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Samuel Giger zeigte eine Meisterleistung

Samuel Giger zeigte eine Meisterleistung Samuel Giger zeigte eine Meisterleistung

123. Berchtoldschwinget vor 1700 Zuschauern in der Zürcher-Saalsporthalle

Der 21-jährige Thurgauer Samuel Giger bezwang im Schlussgang nach 1.57 Minuten Marco Reichmuth mit Innerem Haken und anschliessendem Eindrücken der Brücke. Für die Schwyzer gab es zwei Auszeichnungen.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Mit dem Berchtoldschwinget wurde die Saison 2020, die mit dem Jubiläumsschwinget «125 Jahre Eidgenössischer Schwingerverband » in Appenzell in ihrem Höhepunkt gipfelt, traditionsgemäss eröffnet. 116 Schwinger, wovon vier «Eidgenossen », traten in den drei Sägemehlringen in der Saalsporthalle in Zürich-Wiedikon an. Dabei begann sich der Spreu bald einmal vom Weizen zu trennen. Topfavorit Samuel Giger nahm seine Favoritenrolle mit einer eindrücklichen Machtdemonstration wahr. Der Viertplatzierte vom letztjähigen «Eidgenössischen » gab sich nicht die geringste Blösse und hatte seine Widersacher jederzeit fest im Griff. Dabei kam er mit den verschiedensten Varianten von Stand aus zum Ziel. Nach vier Gängen hatte er einen deutlichen Vorsprung auf Marco Reichmuth herausgeholt. Die beiden vermochten sich für den Schlussgang zu qualifizieren.

Samuel Giger kurzte zum Auftakt im Eidgenossen-Duell Michael Gwerder mühelos zum platten Resultat und kam auch gegen den Bündner Corsin Jörger mit Schlungg zu einem schnellen Sieg. Die beiden Siege gegen Thomas Koch und Jonas Burch war reine Formsache. Das Duell gegen den Berner Michael Scheuner entschied er in festen Griffen ebenfalls zu seinen Gunsten.

Der 22-jährige Marco Reichmuth, der im Dezember den Nikolausschwinget gewinnen konnte, deutete erneut an, dass er über viel Potenzial verfügt, was seine Kontrahenten zu spüren bekamen. Zu Beginn überraschte er den Glarner Eidgenossen Roger Rychen mit einem wuchtigen Brienzer und erwies sich auch gegen Marc Jörger als der Stärkere. Nachdem er gegen Roman Schnurrenberger kein Siegesrezept fand, konnte er Patrick Rüegg und Reto Koch nach einem zähen Abnützungskampf das Sägemehl vom Rücken wischen.

Im Schlussgang ergriff Samuel Giger sofort die Initiative und brachte seinen Gegner mit einem Inneren Haken in eine bedrohliche Lage, woraus es für Marco Reichmuth kein Entrinnen mehr gab.

Der junge Luzerner Fabian Scherrer klassierte sich mit Zehnerwürfen gegen Marco Forrer und Martin Schuler in den beiden letzten Durchgängen im dritten Rang, den er mit dem Zürcher Nicola Wey teilen musste.

Zwei Schwyzer Auszeichnungen Da die Teilnehmerzahl für die Gästeverbände kontingentiert ist und nach einem festgelegten Schlüssel auf die Kantone verteilt wird, waren bei der diesjährigen Austragung 14 Innerschweizer startberechtigt. Der 19-jährige Schwyzer Neo-Eidgenosse Michael Gwerder erfreute sich bereits einer guten Form und rollte nach der Startniederlage gegen den späteren Tagessieger das Feld mit fünf Siegen von hinten aus. Im Ausstich verliess er gegen Urs Schäppi und Michael Bernold den Sägemehlring als Sieger. Auf die weiteren Auftritte des Kurzzug-Spezialisten darf man gepannt sein.

Der Goldauer Stefan Kennel trotzte dem Eidgenossen Roger Rychen ein beachtliches Unentschieden ab. Dank den Siegen gegen Marcel Mösli und den Hünen Roman Hochholdinger im Ausstich klassierte er sich im fünften Rang. Franz-Toni Kenel fehlte für die Auszeichnung lediglich ein Viertelpunkt. Obschon er zuletzt Shane Dändliker an den Rand einer Niederlage brachte, musste er ein ärgerliches Unentschieden hinnehmen.

Von den Eidgenossen verpasste der 46-jährige Eidgenosse Stefan Burkhalter mit zwei Siegen und vier Punkteteilungen die Auszeichnung.

Samuel Giger zeigte eine wahre Machtdemonstration seines Könnens. Foto: Werner Schönbächler

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