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Auch Nebenwirkungen sind zu beachten

Auch Nebenwirkungen sind zu beachten Auch Nebenwirkungen sind zu beachten

LESERBRIEFE

Sihlsee: «Störungen für Wasservögel » (EA 55/18)

Der gutgemeinte und absolut nötige «Aufruf zur Rücksichtnahme » der Bezirkskanzlei erschien leider zur falschen Zeit am falschen Ort. Bedauerlicherweise erreichen nämlich diese äusserst wichtigen Naturschutzgedanken die vielen auswärtigen SUP-Fahrer und -Fahrerinnen nicht. Ein ähnlicher, fundierter und aufklärender Bericht erschien kürzlich in einem kantonalen Naturschutzmagazin, welcher leider den SUP-lern ebenso wenig vorliegt.

Denn diese klaren Richtlinien werden beim Kauf eines SUP weder im Fachhandel und schon gar nicht beim Discounter an die Kundschaft abgegeben. Ein Fischer zum Beispiel erhält beim Kauf eines Sihlsee-Patents vom Fischerei-Verein Einsiedeln (FVE) klare Verhaltensanweisungen und gültige Reglemente, auch in Bezug auf den bedeutsamen Raubfischlaichschutz, ausgehändigt.

Manche SUP-ler sind sich weder der Dringlichkeit des Schutzes unserer filigranen, arg beanspruchten Natur noch der Gefahren, die die Winde auf dem Sihlsee mit sich bringen können, bewusst.

Es wäre Sache des Handels (und hier hätte der Bezirk Kontrollpflicht), diese einschlägigen Informationen allen Wassersportlern obligatorisch und schriftlich zur Kenntnis zu bringen. Es müsste auch die EYZ AG interessieren und dazu bewegen, klar verständliche Informationstafeln an den Schutzzonen und Einwasserungsstellen anzubringen. Die Förderung des Tourismus beinhaltet auch die Beobachtung der «Nebenwirkungen».

Alex Kipfer, Adelmatt (Studen)

Sihlsee: «Störungen für Wasservögel » (EA 55/18)

Schön, wenn der Bezirk dazu aufruft, mehr Rücksicht auf die Wasservögel zu nehmen. Wäre es aber nicht mindestens so wichtig, sich zu überlegen, wie die Menschen vor allem am Sihlsee und am Klosterplatz weniger durch bestialischen Lärm von zwei- und vierrädrigen Vehikeln gestört werden? Selbst die Wasservögel dürften von diesem Lärm mehr gestresst werden als durch lautlos dahingleitende SUPs. Tausende von Anwohnern, Erholungssuchenden, Touristen und Pilgern werden speziell an Wochenenden durch Lärmfreaks massivst mutwillig gestört, obwohl es von Gesetzes wegen verboten ist, mutwillig Lärm zu generieren. Angefangen von Töfflibuebe über ewig pubertierende Besitzer von «Nähmaschinen »-Motorrädern bis hin zu egomanen Lenkern von Harleys, Lamborghinis, Ferraris und so weiter und von noch zahlreicheren selber oder serienmässig lärmtechnisch hochgerüsteten «Generikas», versuchen all diese unsportlichen (rücksichtslos und bewegungsarm!) Zeitgenossen den Lärm zu maximieren und holen mit entsprechender Fahrweise auch noch das letzte Dezibel aus ihren Lärmgeneratoren heraus.

Warum startet der Bezirk nicht eine Antilärmkampagne (auch in den Schulen) und ruft dazu auf, nicht nur auf Wasservögel, sondern auch auf Mitmenschen etwas Rücksicht zu nehmen? Da fanatische Lärmfreaks kaum Eigenverantwortung tragen, braucht es zusätzlich konkrete Massnahmen, um wenigstens den mutwillig generierten Lärm (und Raserauswüchse) an besonders kritischen Orten zu reduzieren. 80 Prozent des Lärmproblems liesse sich hier ohne grossen Aufwand und kritische Nebenwirkungen lösen. Am Sihlsee könnten zwei Abschnitte (Roblosen bis Grüene Aff und Abzweigung Sattelegg in Willerzell bis Steinbachbrücke) mindestens an Wochenenden und Feiertagen für den motorisierten Durchgangsverkehr gesperrt werden. Ausgenommen blieben Fahrten von und zu Anliegern, Fahrzeuge, die nicht den Willerzeller Viadukt benutzen können und natürlich der öV.

Beim Klosterplatz liesse sich problemlos der Abschnitt Bären bis Klosterparkplatz für alle Motorfahrzeuge (ausser öV) sperren. Der für Anwohner, Geschäfte und Gastbetriebe wichtige Zubringerverkehr durch die Hauptstrasse wäre via Bärengasse auf die Schwanenstrasse umzuleiten. Dank dem grossen Klosterparkplatz braucht es auch die wenigen Parkplätze vor Tulipan und Pfauen nicht mehr und die paar Töffparkplätze könnten nach weiter oben verlegt werden. Damit wären Klosterplatz und Gartenrestaurants nicht nur vom Lärm befreit, sondern würden auch optisch deutlich attraktiver werden.

