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Wahl des neuen ESV-Obmanns könnte Nachspiel haben

Der Eidgenössische Schwingerverband (ESV) gibt auf seiner Homepage die Wahl des neuen Obmanns und des Technischen Leiters bekannt. Die beiden Männer wurden per Brief gewählt, was noch ein Nachspiel haben dürfte.

LARS MORGER

Der Eidgenössische Schwingverband (ESV) wollte aufgrund der Corona-Pandemie, dass der neue Schwingerobmann und der neue Technische Leiter des Verbands per Briefwahl bestimmt werden und hat dafür an alle Mitglieder ein Schreiben versandt. Dies ist eine aussergewöhnliche Vorgehensweise, die der ESV damit begründet, dass «viele wichtige Geschäfte zu lange nicht abgewickelt werden könnten», würde die Wahl nicht auf diese Weise durchgeführt.

Lauener neuer Obmann Am vergangenen Donnerstag nun wurden die retournierten Couverts in Burgdorf geöffnet und von fünf anwesenden Stimmenzählern – einer aus jedem Teilverband – ausgewertet. Wie der ESV auf seiner Website schreibt, ist der Berner Oberländer Markus Lauener als Nachfolger von Paul Vogel zum neuen Obmann gewählt worden. Die Nachfolge von Samuel Feller als Technischen Leiter tritt der Aargauer Stefan Strebel an.

Und doch ist die Wahl noch nicht ganz in Stein gemeisselt. Denn das Vorgehen einer Briefwahl steht nicht in den Statuten des Schwingerverbands. «Beschlüsse, die das Gesetz oder die Statuten verletzen, kann jedes Mitglied, das nicht zugestimmt hat, von Gesetzes wegen binnen Monatsfrist beim Gericht anfechten», schreibt der ESV auf seiner Website.

Die Wahl soll vor Gericht

Wie der «Blick» nun berichtet, gibt es mindestens einen Abgeordneten, der einer Stimmwahl per Brief nicht zustimmte. «Wir Schwingerfreunde wollen uns vor derart wichtigen Abstimmungen beim Diskutieren in die Augen schauen können. Deshalb war ich gegen diese Briefwahl», sagte das Obwaldner ESV-Ehrenmitglied Leo Kiser gegenüber der Zeitung. Deshalb hat er den Brief des ESV kürzlich mit den Worten «Ich bin damit nicht einverstanden » retourniert.

Nun, da der ESV entschieden hat, die Wahl doch für gültig zu erklären, will der langjährige Finanzchef des Brünig-Schwingets den Entscheid vor Gericht anfechten. «Ich bin nicht jemand, der gross aufbegehrt und dann beim geringsten Widerstand nachgibt. Ich will es durchziehen », erklärt Kiser dem «Blick» sein Vorgehen. Das Wichtigste bleibe für ihn, dass er seinen Kollegen bei Diskussionen in die Augen schauen könne.

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