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Obersee-Rundweg soll im Herbst eingeweiht werden

Der Obersee-Rundweg geht in die Realisierungsphase. Im Frühling werden die Installationen ausgeschrieben, im Sommer erstellt und im Herbst soll die Einweihung stattfinden. Der Weg hat vor allem verbindenden Charakter.

URS ATTINGER

Der Weg rund um den Obersee soll noch dieses Jahr Realität werden. Auf der Herzroute (Nr. 99 in der Schweiz Mobil-App) für Velofahrer und auf dem Zürichsee- Rundweg (Nr. 84) für Wanderer soll er auf bestehenden Wegen um den oberen Zürichsee führen. Die rund 40 Kilometer lange Strecke führt durch die Kantone St. Gallen und Schwyz und tangiert auf dem Seedamm auch den Kanton Zürich.

Identitätsstiftender Weg

An der Medienkonferenz vorgestern in Rapperswil referierten mehrere Involvierte über das Projekt. Simon Elsener, Direktor Rapperswil Zürichsee Tourismus, stellte zu Beginn die Behauptung in den Raum: «Der Zürichsee ist einer der schönsten Orte der Welt.» Deshalb sei es ihm ein Anliegen, diesen Raum verbindend zu gestalten. Vendelin Coray als Schwyzer Vertreter war nicht anwesend.

Peter Göldi, Geschäftsführer Agglo Obersee, sieht diese nicht als Auftraggeber, sondern als Partner für den Obersee- Rundweg, obwohl er bereits 2012 im Gespräch gewesen sei. «Der durchgehende Weg ist kein Seeuferweg, sondern ein Obersee- Rundweg», sagte Göldi. Gemeint haben könnte er die Abschnitte in Altendorf, Lachen und am Buechberg, wo entweder Land privat ist oder auf einen Wegneubau verzichtet wird. Aber ein Weg sei ja nicht nur schön, wenn er direkt dem See entlang führe. Auch etwas Abstand oder eine etwas erhöhte Lage könne landschaftlich neue Perspektiven ergeben. Insgesamt 17 Gemeinden machen am Projekt mit. Damit auf dem Weg niemand verloren geht, soll er mit dem Logo des Obersee-Rundwegs, dem blauen Punkt, gekennzeichnet werden. Als integrativen Bestandteil des Obersee-Rundwegs sehen die Initianten auch die Oberseefähre, die 2019 in Betrieb ging, sowie die Linthfähre, die 2021 den Betrieb aufnehmen soll. Für Göldi ist vor allem wichtig, identitätsstiftend unterwegs zu sein.

Die Gräfin von Altendorf Die Initianten hatten vor zwei Jahren die Kreativagentur Bellprat Partner aus Zürich ins Boot geholt. Projektleiter Iwan Funk erzählt die Geschichte der Gräfin von Altendorf, die, mit ihrem Mann auf der Hirschjagd, Mitleid mit einer Hirschkuh bekommt, die ihr Mann erlegen will. Als Dank für die Schonung legt die Hirschkuh der Gräfin den Kopf in den Schoss. Dies wiederum rührt den Grafen so sehr, dass er beschliesst, an diesem Ort ein Schloss zu bauen, das Schloss Rapperswil. Mit solchen und anderen Geschichten will man die Besucher des Obersee- Rundwegs unterhalten.

Die Kreativagentur will Charakterköpfe, die hier lebten, ihre einmaligen Geschichten erzählen lassen. Vorerst sind 10 Installationen rund um den Obersee geplant, in der zweiten und dritten Etappe bis zu 20. Dabei gibt es jeweils eine Erwachsenenspur und eine Kinderspur, die für die jeweilige Zielgruppe gedacht sind. Die Wanderer und Velofahrer dürfen auch aktiv werden und mal auf einen Hochsitz klettern oder das Ohr an ein Rohr halten, um etwas zu hören.

Silvan Manhart, Projektleiter bei Agglo Obersee, berichtete von der Linthfähre: «Sie ist auch geschichtlich belegt, als bis ins 17. Jahrhundert ein Fährdienst die alte Linth bei der Grynau überquerte. » Ein Grund mehr also, die Linthfähre wieder ins Leben zu rufen. Der Funke für die von reiner Wasserkraft getriebene Fähre zwischen Tuggen und Schmerikon sei auf die Bevölkerung übergesprungen, der Verein Linthfähre sei gegründet worden.

Als letzte Referentin verblieb Yasmin Kistler, Projektleiterin von Rapperswil Zürichsee Tourismus. Sie legte das weitere Vorgehen dar. Ab sofort sollen die Ausschreibungen und Vergaben für die Installationen beginnen. Im Sommer sollen diese ausgeführt werden, damit der Weg im Herbst in Betrieb gehen kann. Für 2021 sind die zweite und dritte Etappe geplant. «Auch in einem Museum kommt immer mal wieder Neues zur Ausstellung; am Obersee wird es auch so sein», so Kistler.

Das Schlusswort hat Lachens Gemeindepräsident Pit Marty, der auf Anfrage sagte: «Es freut mich, dass der Obersee-Rundweg auf gutem Weg ist. Wir haben verbindende Elemente in der Region gesucht, der Rundweg ist ein ganz wichtiges.» Zu erwähnen seien auch die Querverbindungen in einer zweiten Phase nach Bubikon, Rüti oder Reichenburg, eine Bereicherung für den Weg. «Ich werde den Obersee-Rundweg zu Fuss angehen, vielleicht in Etappen », hofft Marty.

www.oberseerundweg.ch

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