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Ein erneutes Nein zum Deponievorhaben

Ein erneutes Nein zum Deponievorhaben Ein erneutes Nein zum Deponievorhaben

Die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission lehnt auch ein abgespecktes Projekt ab.

JÜRG AUF DER MAUR

Der Goldauer Bauernsohn Erwin Hammer strahlt: «Seit 14 Jahren kämpfe ich dafür, dass das schöne Gebiet unterhalb der Bernerhöhe Richtung Lauerz nicht zum Standort einer Deponie wird.» Jetzt ist er seinem Ziel einen weiteren grossen Schritt näher gekommen.

Die Eidgenössische Naturund Heimatschutzkommission (ENHK) hat sich in einem Gutachten erneut und deutlich gegen ein Deponievorhaben ausgesprochen. Dieses Mal ging es um die Beurteilung einer «abgespeckten » Version. Bereits 2014 kam die ENHK zum Schluss, dass das damals durch die Firma Schelbert AG, Muotathal, vorgelegte Projekt eine «schwerwiegende Beeinträchtigung» sei. Die betroffene Geländemulde gehört als Objekt im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler (BLN) zu den schützenswerten Landschaften und umfasst als Ausläufer und Zeuge des Goldauer Bergsturzes neben Gehölz und Felsblöcken etwa auch ein kleinflächiges Moor. ENHK-Gutachten lehnt auch reduziertes Projekt ab Nach dem Nein 2014 durch die ENHK legte die Schelbert AG 2019 ein reduziertes Projekt vor. Das Deponievolumen wurde von rund 280’000 Kubikmetern auf 134’000 verkleinert. Der Abbauperimeter wurde so reduziert, dass die bestehende Geländemulde zwar verkleinert, aber nicht mehr vollständig überschüttet worden wäre. Die maximale Schutthöhe wäre noch auf 12 und nicht mehr auf 25 Meter zu stehen gekommen. Die grossen Steinblöcke wären vollständig erhalten geblieben, die kleineren wären entnommen, zwischengelagert und anschliessend wieder platziert worden.

Die Kommission bleibt aber bei ihrem Nein: «Sie stellt fest, dass das Projekt auch mit einem reduzierten Volumen weiterhin zu einer markanten Veränderung der ursprünglichen Topografie und zu Zerstörung von grossen Teilen des Felssturzreliefs führt», heisst es im Gutachten.

Auch wenn die grössten Blöcke an ihrem Standort erhalten werden, so die von Präsidentin Heidi Z’graggen unterschriebene Expertise, «würden sie doch ihre authentische Zeugenfunktion des Bergsturzereignisses verlieren». Die kleineren Felsblöcke würden zudem durch die geplante temporäre Entfernung und Wiedereinsetzung an einem neuen Standort ihre natürliche Einbettung verlieren.

Insgesamt kommt die Kommission zum Schluss, «dass auch das reduzierte Projekt einer Deponie für unverschmutzten Aushub am Standort Buosigen-Bernerhöchi zu einer schweren Beeinträchtigung im Hinblick auf die Schutzziele des BLN-Objektes führt», so die Urner CVP-Ständerätin.

Die Geländemulde unterhalb der Bernerhöhe. Foto: Jürg Auf der Maur

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