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Pflanzenschutzmittel gefährdet Grund- und Trinkwasser nicht

Pflanzenschutzmittel gefährdet  Grund- und Trinkwasser nicht Pflanzenschutzmittel gefährdet  Grund- und Trinkwasser nicht

Untersuchungen zeigen, dass das Wasser in der Schweiz an vielen Orten durch Pflanzenschutzmittel belastet ist. Im Kanton Schwyz soll die Qualität aber gut sein, da hier kein intensiver Ackerbau betrieben wird.

DANIEL KOCH

In einer Interpellation stellten die beiden Kantonsräte Guy Tomaschett (SP, Freienbach) und Rudolf Bopp (GLP, Einsiedeln) Fragen rund um die Qualität des Trink- und Grundwassers sowie der Oberflächengewässer im Kanton Schwyz in Bezug auf die Belastung mit Pflanzenschutzmitteln.

Generell hält der Regierungsrat in seiner Antwort fest, dass die Grundwasserqualität deutlich besser sei als im schweizweiten Durchschnitt. Das daraus gewonnene Trinkwasser könne «bedenkenlos konsumiert» werden. Im Sommer 2019 hatten eine Medienmitteilung des Bundesamts für Umwelt über erhöhte Nitratwerte und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln (PSM) im Grundwasser und eine Publikation über Untersuchungen in kleinen Fliessgewässern durch die Eawag, der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz für Aufsehen gesorgt. Laut der Regierung bezieht sich die Problematik aber vor allem auf intensiv genutzte Gebiete wie das Mittelland mit seinem hohen Anteil an Ackerbauflächen.

Kein Handlungsbedarf

Pflanzenschutzmittel und deren Abbaustoffe seien nur eine Gruppe von möglichen Verunreinigungen in den Gewässern, hält die Regierung fest. Im Kanton Schwyz bestehe in dieser Hinsicht zurzeit kein Handlungsbedarf. Im Trinkwasser habe es noch nie Grenzwertüberschreitungen gegeben. Es sei sogar nur an einer Stelle bislang ein sehr geringer Wert Metolachlor, ein PSM-Abbauprodukt, gefunden worden – allerdings deutlich unterhalb des Grenzwertes.

Dies zeigten Pflanzenschutzmitteluntersuchungen der Trinkwasserversorgungen, die seit 2005 durchgeführt werden. statt.

Rückstände in Reichenburg

Bezüglich der Oberflächengewässer wurde nur im Bereich Tankgraben in Reichenburg eine grössere Untersuchung durchgeführt. Von den 57 festgestellten Spurenstoffen handelt es sich demnach bei 32 um PSM (sieben Fungizide, 19 Herbizide und sechs Insektizide). Gefunden wurden aber auch Spuren von Schmerzmitteln, Betablockern, Antibiotika, perfluorierten Tensiden, Korrosionsschutzmitteln und künstlichen Süssmitteln. Die gemessenen Gesamtkonzentrationen aller Spurenstoffe liegen laut Regierung zwischen 100 und 4200 Nanogramm pro Liter. Einzelne Spurenstoffe seien darauf zurückzuführen, dass die ARA Obermarch noch keine Reinigungsstufe für organische Spurenstoffe hat. Generell werden Auch für die Zukunft zeichne sich keine Gefährdung der Trinkwasserfassungen ab. Der Nachweis von Metolachlor geht auf ein Herbizid zurück, das überwiegend beim Anbau von Mais und Rüben angewendet wird. Laut Regierung fand die entsprechende Messung in Schübelbach die Oberflächengewässer nur bei Verdacht oder Meldung auf PSM untersucht.

Das Grundwasser wiederum wird im Kanton an elf Messstellen überwacht. Je zwei Messstellen sind in Schübelbach und Schwyz, je eine in Feusisberg, Tuggen, Galgenen, Morschach, Lauerz, Ingenbohl und Unteriberg. Seit 2002 werden an jeder Messstelle jährlich ein- bis viermal Proben durchgeführt. Sollten einmal relevante Konzentrationen festgestellt werden, würden sofort Massnahmen ergriffen.

Das Trinkwasser kann überall im Kanton bedenkenlos konsumiert werden.

Foto: Wolfgang Holz

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