionalen Zeitungen im Kanton Schwyz die erste Ausgabe der Mitmachzeitung. Diese wird nun bis Ende Jahr monatlich erscheinen und bringt viele Tipps und Geschichten über coole Schwyzer Produkte, schöne Restaurants und touristische Ziele. Danach starten wir mit einer Social-Media-Aktion für KMU. Und im September folgt dann der erste Teil der Tourismuskampagne.

800’000 Franken des Budgets sind für neue nachhaltige Projekte reserviert. Ist schon bekannt, für welche? Die nachhaltigen Projekte sehe ich eher in der dritten Phase der Kampagne. Sie sollen dann Ende 2020 und im Frühling 2021 realisiert werden. Erste Projekte sind aber bereits eingereicht worden. Ein grösseres Projekt wird vermutlich im Bereich Gastro und Tourismus realisiert werden.

Was sind das für Projekte? In welche Richtung geht es?

Es ist noch zu früh, um hier Details zu kommunizieren, weil noch verschiedene Abklärungen stattfinden. Wer ein Projekt einreichen möchte, kann sich bei Schwyz Tourismus oder beim Amt für Wirtschaft melden. Wer trifft hier die Auswahl?

Der Entscheid, welche Projekte finanziert werden, liegt beim Amt für Wirtschaft. Aber wir sprechen uns selbstverständlich mit den interessierten Kreisen, wie beispielsweise Schwyz Tourismus, ab.

Selbstverständlich zeigt auch Urs Durrer als Vorsteher des Amts für Wirtschaft Flagge.

Foto: Christoph Clavadetscher

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