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Rollenwechsel am laufenden Band

Rollenwechsel am laufenden Band Rollenwechsel am laufenden Band

Einsiedeln. Herbst 1989. Um die vermeintlich linkspolitisch unterwanderte Zürcher Theaterszene überwachen zu können, wird der bieder-brave Polizeibeamte Viktor Schuler als Statist ins Zürcher Schauspielhaus eingeschleust. Anfänglich erscheint ihm hier alles suspekt. Doch dann verliebt er sich während den Proben zu William Shakespeares «Was ihr wollt» in eine Schauspielerin. Und das lässt weit mehr als nur sein eigenes Gefühlsleben turbulent durcheinander geraten.

Um Lug und Trug geht es in Shakespeares Stück, und darum geht es auch in Moskau Einfach!, wobei Regisseur Micha Lewinksy das Spiel um seine Figuren, die unablässig ihre Identitäten und Meinungen wechseln, lustvoll auf die Spitze treibt. Obwohl der «Fichenskandal» für Betroffene zum Teil tragische Folgen hatte – im Film am Rande erwähnt ist der Fall eines Lehrers, der keine Stelle findet, – ist der Tonfall heiter. Die Dialoge sind spritzig, die Situationen köstlich komisch. Philippe Graber in der Hauptrolle ist sensationell, Mike Müller hält ihm als Marogg souverän die Stange und Miriam Stein singt in einer der schönsten (weil frauenpowerigsten) Szene des Films «La petite Gilberte de Courgenay » so inbrünstig, wie dereinst Anne-Marie Blanc im fast gleichnamigen Film. Mit viel Nostalgie ist der Film «Moskau Einfach!» eine herzhaft beschwingte und grossartig amüsante Schweizer Polit-Komödie.

Freitag, Samstag, Montag, 14./15./17. Februar, 20.15 Uhr; Samstag, Mittwoch, 15./19. Februar, 18 Uhr; Sonntag, 16. Februar, 11 Uhr Matinée und 18 Uhr.

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