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Höhere Fachschulen mit «massgeschneiderter Bildung»

Ab November gibt es ein neues Angebot für drei Studiengänge: Tourismus, Marketing und Wirtschaft.

NINA GUBLER

Momentan müssen viele Schwyzerinnen und Schwyzer in einen anderen Kanton, um sich auf der Tertiärstufe B, den Höheren Fachschulen, weiterzubilden. Dies könnte sich nun ändern, denn die Höheren Fachschulen Schwyz Zürichsee öffnen ab November ihre Pforten im Berufsbildungszentrum Pfäffikon an der Schützenstrasse. Sie bieten aber nicht nur einen Studiengang an, sondern drei: Tourismus, Marketing und Wirtschaft. Kanton zeigte sich kooperativ

Am Montagabend fand der Eröffnungsapéro statt, gleichzeitig wurde auch die Webseite hfsz.ch aufgeschaltet. Bedeutende Vertreter aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Tourismus des Kantons waren anwesend, darunter auch Regierungsrat Michael Stähli, Vorsteher des Bildungsdepartements.

Die beiden Bildungspioniere und Geschäftsleiter – Matthias Steiger, Leiter Höhere Fachschulen, und Nicolas von Mühlenen, Leiter Technologien – kennen sich bereits seit zwanzig Jahren. «Die Idee zur Höheren Fachschule entstand aber erst ungefähr Ende letzten Jahres», erzählt von Mühlenen. «Dann ging alles sehr schnell. Dies ist auch dem Kanton zu verdanken, der sich sehr kooperativ gezeigt hat», so von Mühlenen weiter. Beide Geschäftsführer bringen viel Erfahrung mit, von Mühlenen im unternehmerischen und digitalen Bereich, und Steiger ist ein Experte im Bildungsbereich. «Mein Herz pocht für die curricularen Entwicklungen», beschreibt Steiger seine Freude über die Eröffnung der Höheren Fachschulen Schwyz Zürichsee. Einzigartiges Bildungsmodell

Auf dem hart umkämpften Markt überlegten sich die beiden Geschäftsleiter ein schweizweit einzigartiges Bildungskonzept ganz unter dem Motto «massgeschneiderte Bildung für alle». «Unsere Mission ist es, Bildung für Personen zu ermöglichen, welche während ihrer Ausbildungszeit bereits starken Engagements nachkommen und welche örtlich wie auch zeitlich einen schwierigen Zugang zu Bildung haben», erklärt Steiger. Unter anderem seien damit beispielsweise berufstätige Personen mit unregelmässigen Arbeitszeiten, Leistungs- und Spitzensportler oder Personen, die stark in eine familiäre Aufgabe eingebunden sind, gemeint.

«Dank der massgeschneiderten Bildung kann das Studium individuell, also jederzeit, begonnen werden», erklärt Steiger. Auch der Rhythmus könne selber bestimmt werden, was bedeutet, dass das Studium beschleunigt oder verkürzt werden kann. Das Studium richtet sich nach der «POP»-Methode. Die Dozierenden vermitteln den Stoff via Privat-, Online- und Präsenzunterricht. Deshalb findet nur einmal wöchentlich Präsenzunterricht am Abend statt. «Zu Beginn des Studiums stellt ein Bildungscoach einen persönlichen Lernweg für die Studienzeit zusammen», erläutert der Leiter der Fachhochschulen. Alle Studiengänge seien eidgenössisch subventioniert, zusätzlich verfügt die Schule über einen privaten Stipendienfonds. 80 Prozent identische Inhalte

Die drei Studiengänge Tourismus, Marketing und Wirtschaft wurden bewusst so gewählt, denn «80 Prozent der Inhalte sind identisch », schildert Steiger die Studiengänge. Dies ermögliche den Studierenden, den Studiengang während des Studiums zu wechseln. «Auch der Austausch der Studiengänge untereinander sollte von Nutzen sein.» Von Mühlenen erwähnt aber auch, dass für das Studium viel Selbstständigkeit mitgebracht werden sollte. «Die Studierenden sollten das Studium deshalb schon zielgerichtet angehen.» Am Eröffnungsapéro konnten die beiden Geschäftsführer bereits einen Kooperationsvertrag mit der Schwyz Tourismus AG unterschreiben, der den Austausch zwischen Schule und Praxis regelt.

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