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Der Kulturverein zu Besuch im Bunker

Der Kulturverein zu Besuch im Bunker Der Kulturverein zu Besuch im Bunker

Vor Kurzem besuchte die Ausstellungsgruppe Chärnehus Einsiedeln mit einigen Angehörigen zwei Bunker am Etzelpass und erhielten so einen kleinen Vorgeschmack auf die kommende Ausstellung im Chärnehus.

Mitg. Wir dachten alle, es gehe Richtung Hochetzel, aber Herr Didier führte uns einige Meter hinunter Richtung Pfäffikon. Auf der rechten Seite etwas verdeckt steht ein Bunker im Wald. Mit klaren, eindrücklichen Worten erklärte Herr Didier die politische und militärische Situation vor dem Zweiten Weltkrieg in Europa und in der Schweiz. Die Schweizer Armee war eher primitiv ausgerüstet. Gegen die 1940er-Jahre wurde mit der besseren Ausstattung und dem Bau von Verteidigungsanlagen im ganzen Land begonnen.

Die besichtigten Anlagen gehörten zur Sperrlinie Etzel. Die nächste Sperrstellung Sihlsee ist im Ruostel und Steinbach (Euthal). Teilweise bis Ende des 20. Jahrhunderts war alles streng geheim. Dann wurden die meisten Festungen rückgebaut.

Klein, düster und muffig Die Stiftung Schwyzer Festungswerke versucht in grosser Freiwilligenarbeit, einige dieser stummen Zeitzeugen zu erhalten. Nach der packenden Einführung betraten wir durch den niederen Eingang den Bunker. Sofort packte uns die beklemmende Enge. Was von aussen riesig erscheint, ist in Wirklichkeit klein, düster und muffig. Wenn man sich vorstellt, dass im Ernstfall acht Soldaten hier eingepfercht gewesen wären und die lärmigen Geschütze mit Gasmasken bedienen mussten … Es läuft einem kalt den Rücken hinunter. Im «Untergeschoss » konnten sich vier Mann aufhalten, schlafen. Die Einrichtung ist völlig einfach, nur das Nötigste hatte Platz.

Er erzählte so spannend, dass wir uns plastisch vorstellen konnten, wie schlimm das für die Soldaten nur schon bei Übungen gewesen sein muss. Wir waren alle froh, als wir wieder an die frische Herbstluft hinaustreten konnten. Wer oder was auch immer die Schweiz vor den riesigen Kriegsschäden unserer Nachbarländer bewahrt hat: Wir im Frieden Geborene müssen dankbar sein, dass wir vor einem solchen Schicksal verschont geblieben sind.

Die nächste Ausstellung 2020/2021 im Chärnehus Einsiedeln ist schon in Vorbereitung. «Leben und Überleben. Einsiedeln 1939 bis 1945» soll an die harten Zeiten unserer Eltern, Grosseltern oder schon Urgrosseltern in Einsiedeln und den Vierteln erinnern. Wie haben sie damals den Alltag gemeistert? Was brachte ihnen etwas Abwechslung und Erleichterung? Inserat folgt.

Weitere Informationen über das Projekt folgen sporadisch. Besitzen Sie noch Fotografien und Gegenstände aus jener Zeit. Melden Sie diese unter Telefon 055/412’46’42 oder ausstellung@chaernehus.ch, Internetseite: www.chaernehus.ch

Kleine, praktische Holzmaterialkiste von tüchtigen Handwerkern hergestellt. Foto: zvg

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