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«Ich setze mich dafür ein, dass es Kindern besser geht»

«Ich setze mich dafür ein, dass es Kindern besser geht» «Ich setze mich dafür ein, dass es Kindern besser geht»

Auch heuer ist das Kinderhilfswerk World Vision am Weihnachtsmarkt im Klosterdorf vertreten. An vorderster Front mit dabei ist der seit 25 Jahren in Einsiedeln wohnhafte Peter Studer: Der 70-Jährige verkauft am Stand Kerzen, um Geld zu sammeln für Kinder in Not.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Wie kommen Sie dazu, sich für Kinder in Not zu engagieren?

Seit drei Jahren setze ich mich dafür ein, dass es Kindern besser gehen möge. Mir selber ist es in meinem Leben immerzu prima ergangen. Umso mehr ist es jetzt an der Zeit, etwas zurückzugeben. Und in der Tat ist World Vision eine gute Sache. Vor allem mit dem Projekt Imerti kann ich mich sehr gut identifizieren.

Was verkaufen Sie am Stand von World Vision? In erster Linie Kerzen der Stiftung Weizenkorn in Basel, die in einer geschützten Werkstatt produziert wurden. Weiter verkaufen wir Engel und Schlüsselanhänger von einer geschützten Werkstätte im Wallis. Patenschaften für Kinder in Projekten weltweit verkaufen wir am Markt nicht, geben aber Unterlagen ab. Sammeln Sie auch Geld für konkrete Projekte?

Ja. Der gesamte Reingewinn aus dem Markt in Einsiedeln fliesst in ein Kinderheimprojekt (Imerti), in eine Region in Georgien. Es ist ja tatsächlich so, dass nicht nur in Afrika grosse Armut herrscht, sondern auch vor den Toren Europas. So war Georgien früher mal die Schatzkammer der Sowjetunion, ist heute aber ein Armenhaus par excellence. Nehmen weltweit Armut und Not unter Kindern zu? Ja, leider, das kann man in jedem Fall so sagen. Kinder und Frauen sind bei Konflikten leider immer am schwersten betroffen. Wir in der reichen Schweiz jammern auf sehr hohem Niveau. Umso mehr ist es angebracht, dass wir mindestens versuchen, Dinge zu bewegen, um Armut und Not in der weiten Welt entgegenzuwirken.

Wieso kommt World Vision ausgerechnet ins Klosterdorf? Das ist historisch so gewachsen, dass das Hilfswerk einen Stand hat am Weihnachtsmarkt in Einsiedeln. Seit 15 Jahren ist das Werk im Klosterdorf am Markt anwesend.

Ist World Vision ein christlich ausgerichtetes Hilfswerk? In den Ursprüngen war das Hilfswerk durchaus christlich ausgerichtet. Unterdessen spielt die Religion keine grosse Rolle mehr. Am Stand sind zehn Freiwillige im Einsatz. Die meisten sind aus Einsiedeln. Es hat aber auch Leute aus Wädenswil und Wollerau. Ohne die freiwilligen Helfer könnte ich dieses Projekt nicht bewältigen.

Sind Sie eine Helfernatur?

Ja, vor allem wenn Leute im näherem Bekanntenkreis unterdrückt werden, meldet sich meine Helfernatur sofort. Ich würde mich auch als wachen Zeitgenossen betrachten, der politisch sehr interessiert ist. Ich finde mich an Bezirksversammlungen zumeist in der Opposition wieder, bin aber nicht Mitglied einer Ortspartei und daher unabhängig. Haben Sie weitere Steckenpferde?

Ja, als Junior spielte ich Fussball beim FC Basel und bin daher noch immer ein grosser Fan. Auch die Basler Fasnacht würde wohl ohne meine Teilnahme verschoben (lacht). Ich habe in den letzten 25 Jahren nur zwei bis drei Mal an der Fasnacht gefehlt. Sie sind nun 70 Jahre alt. Daher die Frage: Wie geht es weiter? Sie sprechen einen wichtigen Punkt an. Ich habe mir das Ziel gesetzt: Mit spätestens 75 Jahren ist Schluss. In den nächsten zwei, drei Jahren suche ich daher einen Nachfolger. Gerne würde ich dann in die zweite Reihe zurücktreten.

Foto: Magnus Leibundgut

Peter Studer

Jahrgang: 1949 Wohnort: Einsiedeln Beruf: Rentner Hobbys: Familie, Kochen, Hundehalten, Gartenarbeit,

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