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Eine Strassenumfrage in Alpthal

Eine Strassenumfrage in Alpthal Eine Strassenumfrage in Alpthal

zu unternehmen, ist vermutlich selbst für einen Pulitzer-Preisgekrönten Journalisten eine echte Herausforderung. Dies musste der nicht Pulitzer-Preis-gekrönte

am vergangenen Freitagmorgen feststellen, als er im Dorf unterwegs war. Grund: Es ist tagsüber so gut wie niemand auf der Strasse in dem schmucken 600-Einwohner- Dorf anzutreffen – höchstens die eine oder andere Dame, die ihren Hund ausführt. Man sieht und hört von aussen, dass in der schönen Primarschule Kinder und Lehrer im Unterricht stecken. Man sieht, dass zwei Personen geschäftig im Gemeindehaus ihren Dienst tun. Man hört, dass in einigen Betrieben Maschinen laufen. Ansonsten erschallt viel Vogelgezwitscher, das Rauschen der Alp und das eine oder andere Auto, das durchs Dorf fährt. Dafür hat der EA-Redaktor in einer Fensterauslage an der Strasse zwei Schäflein erspäht.

Eine Mitteilung in eigener Sache. Es sei nochmals daran erinnert, dass der nächste

nicht am Freitag, sondern erst

erscheint. Grund ist der Feiertag Fronleichnam, welcher übermorgen Donnerstag stattfindet. Am Feiertag vom 11. Juni bleiben die Büros des Einsiedler Anzeigers im Haus Rosenegg geschlossen. Redaktions- und Inserateschluss ist am Freitag um 12 Uhr. Wir bitten um Kenntnisnahme.

Noch ein weiteres Wort zu Fronleichnam. In Einsiedeln ist dieser Feiertag gleichbedeutend mit einer der schönsten Prozessionen im Jahreskreis. Doch im Corona-Zeitalter ist vieles ein wenig anders. Aus diesem Grund haben sich die Verantwortlichen in Kloster und Pfarrei entschieden, für einmal getrennt Fronleichnam zu feiern, um mehr Personen von nah und fern die Teilnahme an einem Gottesdienst zu ermöglichen. Die festliche Fronleichnamsprozession

muss dieses Jahr leider komplett entfallen.

An ihrer ersten Sitzung nach der Corona-Pause wählten die Mitglieder der Stiftung Kulturerbe Einsiedeln zwei neue Stiftungsräte: Anne-Diane Deprez

Philipp Fanchini. Sie ersetzen Hanspeter Pfister (Rücktritt per Ende 2018) und Reto Krismer (Rücktritt per Ende 2019). Anne- Diane Deprez (*1986) ist in Luzern aufgewachsen und wohnt in Einsiedeln. Sie war mehrere Jahre in Bildungsinstitutionen, unter anderem als Lehrerin, und im Verlagswesen (Diogenes und NZZ Libro) tätig. Sie studierte Geschichte und Philosophie an den Universitäten Luzern, Zürich und Bologna. Philipp Fanchini (*1979) ist in Einsiedeln aufgewachsen, wo er auch wohnt, und arbeitet als Kommunikationsspezialist in der Finanzbranche. Zuvor war er als Redaktor und Redaktionsleiter für verschiedene Schweizer Medien tätig, von 2002 bis 2011 für den Einsiedler Anzeiger. Er studierte Geschichte, Soziologie und Politologie an der Universität Zürich. Die bisherigen Stiftungsräte sind Marann Schneider-Schnyder, Walter Kälin, Lydia Birchler und Heinz Nauer.

In der Ausgabe vom letzten Freitag veröffentlichte unsere Zeitung Bilder von Weissstörchen auf einer Wiese in der Nähe der Schanzen Einsiedeln. Auf einem Bild war die Ringnummer eines Storches zu erkennen. Diese hat die Redaktion des Einsiedler Anzeigers der Vogelwarte Sempach mitgeteilt. Der gemeldete Storch wurde am 4. Juni 2019 als Nestling in Aristau, Kanton Aargau, beringt. Auch sein Zwischenstopp in Einsiedeln ist jetzt in seinen «Akten» vermerkt. Die Ringnummer lautet übrigens SL 460.

Praktisch zeitgleich haben die «NZZ am Sonntag» und der «Schweizer Bauer» gemeldet, dass die SBB als Betreiberin des Wasserkraftwerks Etzelwerk eine Busse bezahlen müssen. «Der Bezirk Einsiedeln macht dieser Tage aus Mücken gutes Geld», schrieb etwa der «Schweizer Bauer». Die Zeitung erinnert damit an das «Muggengeld » , das immer dann fällig wird, wenn zwischen dem 1. Juni und 30. Oktober die Staukote des Sihlsees unter den geforderten 887,34 Metern bleibt (EA 43/20). Das mit dem «guten Geld» ist allerdings relativ: Gemäss gültigem Konzessionsvertrag beträgt die Füllbusse maximal 2500 Franken pro Tag. In der neuen Vereinbarung variiert die Busse dann zwischen 20’000 und 45’000 Franken. – Allzustark können sich der Bezirk und die ebenfalls profitierenden seeanstossenden Kirchgenossenschaften aber nicht freuen: Just, als die erwähnten Zeitungstitel über das «Muggengeld » berichteten, wurde es hinfällig: Exakt am Sonntag, 7. Juni, übertraf der Sihlsee mit 887,35 Metern das geforderte Soll. Nun sollte es bis am 31. Oktober nicht wieder unterschritten werden.

Nicht ganz bis in die Ursprünge des «Muggengeldes», aber doch 67 Jahre zurück reicht die Entstehung dieser Briefmarke. Fotograf «Foti Fränzel» Kälin hat die Ausgabe 1953 der Pro Patria dieser Tage in seinem Archiv erspäht. Mit Blick in die Ybriger Alpen zeigt sie im Vordergrund den Viertel Gross, der damals aber eher «klein» war, wenn man die spärliche Bebauung näher betrachtet. Die Kirche jedenfalls stand fast «alleine auf weiter Flur».

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