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Es soll keine Geisterkämpfe geben

Einsiedler Ringer: Mit der Mannschaftsmeisterschaft soll wie geplant gestartet werden

Mit dem Entscheid, dass die Mannschaftsmeisterschaft im Ringen wie vorgesehen am 5. September beginnen soll, haben die Verbandsverantwortlichen den Klubs eine erste Planungssicherheit gegeben.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Kein Wettkampf, kein normales Training – wie überleben denn die Sportler überhaupt die Corona- Krise? Diese Frage stellten sich auch die Verantwortlichen von Sportverbänden, die alles versuchten, schnellstmöglich bestmögliche Trainingsbedingungen zu schaffen.

Ausnahme für Yves Neyer

Denn klar ist: Im Moment ist Sport nur erlaubt, wenn die Abstandsregeln eingehalten werden können. Ausnahmen gibt es nur für den Spitzensportbereich. Also beispielsweise für Sportler, die einem Nationalkader angehören.

Bei der Ringerriege Einsiedeln ist es aktuell Yves Neyer, der sich nach einer Serie von Verletzungen wieder langsam herantastet. Als «Sonderweg» darf sicher der Profibetrieb im Fussball und Eishockey bezeichnet werden. Doch dürfte diese Sonderrolle letztlich Hilfe für andere Sportarten mit Körperkontakt nach sich ziehen. Zu diesen zählen nicht nur Kampfsportarten wie Ringen, Judo, Karate oder Boxen sondern auch Handball.

Viele Einschränkungen Für die Einsiedler Ringer entfällt das Matten- und Partnertraining seit dem vom Bundesrat ausgesprochenen Lockdown am 13. März. Das war für einige zunächst nicht sonderlich von Bedeutung. Der Beginn der NLA-Mannschaftsmeisterschaft war ja noch weit weg. Das Training hat sich seither stark verändert.

Mit Kraft- und Konditionstraining versuchte man in Form zu bleiben. «Das ersetzt das Training am Mann aber nicht», sagt Einsiedelns Trainer Urs Bürgler. Weiter musste das Workout in vorgeschriebenen Fünfergruppen im Freien abgehalten werden.

Sechs Wochen Mattenpraxis Trotz der noch bestehenden Einschränkungen hat der Verband an einer Sportausschusssitzung der Abteilung Technik das Heft an die Hand genommen und entschieden, am Ligastart am 5. September festzuhalten. Eine Mannschaftsmeisterschaft ohne Zuschauer käme allerdings nicht in Frage. Denn «Geisterkämpfe » generieren keine Einnahmen, bringen aber gleichwohl Kosten.

Eine weitere Bedingung ist, dass das Mattenringen vom Bundesamt für Gesundheit und Swiss Olympics ab dem 20. Juli wieder erlaubt ist. Die Athleten brauchen wegen des Verletzungsrisikos zumindest sechs Wochen Mattenpraxis vor Wettkämpfen. Nachdem der Bundesrat am Mittwoch weitere Lockerungen beschlossen hat, ist diese Bedingung erfüllt. Transferfrist wird verlängert

Ab 6. Juni ist der Trainingsbetrieb auch für Sportaktivitäten, in denen es zu engem Körperkontakt kommt, wieder erlaubt. In diesen Sportarten müssen die Trainings in beständigen Teams stattfinden und Präsenzlisten geführt werden. Die Corona-Zwangspause für das Training ist damit für die Sportler bald einmal beendet. Der Bundesratsentscheid bezüglich weiteren möglichen Reduktionen ab 1. September wird für die endgültige Freigabe der Mannschaftsmeisterschaft noch abgewartet. Doch stehen die Ampeln nach den neuesten Lockerungen auf Grün. Das aber unter dem Vorbehalt, dass überhaupt eine «belastbare» Aussage getroffen werden kann. Sollten die aktuellen Massnahmen bestehen bleiben, würde der Verband mit den Vereinen einen Plan B erarbeiten. Doch sieht es nicht danach aus.

Weiter wird auch die Transferfrist um einen Monat bis zum 31. August verlängert. Falls der Liga-Betrieb der Mannschaftsmeisterschaft abgesagt werden müsste, hätte dies für den Verband und die Vereine finanzielle Konsequenzen. Nachdem der Bund mit 150 Millionen Franken «à-fonds-perdu» für den Leistungs- und Breitensport ein starkes Zeichen gesetzt hat, können die finanziellen Beeinträchtigungen der Covid19-Massnahmen gegenüber Bund, Kantonen und Swiss Olympic geltend gemacht werden. Dazu arbeitet Swiss Olympic gegenwärtig an einem Verteilschlüssel, der allen Verbänden und Vereinen gerecht wird. Die Verantwortlichen im Ringen und anderen Sportarten setzen alles daran, die Mannschaftsmeisterschaft durchzuführen – doch die Gesundheit der Sportler, Betreuer und Zuschauer hat letztlich oberste Priorität.

Solidaritätsturnier in Einsiedeln

Nachdem sämtliche Einzelmeisterschaften auf 2021 verschoben worden sind und auch viele Nachwuchsturniere abgesagt wurden, will der Verband dem Nachwuchs eine Plattform bieten. Dazu soll am 21./22. November ein grosses Nachwuchsturnier unter dem Motto «Covid19- Solidaritätsturnier» durchgeführt werden. Die Ringerriege Einsiedeln hat sich neben anderen Klubs um die Durchführung dieses Anlasses beworben. Wem es vergeben wird, entscheidet der Zentralvorstand Mitte Juni.

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