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Zusätzliche Prüfkapazität – aber nicht mehr Manpower

Zusätzliche Prüfkapazität – aber nicht mehr Manpower Zusätzliche Prüfkapazität – aber nicht mehr Manpower

Das Verkehrsamt Schwyz verfügt an drei Standorten über mehrere Prüfspuren. Die Experten sind jedoch stark mit Führerscheinprüfungen beschäftigt, weshalb die Fahrzeugkontrollen ins Hintertreffen geraten.

PATRIZIA BAUMGARTNER

Während des Lockdowns von Mitte März bis am 11. Mai wurden im Verkehrsamt Schwyz nur dringende Fahrzeugprüfungen durchgeführt und auch alle Führerprüfungen abgesagt, da den Fahrlehrern das Unterrichten untersagt war.

Jährlich 47’000 Kontrollen

Im Kanton Schwyz werden jährlich total 47’000 Fahrzeuge einer technischen Kontrolle unterzogen. «Rund die Hälfte davon sind periodische Prüfungen», sagt Christoph Betschart, stellvertretender Leiter des Verkehrsamts. Beim Rest handelt es sich um technische Änderungen, freiwillige Prüfungen und so weiter. Jetzt herrscht trotz Ferien emsiges Treiben bei Führerscheinprüfungen und Fahrzeugkontrollen, nachdem die Zahlen vor allem im April stark zurückgegangen waren.

Nur bei PWs im Rückstand

Es gebe gewisse Fahrzeugbereiche, in denen das Verkehrsamt gut im Fahrplan ist. Das heisst, bei einem bis maximal zwei Monaten innerhalb der Fälligkeit der Prüfungen. Beispielsweise bei Lieferwagen, Lastwagen, Reisecars und Anhängern. «Oder auch bei Motorrädern im Sommer», ergänzt Betschart. In dieser Kategorie verschickt das Verkehrsamt ab September keine Aufgebote mehr, da über den Winter viele ihr Nummernschild abgeben.

Bei Lastwagen gibt es eine kürzere Zeitspanne: international Fahrende müssen innerhalb eines Jahres geprüft werden. Wer nur in der Schweiz unterwegs ist, muss seinen Lastwagen innerhalb von zwei Jahren vorführen, ältere Fahrzeug müssen aber ebenfalls jährlich geprüft werden. Wo das Schwyzer Verkehrsamt jedoch noch etwas Arbeitsvorrat hat, ist bei den Autos. «Bei den Personenwagenprüfungen haben wir rund zehn Monate Rückstand», sagt Betschart. Schon vor der Coronakrise sei dieser relativ gross gewesen, jetzt sei man etwa einen zusätzlichen Monat in Rückstand geraten. Viele Führerscheinprüfungen

Für diesen Rückstand gibt es verschiedene Gründe: In Trachslau hat es eine Prüfspur, in Schwyz und Pfäffikon je zwei plus eine für Lastwagen. «Von der Infrastruktur her haben wir in Pfäffikon zusätzliche Kapazität geschaffen, aber keine zusätzlichen Leute angestellt.» Aktuell sei man mit Führerprüfungen enorm belastet und lege darauf auch den Schwerpunkt: «Jeder Experte, der auf der Strasse unterwegs ist, steht nicht in der Halle.» Im Normalfall gehe es im Sommer betreffend Fahrzeugprüfungen etwas ruhiger zu und her. Vor allem gegen Ende des Jahres könne man den Rückstand verkleinern, wenn in Pfäffikon und Schwyz je sieben bis acht Prüfer gleichzeitig im Einsatz stehen.

Zur Erinnerung: Autos, Motorräder und Transportanhänger müssen erstmals fünf Jahre, jedoch

Teilweise zehn Monate Rückstand

pp. Wenn man die Anzahl Fahrzeugprüfungen im Verkehrsamt vom letzten und diesem Frühjahr vergleicht, erkennt man im April den markantesten Unterschied: Im Vergleich zu 4487 Prüfungen 2019 wurden heuer nur deren 1497 durchgeführt. Im Mai waren es schon wieder 3646 (4338) und im Juni lag man mit 4114 (3624) bereits über dem Vorjahresniveau. Der Arbeitsvorrat bei den Personenwagenprüfungen ist gross: «Wir haben rund zehn Monate Rückstand », sagt Betschart. Schon vor der Coronakrise sei dieser gross gewesen, «vielleicht sind wir jetzt noch einen Monat nach hinten gerutscht».

spätestens sechs Jahre nach der ersten Inverkehrsetzung geprüft werden, anschliessend nach drei Jahren und ab dann alle zwei Jahre.

Bei Nummer «SZ 127’000» Im Kanton Schwyz sind rund 150’000 Fahrzeuge eingelöst, darunter 103’000 Personenwagen. Die Schwyzer Nummernschilder sind aktuell bereits bei «SZ 127’000» angelangt.

Zu den Autos kommen noch gut 15’000 Schwyzer Töffs, 10’000 Anhänger, 10’000 Lieferwagen und Lastwagen sowie 5550 landwirtschaftliche Fahrzeuge hinzu.

Ab Mai flatterten den privaten Fahrzeughaltern wieder solche Einladungen ins Haus. Aktuell sind die Vorführ- Termine sehr gut gebucht.

Foto: Patrizia Baumgartner

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