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«Bei jeder Verhandlungsrunde verloren»

Vi/ste. In der intensiv genutzten Diskussion erklärte Albin Fuchs, Präsident der kantonalen Bauernvereinigung, dass die Landwirtschaft bei jeder Verhandlungsrunde verloren habe. «Die SBB wissen gar nicht, was sie hier anrichten. Das geht an die Existenz», sagte er im Mehrzweckhaus Baumeli. Betroffene appellierten an den gesunden Menschenverstand. Auf die Frage aus dem Saal, ob auch enteignet werde, entgegnete Andreas Eggimann, Projektleiter der SBB, dass man das unter allen Umständen verhindern wolle, aber die SBB hätten laut Konzessionsvertrag das Recht dazu.

Ein kleiner Lichtblick bleibt den Bauern. Die Motion von Albert Rösti wurde im Dezember von den eidgenössischen Räten gutgeheissen. Sie verlangt, dass bei einer Neukonzessionierung die Massnahmen nicht auf den Urzustand – beim Sihlsee auf 1932 –, sondern auf den Istzustand abgestellt werden. Damit müssten deutlich geringere Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen geleistet werden. Wenn die Referendumsfrist bis 9. April ungenutzt abläuft, wird die Rösti-Motion Gesetz.

Der im Saal anwesende Michael Erhardt von Pro Natura Schwyz, die als Grundeigentümerin eingeladen war, erklärte jedoch, dass diese Motion keine Wirkung beim Etzelwerk habe: «Wir gehen davon aus, dass der Zeitpunkt gilt, bei dem die Konzession ausgelaufen ist, also 2017». Dieser Punkt müsse eventuell juristisch geklärt werden.

Damit droht in Unteriberg eine Situation, wie sie beim Waffenplatz Rothenthurm heraufbeschworen wurde – allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. Damals ging es darum, das Moor zu schützen, jetzt wollen die Bauern das Moor im bisherigen Umfang pflegen, aber keinesfalls wegen den SBB deutlich ausweiten. Auf den 26. Februar ist ein runder Tisch angesetzt, wo Bauern, SBB und Naturschutzorganisationen eine einvernehmliche Lösung finden sollen.

Erhardt bemängelte, dass die anwesenden Verantwortlichen unterschlagen würden, dass es zum Beispiel bei beeinträchtigten Moorflächen ohnehin Regenerationsmassnahmen braucht, auch unabhängig von Ersatzmassnahmen des Etzelwerks, genauso wie Gewässerrevitalisierungen.

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