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Eine Lesung im Bistro

Eine Lesung im Bistro Eine Lesung im Bistro

Fünf Autoren nehmen am Lese- Silvester im «Sternen-Bistro » teil. Gerda Döring aus Luzern stellt stille, feine Geschichten ihres Lebens vor. Bruno Füchslin aus Richterswil liest aus einer Auswahl von veröffentlichten Kolumnen und streut ein paar Gedichte ein. Torsten Haeffner stellt seine gerade erschienenen Bücher «Das Testament der Barfussläuferin » und das «Hexer-Syndikat » vor. Paul Jud aus Einsiedeln liest Kurzgeschichten aus dem «Totentanz» und schliesst mit Erlebnissen aus dem «Jakobsweg Portugal» ab. Harro von Senger liest zuguterletzt aus den «36 Strategemen», dem «Tao der Schweiz» und aus «Die anderen 68er».

Haus am Platz. Im Jahr 1913 wurde das Dach angehoben und die Fassaden modernisiert.

Die Massnahmen fanden im «Einsiedler Anzeiger» folgenden Kommentar: Heimatschutz und Heimatduft atmet das neu renovierte Sternenhaus. P. Bernhard Benziger selig hätte sicher selber Freude als Aesthetiker an der Renovation seines alten Vaterhauses. Es ist eine weitere Zierde unserer Hauptstrasse.

Durch diesen Umbau und die Erhöhung und Veränderung des Daches erhielt das vorher zweigeschossige Gebäude mit dem auf den Platz ausgerichteten Giebeldach und einem kleinen vorgelagerten Anbau mit Treppe seinen heutigen malerischen Charakter, durch den die Ecke des Sternenplatzes aufs Reichste artikuliert wird. «Die auf den Platz gerichtete Terrasse wird zur Hauptstrasse hin durch einen erkerartigen Anbau ergänzt», schreiben die Autoren: «Über dem Balkon eine Girlande mit den Daten 1595 und 1913.» «Sternen ist ein Fremdkörper»

Durch die reiche Dekoration im Stil der Zeit wird das Gebäude mitsamt dem südlich davon liegenden Nebenbau als ein den Platz an dieser Stelle prägendes Ganzes zusammengefasst.

«Der Sternenplatz besitzt bis heute gerade wegen des Nebeneinanders unterschiedlicher Bautypen einen besonderen architektonischen Reiz», heisst es im Werk von Werner und Anja Buschow Oechslin: Das werde heute offensichtlich verkannt, weshalb die Autoren einige Bemerkungen aus dem im Jahr 1996/97 im Auftrag des Bezirks Einsiedeln entstandenen Leitbild für die Hauptstrasse West anführen: Der «Sternen» sei als Fremdkörper auf dem Sternenplatz für diesen städtischen Ort zu ländlich und räumlich zu wenig prägend ausgebildet.

Entsprechend wird im Leitbild des Bezirks Einsiedeln zum Abbruch des Hauses Sternen geraten. Stattdessen sollte ein Neubau das alte Haus ersetzen «und dann könne auch der Augustiner gleich noch um ein weiteres Geschoss erhöht werden». Die Geschichte verlief dann aber just vollends andersherum: Das Haus Sternen wurde nicht abgerissen. Stattdessen wurden im Jahr 2017 der Augustiner und der «hintere Augustiner» abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt.

Denkmalpflege im Fokus Das Haus Sternen verdankt sein Überleben nicht zuletzt einer Sanierung, die in den Nullerjahren über die Bühne ging. Der Besitzer des Hauses, der das Gebäude im Jahr 2002 gekauft hatte, zeigte sich für die Erneuerung verantwortlich. Im Jahr 2004 wurde die Aussensanierung in Angriff genommen. Nasszelle und Küche wurden im Jahr 2009 erneuert.

Das Haus erlebte durch die Erneuerung naturgemäss einige Veränderungen. Aus diesem Grund hat sich dann auch die kantonale Denkmalpflege in die Sanierung eingeschaltet. Der Kanton Schwyz hat sich an den Sanierungskosten beteiligt. In einem Anbau des Hauses Sternen können Gäste das Ferienhaus Stärnli mieten.

Das «Sternen-Bistro» hat am 1. Mai 2018 seine Tore im Haus Sternen geöffnet. In früheren Zeiten hat das Gebäude ein Kaffeehaus, einen Blumenladen, einen Kerzenladen und ein Fotogeschäft beherbergt. Und nun erlebt das «Sternen-Bistro» also seine Sternstunde als Literatencafé: Am zweitletzten Tag dieses Jahres nehmen fünf Autoren am Lese-Silvester im «Sternen-Bistro » teil.

Im «Stärnli» können Gäste ein Ferienhaus mieten.

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