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Niemand will die Grauen Panther in die Zukunft führen: Der Verein wird aufgelöst

Niemand will die Grauen Panther in die  Zukunft führen: Der Verein wird aufgelöst Niemand will die Grauen Panther in die  Zukunft führen: Der Verein wird aufgelöst

Der Verein Graue Panther Schwyz soll aufgelöst werden. Der gesamte Vorstand wird sich an der nächsten Generalversammlung nicht mehr zur Verfügung stellen und tritt in globo zurück. Trotz fieberhafter Suche hat sich kein Nachfolger für den Co-Präsidenten Sepp Zehnder aus Euthal finden lassen.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Fürs Erste ist die Auflösung des Vereins Graue Panther Schwyz verschoben wurden – dem Coronavirus sei Dank: Denn an der 26. Generalversammlung der Grauen Panther, die eigentlich am 18. April im Hotel Drei Könige in Einsiedeln über die Bühne hätte gehen sollen, wird der Vorstand die Auflösung des Vereins traktandieren. Nun wird wegen der Pandemie diese Versammlung erst im Herbst stattfinden – der Verein erhält damit eine Gnadenfrist.

Aufgeschoben ist allerdings nicht aufgehoben: Um die Auflösung des Vereins werden die Grauen Panther wohl kaum herumkommen: Es fehlt schlicht an Freiwilligen, die sich für diesen Verein einsetzen wollen. «Leider hat sich die Situation dramatisch verändert. Und es will niemand mehr Vorstandsarbeiten verrichten», heisst es in der «Silberdistel », im Informationsblatt Nr. 87, der Zeitschrift der Grauen Panther Schwyz: «Auch der Mitgliederschwund hat sich negativ auf das Vereinsleben ausgewirkt. » «Niemand will dieses Amt»

Im Informationsblatt ist die Rede davon, dass die Panther- Veranstaltungen im Jahr 2019/2020 nicht sehr gut besucht waren: So mussten die Reise in den Jura und die Besichtigung des Festungswerks Selgis wegen Teilnehmermangel abgesagt werden.

«Unser sehr geschätzter Regionalleiter Sepp Zehnder ist aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage, Veranstaltungen zu planen, durchzuführen und zu begleiten», heisst es in der Zeitschrift: «Leider ist es uns nicht gelungen, einen würdigen Nachfolger zu finden. » Aus diesem Grund würden sämtliche Veranstaltungen 2020 gestrichen und an der GV der Antrag auf Auflösung gestellt.

«Wir haben fünf, sechs Jahre lang intensiv einen Nachfolger gesucht, der das Präsidium übernimmt», sagt Sepp Zehnder, Co-Präsident der Grauen Panther Schwyz: «Aber umsonst. Niemand wollte sich dieses Amt aufhalsen und die Verantwortlichkeiten übernehmen, die mit diesem Präsidium verbunden sind.» Die Auflösung wird bedauert

Unterdessen gebe es zwar Stimmen, die – von der drohenden Vereinsauflösung aufgeschreckt – das Ende der Grauen Panther bedauern würden. «Vielleicht wird es in Zukunft durchaus noch eine Seniorengruppe in der Region geben – auch ohne den Verein », hält Zehnder fest: Die Auflösung des Vereins sei doppelt schade. Einerseits fehle in Zukunft diese Gruppierung, die sich für die Sozialwerke eingesetzt und den Senioren den Zugang zu den Amtsstellen erleichtert habe. Andererseits gäbe es nun ohne den Verein Graue Panther keine Legitimation mehr, in der Zentralschweiz ein Mitglied für den Seniorenrat zu stellen, der den Bundesrat berät. «Das ist eine verpasste Chance», bedauert Zehnder. Der Verein Graue Panther Schwyz wurde im Jahr 1994 gegründet. Von 2003 bis 2020 leitete Sepp Zehnder die Regionalgruppe Einsiedeln. Von 2005 bis 2011 war der 86-jährige Euthaler Präsident beziehungsweise Co-Präsident des Vereins. Seit dem Jahr 2018 ist Sepp Zehnder zusammen mit Arthur Bürgler aus Muotathal im Co-Präsidium des Vereins Graue Panther Schwyz.

«Der Antrag des Vorstands auf Auflösung des Vereins bedarf an der Generalversammlung einer einfachen Mehrheit», heisst es im Informationsblatt: «Sollte die Auflösung der Grauen Panther nicht zustande kommen, werden die restlichen Traktanden (Wahlen der Vorstandsmitglieder und der Co-Präsidenten) an diejenigen übergeben, die für eine Weiterführung des Vereins sind.»

Sepp Zehnder ist Co-Präsident des Vereins Graue Panther Schwyz. Foto: Magnus Leibundgut

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