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Auch Gleitschirm-Fluggebiete sind geschlossen

Auch Gleitschirm-Fluggebiete sind geschlossen Auch Gleitschirm-Fluggebiete sind geschlossen

Die Corona-Krise hat Auswirkungen auf viele Aktivitäten

Seit letztem Dienstag sucht man am Einsiedler Himmel vergeblich nach Gleitschirmen. Die prekäre Situation um das Coronavirus hat auch den Einsiedler Gleitschirmclub «Blackbirds » gezwungen, den Flugbetrieb in allen Gebieten innerhalb des Bezirks einzustellen.

WERNER BÖSCH

Bereits gestern vor einer Woche hat der Schweizerische Hängegleiter Verband SHV seine Mitglieder dazu aufgerufen, wenn möglich aufs Gleitschirmfliegen zu verzichten. Unfälle, die nie auszuschliessen sind, würden unsere Spitäler zusätzlich belasten, was unbedingt vermieden werden sollte. Aber noch am Montag dieser Woche tummelte sich am Hummel bei Gross rund ein Dutzend Gleitschirmler, die vorwiegend aus der Grossregion Zürich stammten, sorglos. Man kann gut verstehen, dass sich einheimische Beobachter gefragt haben, ob Gleitschirmfliegen in dieser aktuell sehr schwierigen Zeit wirklich sein müsse. Die erwähnten Piloten spürten offenbar ihr Flug-Virus mehr, als die Gefahr des unsichtbaren und derart gefährlichen Coronavirus.

Christian Maurers Appell

Am letzten Sonntag dann wandte sich der 38-jährige Adelbodner Christian Maurer, Weltmeister und sechsfacher Gewinner des X-Alps-Rennens von Salzburg nach Monaco, mit der «message from Chrigel» an seine Sportkolleginnen und -kollegen. Er appellierte, auf jegliches Zusatzrisiko zu verzichten und meinte wörtlich: «Lasst bitte das Fliegen!» Er begründete seine Bitte mit Solidarität und dem Wunsch, keine unnötigen Spitalbehandlungen zu provozieren. Es zeugt von viel Grösse, wenn dieser Supercrack, der seinen Sport über alles liebt, zum Verzicht aufgrund der jetzigen Situation aufruft. Es bereitet jedoch Mühe zu verstehen, warum dann gerade Hobbypiloten nicht vom Fliegen ablassen können.

So hat sich der Einsiedler Gleitschirmclub «Blackbirds» mit Präsident Thomas Baumgartner entschieden, die beiden vom Verein bewirtschafteten Fluggebiete Euthal und Hummel ab sofort mit einer Flugsperre zu belegen. Entsprechende Hinweistafeln sind unmissverständlich angebracht worden; das Einhalten der Regelung ist für alle Piloten aus nah und fern verbindlich. Klar ist, dass die gleiche Sperre auch für das Fluggebiet Tritt-Amslen gilt. Das Startverbot läuft vorerst bis zum 19. April und kann – je nach Situation – auch verlängert werden. Der Gleitschirmclub «Blackbirds» erhofft sich von allen Beteiligten eine diskussionslose Akzeptanz.

«Lasst bitte das Fliegen!»

Christian Maurer, Weltmeister im Gleitschirmfliegen

Das hätte am letzten Montag nicht sein müssen: Ein auswärtiger Gleitschirmler startet im Rotmoos. Foto: Michael Hübner

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