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Endlich heulten die Sirenen nicht mehr!

Endlich heulten die Sirenen nicht mehr! Endlich heulten die Sirenen nicht mehr!

Vor 75 Jahren ging der Zweite Weltkrieg zu Ende. Die Ausstellungsgruppe Kulturverein Chärnehus Einsiedeln bereitet derzeit die Ausstellung «Leben und Überleben. Einsiedeln 1939 bis 1945» vor.

Mitg. Vor 75 Jahren läuteten am 8. Mai in Einsiedeln alle Glocken. Nach sechs harten Jahren verkündeten sie auch bei uns das Ende des Zweiten Weltkrieges. Die ganze Bevölkerung war froh und dankbar, dass unser Land vor grosser Zerstörung verschont blieb. Keine fremden Armeen hatten unser Land besetzt.

Erinnerungen festhalten Die Ausstellungsgruppe Kulturverein Chärnehus Einsiedeln bereitet ihre Winterausstellung 2020/2021 vor. Das Thema heisst: «Leben und Überleben. Einsiedeln 1939 bis 1945.» Die Erinnerungen an diese Ausnahmesituation sollen festgehalten werden. Bereits wurden zahlreiche Einsiedlerinnen und Einsiedler von Dorf und Land befragt. Die älteste Zeitzeugin ist 96-jährig, die jüngste 84 Jahre alt. Sie waren damals noch Jugendliche oder Schüler.

Gefragt nach ihrer Erinnerung an die Zeit um den 8. Mai 1945 antworteten einige: «Endlich heulten die Sirenen nicht mehr.» «Der Vater, der Bruder kamen heim aus dem Militär. » Die Zeit der Rationierung war aber noch lange nicht vorbei. Lebensmittel und Rohstoffe wie etwa Kohle waren immer noch nur gegen «Marken-Coupons » erhältlich. Eine kleine Ahnung erhalten wir seit einigen Wochen selber, wie man mit einer Ausnahmesituation umgehen muss. Kein Vergleich mit dem jahrelangen Mangel, den Sorgen, die unsere Eltern und Grosseltern damals zu meistern hatten.

Die Ausstellung im Chärnehus gewährt den Besucherinnen und Besuchern vom 13. Dezember 2020 bis 31. Januar 2021 einen Einblick in den «Alltag» in diesen Kriegskrisenjahren im Bezirk Einsiedeln.

Falls bei Ihnen noch Erinnerungen an jene Zeit in einer Schachtel liegen, melden Sie sich bitte bei Madeleine Schönbächler, Telefon 055/412’46’42 oder ausstellung@ chaernehus.ch.

Die Jungfrauenkongregation in einer Stube beim gemeinsamen Stricken für arme Familien oder Soldaten im Feld, 1942. Präses war Pater Edgar. Slg. Karl Hensler, Allmeindstrasse.

Fotos: zvg

Überall, wie hier im Sulzel auf dem Land der Genossame Dorf-Binzen, wurden Gumel gesetzt. Am Pflug Josef Bisig «Tanners» und hinten links ist Urban Hensler, der Leiter der Ackerbaustelle, zu erkennen.

Auch in unserer Region musste Getreide angebaut werden. Inserat im Einsiedler Anzeiger vom 20. Oktober 1942.

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