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Einsiedeln empfängt den souveränen Leader

Einsiedeln empfängt den souveränen Leader Einsiedeln empfängt den souveränen Leader

Ringen, Swiss Winforce League (NLA): Einsiedeln – Willisau am Samstagabend

Übermorgen Samstagabend kommt es zum Duell zwischen Einsiedeln und dem Tabellenführer Willisau. Also eine klare Angelegenheit? Mitnichten, denn die Einsiedler waren in den beiden letzten Jahren ein richtiger Angstgegner der Luzerner.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Willisau konnte in dieser Saison schon sämtliche Nationalliga Teams bezwingen; nur die Ringerriege Einsiedeln nicht. Willisaus Cheftrainer Thomas Bucheli kann es auch nicht so recht erklären, warum sein Team gegen Einsiedeln in den letzten zwei Saisons in der Qualifikation solche Mühe hatte, musste man doch letztes Jahr gar eine bittere Niederlage vor eigenem Publikum hinnehmen. Als «kurios» bezeichnet Bucheli die bisherigen Begegnungen gegen die «Klosterdörfler ». Er möchte sich damit lieber nicht mehr befassen. «Was war, ist für mich abgehakt.» Die Luzerner reisen mit grosser Zuversicht nach Einsiedeln. «Wir haben uns vorgenommen, in der Qualifikation alle Gegner zu bezwingen», sagt Bucheli. Willisau hat eine starke Mannschaft mit vielen guten Ringern. In Bestbesetzung sind sie für jedes andere Team auf dem Papier unschlagbar. Selbst in der deutschen Bundesliga, der besten Liga der Welt, könnten sie derzeit mithalten.

Der Hinkampf endete nach turbulenten Kämpfen unentschieden (19:19), jetzt darf man gespannt sein, wie sich der Stilart- Wechsel in der Rückrunde auswirkt. Es ist immer das Gleiche: Wenn die Luzerner antreten, gehen sie als Favorit in die Begegnung. Für ihre Fans gehört ein Sieg zu den Selbstverständlichkeiten ihres Ringerlebens.

Mit WM-Dritten Willisau zeigte bisher starke Leistungen und steht mit einem Bein bereits in den Playoffs. Die Mannschaft befindet sich auf einem eigentlichen Höhenflug. Eine klare Kampfansage an den Favoriten ist aus dem Lager der Einsiedler nicht zu vernehmen. «Wir werden unser Bestes geben », gibt sich Freistilspezialist Andreas Burkard wortkarg. Zwischen den Luzernern und den anderen Teams scheinen in dieser Saison Welten zu liegen. Allein schon deshalb getraut sich keiner, die Möglichkeit einer Überraschung anzusprechen. Etwas offensiver äussert sich Einsiedelns Gasttrainer Stoyan Dobrev. «Die Ausgangslage ist im Sport immer 50:50. Wichtig ist, dass wir ruhig und mit Köpfchen ringen.» Er ist überzeugt, dass die Gegner in allen Duellen Vollgas geben werden. «Dagegen hilft nur solides Ringen.» Der Bulgare ist schon seit Jahren erfolgreicher Nationaltrainer Serbiens. Zu seiner Visitenkarte zählen Siege an Weltmeisterschaften und Olympia.

Während Einsiedeln noch nie in Bestbesetzung antreten konnte, ist Willisau frei von Sorgen. So dürfte der diesjährige WM-Dritte Stefan Reichmuth am Werk zu sehen sein. Der Freistil-Griffkünstler hat in der Schweiz schon lange keinen Kampf mehr verloren. An den nächstjährigen Olympischen Spielen in Tokio zählt er zu den grossen Schweizer Medaillenhoffnungen. Nach jahrelanger Erfolgslosigkeit auf internationaler Ebene ist sein Exploit für den Schweizer Ringsport in der Weltsportart Ringen ein grosser Segen. Eine Trumpfkarte Willisaus ist weiter die Ausgeglichenheit in den sieben Gewichten, die sie fast alle gleichwertig doppelt besetzen können.

Trotz der Überlegenheit hat Einsiedeln dem Kontrahenten immer wieder die Stirne geboten. Urs Bürgler erklärt: «Wir werden mit viel Herzblut und Leidenschaft in den Kampf steigen.» Einsiedeln muss von Beginn weg zu 100 Prozent da sein, und bei Niederlagen die Köpfe nicht zu schnell hängen lassen.

Die Einsiedler Ringer freuen sich auf diese Herausforderung vor eigenem Publikum. Wer weiss, vielleicht können die Zuschauer die eigenen Ringer hochschaukeln, sodass auf der Matte plötzlich Energien frei werden. Thomas Bucheli zeigt viel Respekt vor der Aufgabe im Klosterdorf. «Einsiedeln ist kämpferisch und ringerisch auf einem guten Niveau. Ich denke das Team hat gute Voraussetzungen, die Playoffs zu erreichen.» Aber eben nur, wenn es zu weiteren Punkten kommt.

Die Einsiedler Ringer hoffen, bei ihrer schwierigen Aufgaben, in der Sporthalle auf zahlreiche Unterstützung zählen zu dürfen (siehe Inserat).

So wie hier Sven Neyer (rechts) müssen die Einsiedler Ringer fighten.

Foto: Werner Schönbächler

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