Bio-Bauern kritisch zur Trinkwasserinitiative

Das aktuelle Überangebot an Bio-Milchprodukten fordert auch Bio Schwyz.

rb. «Die Nachfrage nach Bioprodukten steigt zwar immer noch an. Doch in Anbetracht der intensiven Diskussionen um Klima und Umwelt müsste der Konsum von Lebensmitteln in Bio-Qualität eigentlich explodieren », erklärte Präsident Paul Ebnöther an der Generalversammlung von Bio Schwyz. Dass das Angebot an Bio-Lebensmitteln teilweise die Nachfrage übersteigt, spürt Ebnöther aktuell am eigenen Leib. Nach zwei Umstellungsjahren erfüllt sein Bauernhof zwar alle Anforderungen des Bio-Knospen-Labels. Doch infolge der aktuell zu tiefen Nachfrage muss er seine Milch das ganze Jahr 2020 zu konventionellen Preisen vermarkten. Er appellierte an die rund 100 Anwesenden: «Wir müssen den Mehrwert unserer lokalen Bio-Milch noch vermehrt sichtbar machen und wertvolle Plattformen wie den Bio-Markt in Zug nutzen.» Die Diskrepanz zwischen den aktuellen politischen Diskussionen und dem Einkaufsverhalten im Laden sprach auch Kommunikationsfachmann Lukas Inderfurth von Bio Suisse an. Es könne vermehrt festgestellt werden, dass beim Griff ins Ladenregal eigene umweltpolitische Überzeugungen in den Hintergrund treten würden.

Umweltpolitik wird die Schwyzer Biobauern sicher auch im aktuellen Jahr beschäftigen. Vereinspräsident Ebnöther wies auf die kommenden Abstimmungen hin. Auch wenn die Trinkwasserinitiative sympathisch erscheine, würde ein Ja die Bio-Bauern stark betreffen. «Die Vorgabe, nur noch betriebseigenes Futter zu verwenden, würde die Eier- und Geflügelfleischproduktion im Kanton Schwyz fast zum Verschwinden bringen», erklärte Präsident Paul Ebnöther. In einer Konsultativabstimmung sprach sich die grosse Mehrheit der Schwyzer Bio-Bauern gegen die Initiative aus.

Nach fünf Jahren trat Silvia Ulrich als Delegierte von Bio Suisse zurück. Das letztjährige Jubiläumsjahr hinterliess in der Kasse seine Spuren. Rechnungsführer Daniel Hediger musste einen Verlust von 8771 Franken vermelden.