Hansjörg Menzi (Einsiedeln)

Besetzung der kantonalen Gleichstellungskommission (EA 54/20)

Die Regierung wählte kürzlich die Gleichstellungskommission für die Jahre 2020 bis 2024. Sie entschied, einen Sitz in der Kommission leer zu lassen, obwohl zahlreiche weitere Bewerbungen vorlagen. Der zuständige SVP-Regierungsrat Herbert Huwiler begründete den Entscheid mit der Ausgeglichenheit, die gewahrt werden müsse. Für die Gewerkschaft VPOD (Verband des Personals öffentlicher Dienste), die sich mit der Altendörfler Kantonsrätin Elsbeth Anderegg-Marty als Kandidatin ebenfalls um einen Sitz beworben hat, ist dies ein Affront.

Das Gesetz schreibt vor, die Gleichstellungskommission «soll unter den Frauenorganisationen, den politischen Parteien, den Berufsverbänden und anderen Interessenkreisen breit abgestützt sein». Von sämtlichen Schwyzer Frauenorganisationen hat die Regierung jedoch lediglich dem katholischen Frauenbund einen Sitz in der Kommission zugestanden. Die Bewerbungen aller anderen Frauenorganisationen wurden abgelehnt. Ebenso wenig kümmerte sich die Regierung um eine ausgeglichene Besetzung zwischen Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden: So wählte sie die Vertreterin des Gewerbes in die Kommission. Die Bewerbung der Gewerkschaften wurde nicht berücksichtigt. Aus Sicht des VPOD ist dieser Entscheid ein Schlag gegen die Frauenorganisationen und gegen die Arbeitnehmenden des Kantons.

Ruth Miksovic, Präsidentin der Gewerkschaft VPOD, sagt dazu: «Es ist für uns unverständlich, dass die Regierung lieber einen Sitz in der Kommission leer lässt, als die Gewerkschaften an den Tisch zu holen. Zumal unsere Gewerkschaft traditionell sehr viele weibliche Mitglieder hat, die im Gesundheits- und Sozialbereich tätig sind.» Sie fordert den Regierungsrat auf, diesen einseitigen Entscheid zu korrigieren und den freien Sitz in der Gleichstellungskommission an eine Frauenorganisation oder an eine Gewerkschaftsvertreterin zu vergeben.

VPOD Kanton Schwyz ABSTIMMUNGEN

In jeder Situation mit richtigem Schutz

Kauf neuer Kampfflugzeuge

Am 27. September stellen wir uns der Grundsatzfrage, ob wir unseren Luftraum weiterhin eigenständig schützen wollen oder nicht. Wir stimmen darüber ab, ob wir unsere seit 1978 und 1996 im Einsatz stehenden Kampfflugzeuge durch neue ersetzen. Von den Gegnern wird vorgebracht, dass dies nicht nötig sei, da es keine Kampfflugzeuge mehr brauche. Doch das ist falsch.

Unsere Sicherheit wird durch einen ganzen Verbund gewährleistet: Ambulanz, Polizei, Feuerwehr, Cyberabwehr und auch die Armee als Sicherheitsreserve auf dem Boden und Flugzeuge zum Schutz in der Luft. Alle Bestandteile dieser Kette brauchen die notwendigen Mittel, um ihre Aufgabe meistern zu können. Es ist wichtig, dass der Bund in die Sicherheit der Schweiz investiert. Wird ein Glied der Kette entfernt, würde der gesamte Sicherheitsverbund geschwächt. Die Coronakrise hat uns aufgezeigt, wie schnell sich Dinge ändern können und das Unvorstellbare plötzlich Realität werden kann.

Vielfältige Gefahren erfordern deshalb auch vielfältige Antworten und Abwehrstrategien, auch in der Luft. In der normalen Lage überwacht die Luftwaffe den Luftraum und interveniert im Rahmen des Luftpolizeidienstes bei Verletzungen von Luftverkehrsregeln. In Zeiten erhöhter Spannung muss sie aber auch in der Lage sein, die Lufthoheit während Wochen, allenfalls sogar während Monaten zu wahren, wozu eine ausreichende Anzahl funktionstüchtiger Kampfflugzeuge erforderlich ist. Die Sicherheit in unserem Land ist mir wichtig – deshalb setze ich mich für ein Ja zur Beschaffung neuer Kampfflugzeuge ein.

FDP-Nationalrätin Petra Gössi (Küssnacht) NEKROLOGE

Liebe Mäggi Du bist am 7.November 1959 auf dem Bauernhof von Widmers im Hinterernetschwil geboren. Nach zwei Brüdern warst du das Mittlere von drei Mädchen. Du warst ein lebhaftes, unternehmungslustiges Meitli.

Nach sechs Jahren Primarschule in Ernetschwil hast du drei Jahre die Sekundarschule in Gommiswald besucht. In weiteren drei Jahren absolviertest du die Lehre zur Detailhandels-Angestellten im Sport- und Lederwaren- Fachgeschäft Berlinger in Uznach.

