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Besinnlicher Hörgenuss zur Adventszeit

Besinnlicher Hörgenuss zur Adventszeit Besinnlicher Hörgenuss zur Adventszeit

Volkstümliches Kirchenkonzert in Jugendkirche hervorragend besucht

Mit einem instrumentell und gesanglich überzeugenden volkstümlichen Kirchenkonzert erfreuten am Sonntagvorabend der Jodlerklub Waldstatt-Echo aus Einsiedeln und das quartOtt aus Unteriberg rund 300 Besucherinnen und Besucher.

KONRAD SCHULER

Die praktisch vollbesetzte Jugendkirche Einsiedeln bildete den idealen Schauplatz für das offensichtlich einem Bedürfnis entsprechenden volkstümliche Kirchenkonzert. Zu Beginn erklangen Stimmen aus dem hinteren Bereich des Gotteshauses, sozusagen im Rücken der erwartungsfrohen Gäste. Ein erstes Mal wurde Applaus gespendet, dieses Mal für das traditionelle «Chläbdach-Jützli». Die Frauen und Männer des Jodlerklubs Waldstatt-Echo aus Einsiedeln schritten nach vorne und Moderatorin Nadja Räss richtete Begrüssungsworte an die Gäste. «Es freut uns unglaublich, dass so viele Leute erschienen sind», zeigte sie sich hocherfreut über den grossen Publikumszuspruch.

«Mit der Adventszeit beginnt eine besinnliche Zeit, eine Zeit, in der man vorfreudig Weihnachten entgegenblickt. Doch ist das Leben nicht immer voller Freude und so haben wir nebst weihnachtlich angehauchten Liedern auch solche gewählt, die sie aus dem grauen November in die glitzernde Vorweihnachtszeit führen sollen», leitete sie ins Programm ein.

Besinnlich-beschaulicher Start

«S’muess jedes Herz erwarme » aus der Weihnachtskantate von Willi Valotti und der traditionelle «Andachts-Jodler» wurden solide, besinnlich, beschaulich, zur Jahreszeit bestens passend vorgetragen. «Vermutlich haben viele von Ihnen den soeben gesungenen Andachts-Jodler gekannt oder gar schon selber gesungen. Kein Wunder, denn diese Melodie ist auch schon uralt. Volkskundler vermuten nämlich, dass sie ungefähr Ende des 18. Jahrhunderts entstanden ist und dass der Ursprung im liturgischen Umfeld eines Weihnachtsgottesdienstes im Südtirol lag», klärte Nadja Räss auf.

Mit instrumentellen Klängen von quartOtt gings nun weiter. «Die drei Geschwister Flurina, Lena und Ueli Ott treten seit etwas mehr als sechs Jahren immer mal wieder mit ihrem Vater Edgar Ott auf, heut bei uns am Kirchenkonzert», führte Nadja Räss aus.

Lüpfig und wunderbar zurückhaltend interpretiert wurden die Polka «D’Sägeze isch tängeled» sowie der Ländler «Zwee Wiisgüger » von Ruedi Marty, Sity-Ruedi, gespielt. Ein erster Hörgenuss wurde mit starkem Applaus bedacht. Selten können diese Stücke mit Geigenspiel genossen werden.

Nadja Räss und Yvonne Fuchs mit dem aufmunternden Lied «Glaub dra» von Marie- Theres von Gunten in Begleitung durch Edgar Ott am Akkordeon und eine Kleinformation des Jodlerklubs mit «Heiligi Nacht» von Hanni Bracher sorgten für dezente und imponierende Töne.

Walzer und Schottisch beklatscht Das quartOtt überzeugte danach mit dem Walzer «Halb schweizerisch – halb italienisch » von Kasi Geisser und dem Schottisch «Alvier». Wohltuend und wohlklingend sowie unverwechselbar kam der Kasi- Geisser-Stil rüber, wunderbar rund bis kugelrund wurde der Schottisch vorgetragen. Starker und verdienter Applaus brandete auf.

Der Jodlerklub Waldstatt-Echo entführte die Gäste darauf hin nach Nid- und Obwalden. Der «Abschieds-Jutz» von Fredy Wallimann hätte ihm selber wohl grosse Freude bereitet, denn man glaubte beim Vortrag, ihn selber in seiner Eigenart zu hören. Das Stück «Abestärn» von André von Moos leitete nach Obwalden über.

Martin Kälin überrascht

Nun wurde eine Ehrung fällig. «Ich darf nun den Jodlerklub Waldstatt-Echo seit viereinhalb Jahren leiten und ich freue mich jeden Donnerstag auf die Probe, denn nebst dem sängerischen Arbeiten habe ich hier ganz viele tolle Menschen kennengelernt. Einer unserer Sänger ist sogar ein grosses Vorbild von mir, denn ich hoffe, dass ich in seinem Alter noch genauso fit und vor allem genauso gut bei Stimme bin wie er», sagte Nadja Räss und ehrte damit Martin Kälin, der im Frühling vom eidgenössischen Jodlerverband für seine 50-jährige Mitgliedschaft zum Ehrenveteran ernannt worden ist. Mit einem passenden Geschenk und ihm zu Ehren mit dem Lied «Ledig» von Hans Walter Schneller wurde Martin Kälin gebührend geehrt. Die Polka «Dominik» wurde von Flurina Ott komponiert und nun zum Besten gegeben. Mit «I de Spezlihöhli» von Noldi Alder wurden die Gäste definitiv in die Ostschweiz entführt, der Appenzeller-Touch war nicht zu überhören. Bei «Heb Sorg zum Liecht» verschmelzten sich Gesang und Instrumentalmusik.

Da eine Zugabe mit Nachdruck verlangt wurde, erfreuten die Mitwirkenden auf der Bühne die Besucherinnen und Besucher noch mit dem gängigen Lied von Ruedi Marty namens «S’gahd uf der Wält gar artig zue».

Das vollauf beeindruckende und gelungene volkstümliche Konzert konnte draussen noch bei Lebkuchen und Glühwein verarbeitet, gewürdigt und abgerundet werden.

Der Jodlerklub Waldstatt-Echo unter der Leitung von Nadja Räss zog rund 300 Gäste an und erfreute diese mit wunderbar vorgetragenem Lied- und Jodelgut.

Fotos: Konrad Schuler

QuartOtt aus Unteriberg mit von links Flurina, Lena, Vater Edgar und Ueli sorgte für wunderbar interpretierte Volksmusikstücke.

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