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Einsiedler Protestbrief mit 100 Unterschriften

Einsiedler Protestbrief mit 100 Unterschriften Einsiedler Protestbrief mit 100 Unterschriften

Am letzten Samstag fand der nationale Aktionstag für die Volksinitiative zur Konzernverantwortung auch in Einsiedeln statt. Das Lokalkomitee sammelte Unterschriften.

Mitg. Das Lokalkomitee KOVI (Konzernverantwortungsinitiative) Einsiedeln sammelte Unterschriften unter einen Protestbrief, der einen grossen Schweizer Rohstoff-Grosskonzern an seine soziale Verantwortung beim Abbau von Zink, Blei und Silber in Peru erinnern soll.

Unzählige Lokalkomitees sind schon gegründet worden, um das Anliegen noch breiter abzustützen, in Einsiedeln haben sich mittlerweile über 40 Personen eingeschrieben. «Das Anliegen ist für mich unbestritten», meint Simon Birchler, der die Aktion zusammen mit Eva Schönbächler und Raimund Sigrist organisiert hat. «Dass Grosskonzerne auf Kinder und deren psychische Integrität oft keine Rücksicht nehmen, bestürzt mich», begründet Eva Schönbächler ihr Engagement, und Raimund Sigrist doppelt nach, dass für ihn die Gesundheit eines Menschen weit über den Jahresgewinnen von Grosskonzernen stehe. «Es stärkt doch die Grosskonzerne auch im internationalen Wettbewerb, wenn sie einwandfrei darlegen können, dass sie als Schweizer Firmen auch ethische Standards erfüllen, was auch unser Land als Firmenstandort noch stärker aufwerten würde», meint Franz Camenzind, ebenfalls Mitglied im Lokalkomitee Einsiedeln.

Das Parlament in Bern ist gefordert: Kommt die Initiative ohne Gegenvorschlag vors Volk, wird sie wahrscheinlich angenommen. Der Gegenvorschlag des Nationalrates kam der Initiative stark entgegen und hätte deren Rückzug bewirkt, wenn ihn auch der Ständerat angenommen hätte. Bekanntlich hat dieser aber abgelehnt und den Entscheid über seinen Gegenvorschlag wohl aus wahltaktischen Gründen in die Dezembersession verschoben. Mittlerweile hat sich auch der Bundesrat mit Vorschlägen verlauten lassen, die aber das Kernanliegen weit abschwächen. Die starke Wirtschaftslobby in Bern wird wohl alles daransetzen, um der Initiative möglichst viele Zähne zu ziehen. Trotz aller Verzögerungstaktik wird sie aber wohl spätestens im November 2020 dem Volk zum abschliessenden Entscheid vorgelegt.

Simon Birchler, Eva Schönbächler und Raimund Sigrist (von links) engagieren sich für die Verantwortung der Grosskonzerne. Foto: zvg

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