1984 zogst du in die Innerschweiz. Als Serviceangstellte im Sennhof in Einsiedeln war dein erster Arbeitsplatz. Gleich nebenan, auf dem Sennhofplatz, fand jahrelang der Viehmarkt statt. Die Liebe zum Bauern- und Sennentum führte dich während zwei Sommern auf die Alp Malschüel unten am Alvier. Mit unserem Cousin Hugo und einem Hirten habt ihr die Alp mit über hundert Milchkühen bewirtschaftet. Als Zusennin hast du Käsen gelernt.

Bald kehrtest du wieder zu deinem ursprünglichen Beruf zurück. Zuerst als Stellvertreterin, dann über viele Jahre als Filialleiterin war dein Berufsalltag mit Leib und Seele bei Denner in Einsiedeln. Zusätzlich hast du noch die Weiterbildung als Ausbildungs- Verantwortliche für Lernende abgeschlossen.

Deine private Heimat war aber in Willerzell. Da du neben dem Sihlsee wohntest, verbrachtest du viel Freizeit mit Freunden auf ihren Fischerbooten. Du warst gerne in der Natur. Du lerntest fischen und Pilze suchen. Zwischendurch machte dir eine Ausfahrt auf deiner Oldtimer- Vespa auch Spass.

Die frühere Verbundenheit mit den Kühen und dem Alpleben pflegtest du bei Christels Familie in der Sprädenegg. Bei der traditionellen Alpabfahrt warst du immer aktiv dabei.

Mitten in der Sente, der wunderbar mit Naturblumen und handbestickten Treicheln geschmückten Kühe, hast du geholfen, die Tiere auf dem Heimweg zu begleiten.

Du warst etwa 57 Jahre alt, als ein neuer Chef deines Arbeitgebers mit seinen Umstrukturierungen dich zwang, dich beruflich nochmals neu zu orientieren. Waren denn die anerkennenden Auszeichnungen für treue und zuverlässige Mitarbeit, über 31 Jahre hinweg, nur Floskeln? Es hat dich tief getroffen und gekränkt, dass du als Filialleiterin abgesetzt wurdest. Nach diesem Schlag fehlte dir die Kraft, eine gesetzliche Beweisführung zu fordern. Es war aussichtslos für dich, eine Stelle zu finden, wo dein Einsatz und deine Erfahrung gefragt waren. Es war frustrierend, dass du aus Spargründen nur noch Arbeit ohne Verantwortung fandest.

Wie so oft, irgendwann hat sich für dich wieder eine Türe geöffnet. Zusammen mit Bianca Kälin hast du einen Dorfladen mit Bistro in einem Neubau in Willerzell aufgebaut. Von da an hat dir dein Beruf wieder Freude gemacht. Eigenhändig habt ihr Verkaufsregale in der Migros in Wittenbach abgebaut und in Willerzell wieder aufgestellt. Am 14. Dezember 2018 war ein Freudentag für dich. Ihr konntet euer «Lädeli» eröffnen.

Inzwischen war Hermann zu dir nach Willerzell gezogen. Ich glaube, das war die grösste Liebe in deinem Leben. Nun war ein lieber Mensch da, der am Mittag den Tisch gedeckt und das von dir vorbereitete Essen gewärmt hatte. So konntest du die Mittagspause mit ihm geniessen. Viele schöne Unternehmungen und Ferien in den Bergen haben euren Alltag wunderbar ergänzt. Ihr verbrachtet eine schöne Zeit zusammen.

Anfang 2019 machten sich bei dir, wie aus heiterem Himmel, gesundheitliche Beschwerden bemerkbar. Am 5. Februar erhieltest du die Diagnose: Lungentumor mit Metastasen im Gehirn. Plötzlich war nichts mehr, wie es war. Bestrahlungen, mehrere Spitalaufenthalte und viele Chemotherapien hast du tapfer ertragen. Du wolltest alles unternehmen, um länger zu leben; vor allem, um für Hermann da zu sein. Nun war er für dich da. Wir sind ihm und den Fahrerinnen und Fahrern, die dich zu allen Terminen begleiteten, sehr dankbar!

Im Frühling dieses Jahres haben die Ableger in deinem Gehirn immer mehr Platz eingenommen und die Hoffnung, etwas dagegen tun zu können, schwand immer mehr. Wir waren sehr froh, dass du, und wir, mit Maja Sollie eine liebevolle, kompetente Begleiterin hatten.

Ende März musstest du in ein Pflegezimmer im Brunnenhof umziehen. Am 31. Mai, am Pfingstsonntag, genau um 10 Uhr, wurdest du erlöst. Vor vierzig Jahren hättest du um diese Zeit im Kirchenchor gesungen.

Du durftest zuletzt ohne Leiden gehen. Du hattest lange gehofft und lange tapfer gekämpft. Es war auch für uns eine schwere Zeit, sehen zu müssen, dass ein so energiereicher Mensch aufgeben musste.

Mit lieben Grüssen, deine Geschwister

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