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Das Herz schlägt neu leicht versetzt

Das Herz schlägt neu leicht versetzt Das Herz schlägt neu leicht versetzt

Gerichtsurteil führt auf der Herzroute zu einer neuen Streckenführung

Das Bundesgerichtsurteil in Sachen Bleikenstrasse in Altendorf zeigt Folgen: Die Herzroute – die E-Bike-Strecke von Lausanne nach Rorschach – führt künftig von Einsiedeln via Tüfelsbrugg und Etzelpass nach Altendorf.

HANS-RUEDI RÜEGSEGGER

Rund 700 Kilometer misst die Herzroute von Lausanne nach Rorschach – oder umgekehrt. Über 12’000 Höhenmeter überwinden die E-Bike-Fahrerinnen und -Fahrer auf ihrem Weg vom Genfersee bis zum Bodensee und durchqueren auf der Etappe Einsiedeln–Rapperswil auch Ausserschwyz. Mit 1279 Metern über Meer erreichen die Genussfahrer auf dem Rinderweidhorn oberhalb von Altendorf den höchsten Punkt der ganzen Herzroute. Oder besser: erreichten sie. Denn ein Bundesgerichtsentscheid stützte ein allgemeines Fahrverbot auf einer Privatstrasse, was das Aus für die Herzroute in diesem Gebiet bedeutete.

«Ein lauschiger Abschnitt» «Schade, dass dieser lauschige Streckenabschnitt gestrichen werden muss», sagt Paul Hasler, Routenentwickler und Verwaltungsrat der Herzroute. Die Verantwortlichen der Herzroute suchten in Zusammenarbeit mit dem Kanton Schwyz, den betroffenen Gemeinden und Strassenbesitzern nach einer Alternativroute. Auch die neue Strecke kann sich nun sehen lassen. Sie führt von der Langrüti am Sihlsee über Egg auf den Etzelpass und weiter via Luegeten, Schwändi und Muschelberg nach Altendorf und zur Johannisburg, wo sie auf die «alte» Route trifft. Landschaftliche und kulturelle Highlights «Die Landschaft auf diesem Streckenabschnitt muss sich nicht verstecken», sagt Maurus Köchli, zuständig für den Langsamverkehr im Amt für Wald und Naturgefahren. Er erwähnt einerseits den Blick vom St. Meinrad Richtung Ybrig und Mythen, aber auch die Aussicht von der Luegeten auf den Zürichsee oder von der Traverse nach Altendorf auf Obersee und Linthebene. «Und es hat Orte mit Ausstrahlung – die Tüfelsbrugg oder das Geburtshaus von Paracelsus in Egg.

Einen Vorteil der neuen Streckenführung sieht Köchli darin, dass die Herzroute über öffentlich befahrene Strassen führt. «Wir wollen, dass Ruhe einkehrt.» Auf der anderen Seite können sich die Herzroutenbenützer nicht ganz ungestört bewegen, wird die Strasse über den Etzelpass doch auch von Autos frequentiert. «Und gut, dass die Strasse von der Luegeten zum St. Meinrad für E-Bike-Fahrer ist, für normale Velofahrer ist sie wohl zu steil», sagt Köchli mit einem Lachen.

Noch ist die neue Streckenfüåhrung bei SchweizMobil und bei der Herzroute nicht aufgeschaltet. Auf die Saisoneröffnung im kommenden Frühling hin soll dies aber so weit sein. Die Beschilderung übernimmt der Kanton Schwyz. Innerhalb von einem oder zwei Arbeitstagen wird ein Team des Kantons je nach Witterung im März oder April die neuen Schilder anbringen. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt jedoch: Der höchste Punkt der Herzroute befindet sich nicht mehr im Kanton Schwyz, sondern auf einer Zusatzschlaufe auf dem Turner im Napfgebiet …

Die Etappe der Herzroute von Einsiedeln nach Rapperswil wird künftig über den Etzelpass führen. Bei bis zu 20 Prozent Steigung schätzen die E-Bike-Fahrerinnen und -Fahrer die Unterstützung durch den Elektromotor.

Foto: Hans-Ruedi Rüegsegger

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