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Die Portugiesen

sind an Pfingsten die jeweils dominierende Bevölkerungsgruppe in Einsiedeln. Doch in diesem Jahr musste auch ihre traditionelle

abgesagt werden. Da und dort hörte man am Pfingstsonntag zwar vereinzelt Portugiesisch, doch zu überwiegenden Teilen blieben die Südländer zu Hause. Es erinnerte fast nichts daran, dass an diesem Tag jeweils eine der grössten, farbigsten und ausgelassensten Wallfahrten des Jahres stattfindet – ausser die vielen kleinen Fahnen an

zum Beispiel musste am Samstag, Sonntag und auch am Montag gleich dreimal ausrücken.

Am Samstagnachmittag tat sie dies, um eine Partnerorganisation zu unterstützen; am Sonntag, weil es an der Ilgenweidstrasse gegen Mitternacht verdächtig nach Benzin oder Gas gerochen hat und am Pfingstmontag, weil in Bennau ein Haus nach einem Steckdosenbrand fachmännisch auf mögliche Brandgefahren hin abgeklärt werden musste.

Aufgrund der Notstandsverordnung des Bundesrates dürfen derzeit keine Generalversammlungen durchgeführt werden, an denen die Mitglieder oder Aktionäre persönlich anwesend sein können. Auch die Erdgas Einsiedeln AG musste ihre Aktionäre «ausladen». Sie tat es allerdings äusserst charmant: Zur Kompensation des entfallenden Nachtessens offerierte der Verwaltungsrat mit Präsident Erich Blöchliger sowie Geschäftsleiter Thomas Ochsner den rund 160 Aktionären einen Gutschein im Wert von 60 Franken. Zur Auswahl standen mehrere Einsiedler Geschäfte. Wetten, dass der Rücklauf für die schriftliche Abstimmung überproportional hoch sein wird? Eine jedenfalls mehr als nur sympathische Geste.

«Die 10-Millionen-Franken-Frage » stellte der «Tages-Anzeiger» in seiner Ausgabe vom letzten Freitag. Damit zielt die Redaktion auf die Weinbauern, welche vom Bundesrat ein Corona-Hilfspaket von 10 Millionen Franken erhalten haben – im Gegensatz etwa zu den Bierbrauern, welche leer ausgehen. Illustriert wurde der ganzseitige Bericht mit einer grossen Aufnahme von Alois Gmür, CVP-Nationalrat und Bierbrauer: «Es war ein trauriger Moment », schreibt die Zeitung. «In der Brauerei Rosengarten in Einsiedeln hielten die Chefs kürzlich Rat. Nach langen Diskussionen entschieden sie, einen Teil ihrer Biervorräte zu vernichten. ‹20’000 Liter s Senkloch ab›», lässt sich Alois Gmür zitieren. Die Corona-Krise hat auch den Einsiedler Familienbetrieb hart getroffen. Minus 70 Prozent im April. Der Mai wird nicht viel besser und auch der Sommer nicht: «Schwingfeste, Chilbis, Open Airs … Das ist alles sehr bierlastig. Und alles ist abgesagt.» Zwar habe man erneut erwogen, aus dem Alkohol Desinfektionsmittel zu fabrizieren. Doch dafür habe kein Bedarf mehr bestanden, sagt Gmür. – Er habe mit dem Brauereiverband darüber diskutiert, ob man beim Bund um finanzielle Unterstützung bitten wolle: «Wir haben entschieden, dass wir das bleiben lassen. Wir wollen es ohne Staatshilfe schaffen. Vielleicht ist das der grosse Unterschied zwischen den Brauern und den Bauern. » – Gemäss aktueller Umfrage der Arbeitsgemeinschaft der Schweizerischen Getränkebranche schwanken die Umsatzeinbussen bei den befragten Unternehmen von wenigen Prozent bis zu über 90 Prozent. Der Grund ist vor allem die unterschiedliche Aufteilung des Absatzanteils an Gastronomie und Detailhandel. Die Unternehmen erwarten in den nächsten zwei Monaten weiterhin hohe Absatzschwierigkeiten und im direkten Zusammenhang damit einen zu hohen Personalbestand. Knapp 35 Prozent rechnen zudem mit Liquiditätsproblemen.

Die Baustelle auf der H8-Brücke in Biberbrugg ist für Zweiräder sicherer geworden. Einen Tag nach dem Beginn der Strassenbauarbeiten stürzte am Dienstag in der Vorwoche ein Motorradfahrer auf der provisorischen Fahrspur. Es gab zwei Leichtverletzte (EA 42/20). Kurz vor dem Töffunfall wäre ein weiterer Motorradfahrer an der gleichen Stelle um ein Haar beim Trottoir in den Randstein gefahren. Othmar Klopfstein, Präsident der Strassensicherheits- Kommission des Töffverbands Swiss-Moto, intervenierte bei der Kantonspolizei Schwyz. Darauf trafen sich Vertreter der Bauleitung und des kantonalen Tiefbauamts zusammen mit der Kapo vor Ort zur Beurteilung. «Diese Situation kann nicht so belassen werden und muss dringlich angepasst werden », schrieb ein Sachbearbeiter der Schwyzer Polizei dem Töffverband. Und tatsächlich: Ende letzter Woche hat man die Fahrbahn mit einer breiten Asphaltrampe entschärft. Der mehrere Zentimeter hohe Trottoirabsatz ist jetzt geebnet. Unmittelbar nach dem Unfall wurde der Randstein bereits mit Leuchtfarbe markiert. Vor allem in der Dunkelheit war das ein erster Sicherheitsgewinn. Die jetzige Belagsanpassung stellt eine weitere Verbesserung dar.

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