Veröffentlicht am

Bischof macht schwere Vorwürfe

Bischof macht schwere Vorwürfe Bischof macht schwere Vorwürfe

Der apostolische Bischof Peter Bürcher wirft Generalvikar Martin Kopp ein illoyales Verhalten und einen Bruch des Kollegialitätsprinzips vor.

JÜRG AUF DER MAUR

Also doch. Interviews wollte Bischof Peter Bürcher im Zusammenhang mit der fristlosen Entlassung von Generalvikar Martin Kopp keine geben. Doch nun kommt eine schriftliche Stellungnahme aus Chur. Und diese hat es in sich.

Der apostolische Bischof Peter Bürcher erklärt in einem zweiseitigen Schreiben nochmals die Gründe, die zur Entlassung des beliebten Generalvikars nur ein halbes Jahr vor dessen Pensionierung geführt haben. Das Schreiben richtet sich an die «lieben Schwestern und lieben Brüder ». Es ist gemäss Titel eine «Antwort an alle auf die zustimmenden und ablehnenden Reaktionen betreffend Widerruf der Delegation von Vollmachten und Befugnissen von Martin Kopp». Doch dann wird der Ton rauer

«Vorab» betone er, dass «mit diesem Entscheid kein Urteil über das langjährige und von vielen geschätzte pastorale sowie soziale Wirken des Priesters Martin Kopp verbunden sei». Doch dann wird der Ton rauer. Der Mediensprecher des Bistums, Giuseppe Gracia, fasst die Vorwürfe in drei Punkten zusammen, die besonders wichtig seien.

Der Widerruf der Delegation von Vollmachten und Befugnissen von Martin Kopp sei eine Folge des «über Jahre öffentlich gezeigten illoyalen Verhaltens von Martin Kopp gegenüber der Bistumsleitung und dem Bischof». Es sei eine Folge des «wiederholten Bruchs» von Kopp mit dem Kollegialitätsprinzip, das für alle Mitglieder des Bischofsrates gelte.

«Eine unselige Tradition» Entgegen der öffentlichen Behauptung von Martin Kopp, die Entscheidung sei dem Bischof von Martin Grichting eingegeben worden, stelle der Bischof klar, dass es seine Entscheidung war und er diese im Einverständnis mit seinen Oberen des Apostolischen Stuhls getroffen habe. Ausserdem habe ihm Grichting bei früherer Gelegenheit geraten, mit allen Mitgliedern des Bischofsrates, also auch mit Kopp, weiterzuarbeiten.

Und schliesslich, vor dem Hintergrund der laufenden Petition zugunsten von Martin Kopp, stellte der Bischof klar, dass die «Instrumentalisierung der Medien, des Staates und der öffentlichen Meinung zur Durchsetzung der eigenen Position im Bistum Chur seit Bischof Haas eine unselige Tradition» sei. Das sei etwas «Ungehöriges», das spalte und verletze.

Der Bischof Peter Bürcher nahm schriftlich Stellung zur Entlassung des Generalvikars Martin Kopp.

Foto. zvg

Share
LATEST NEWS