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«Es geht nur selten ums Denunzieren»

In Zeiten von Corona hat die Polizei alle Hände voll zu tun. Florian Grossmann, der Sprecher der Schwyzer Kantonspolizei, gibt einen Überblick.

ANDREAS SEEHOLZER

In der Bevölkerung gibt es aktuell Bürger, die der Polizei melden, wenn sich jemand nicht an die Covid-19-Verordnung hält. Stimmt das? Viele Bürger und Bürgerinnen wollen helfen und setzen Meldungen über Menschenansammlungen ab. Welche Hinweise werden häufig gemacht? Die Hinweise betreffen zum Beispiel das Fussballspielen auf Sportplätzen, Menschenansammlungen am See, Menschenansammlungen auf öffentlichen Plätzen, Grillpartys oder geöffnete Verkaufsgeschäfte. Gibt es auch Hinweise, die aus Sicht der Polizei überflüssig sind? Oftmals ist eine abschliessende Beurteilung einer Situation nur aufgrund eines Telefonanrufes durch einen Bürger auf der Zentrale gar nicht möglich. Mit unseren Patrouillen sind wir aber rasch vor Ort und können die Situation klären.

Meldungen sind das Eine. Kommt es nun aber auch zu vermehrtem Denunzieren von Nachbarn? Was macht die Polizei in so einem Fall?

In den wenigsten Fällen geht es den Anrufern um das Denunzieren. Meistens möchten die Melder, dass sich die anderen ebenfalls an die Vorgaben halten. In einigen Fällen musste die Polizei bereits Bussen ausstellen. Um was für Fälle handelt es sich dabei? Wenn Leute wegen unerlaubter Menschenansammlung nicht einsichtig waren oder die gleichen Personen mehrmals auf das Einhalten des Abstandes hingewiesen werden mussten, haben unsere Polizistinnen und Polizisten Ordnungsbussen ausstellen müssen. Zum kürzlichen Verhalten der Motorradfahrer, die auffällig oft über die Ibergeregg oder entlang der Seegemeinden unterwegs waren: Wie geht die Polizei mit den Velofahrern rund um den Vierwaldstättersee um? Die Kantonspolizei Schwyz ist in diesen Tagen vermehrt mit Patrouillen unterwegs und kontrolliert dabei auch das Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Velofahrer fahren oft in Gruppen und dabei auch oft nebeneinander. Ist das nach dem Gesetz überhaupt erlaubt?

Nein.

Ist Velofahren in Zeiten von Corona – Stichwort «wir bleiben zu Hause» – aus Sicht der Polizei noch opportun? Die Kantonspolizei appelliert an die Bevölkerung, die Empfehlungen des Bundesrates weiterhin zu befolgen und wann immer möglich zu Hause zu bleiben.

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