Veröffentlicht am

Deutliche Niederlage

Ringen, Swiss Winforce League (NLA): Freiamt – Einsiedeln 27:7

Einsiedeln musste gegen den gut aufgelegten Titelaspiranten Freiamt eine 7:27-Niederlage einstecken. Nur drei Kämpfe konnten die Einsiedler knapp für sich entscheiden.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Was für ein Kracher war diese Begegnung noch in der letzten Saison. Doch diesmal war es alles andere als eine enge Sache. Bereits beim Abwiegen staunte man allenthalben über die Aufstellung von Einsiedeln. Alexander Golin und Sven Neyer standen als Leihringer für Oberriet im Einsatz. Trainer Urs Bürgler krempelte deswegen das Team stark um und setzte die beiden Nachwuchsringer Gino Gugolz und Jan Walker ein. Für die besten Einsiedler-Punktesammler war deshalb Schwerstarbeit angesagt. Ganz anders sah es beim Gegner aus. Er hatte gleich mehrere Trumpf-Asse in seinen Reihen.

Deutlicher Rückstand

Der 15-jährige Leichtgewichtler Gino Gugolz machte an den letzten Wettkämpfen positiv von sich reden. Bei seiner NLA-Premiere hatte er zu Beginn noch etwas mit der Nervosität zu kämpfen. Doch er fand immer besser in den Kampf und bezwang Yanick Dietiker überraschend mit 4:2. Damit war er der einzige Einsiedler Lichtblick in den ersten fünf Kämpfen. Boris Illenseer und Magomed Ayskhanov erwiesen sich anfangs über weite Strecken als ebenbürtig und neutralisierten sich weitgehend. In der zweiten Runde konnte der Freiämtler immer mehr vorlegen und kam zu einem letztlich deutlichen 10:2-Sieg. Dennoch ist die Rückkehr von Illenseer ein grosser Gewinn für die nächsten Begegnungen.

Nicht besser erging es Dany Kälin gegen Nils Leutert. Er war klar unterlegen und verlor technisch überhöht. Auch Andreas Burkard gelang es nicht, die triste Bilanz aufzuwerten. Als Freistiler konnte er diesmal gegen Roman Zurfluh im Greco nicht viel ausrichten und verlor mit 9:0. Michel Schönbächler musste gegen Kaderriner Nino Leutert hartes Brot essen. Die schnelle Ringweise passte ihm gar nicht. Doch hielt er stark dagegen. Am Schluss unterlag er mit 14:0 und konnte damit den technischen Überlegenheitssieg seines Kontrahenten gerade noch knapp abwenden.

Der Knock-out der Einsiedler begann sich für Einsiedeln schon zur Pause abzuzeichnen. Das Team lag mit 14:3 zurück. Das war eine zu schwere Hypothek für die zweite Hälfte.

Versöhnlicher Abschluss Im 86-Kilo-Freistil stand Yves Neyer dem körperlich überlegenen Marc Weber gegenüber. In einem spannenden Duell verliess Neyer die Matte mit 6:5 als glücklicher Sieger. Lars Neyer fand kein technisches Mittel gegen Michael Bucher und geriet immer mehr in Rückstand. Am Ende musste er eine bittere 7:0-Niederlage einstecken.

Jan Walker, der mit der zweiten Mannschaft starke Leistungen ablieferte, bekam es mit dem erfahrenen Yves Müllhaupt zu tun. Zwar verlor er technisch überhöht, doch leistete er über weite Strecken hartnäckigen Widerstand. Die beiden letzten Kämpfe, in denen Jan Neyer gegen den einstigen Olympiateilnehmer Pascal Strebel sangund klanglos mit 15:0 unterging, und Adrian Mazan Joel Meier mit 8:4 niederrang, waren bedeutungslos. 27:7 lautete das Skore am Ende, was einer schallenden Ohrfeige gleichkommt. Dieses Ergebnis drückt die Stärkeverhältnisse der beiden Teams deutlich aus. Einsiedeln blieb chancenlos, von A bis Z.

Letzter Biss fehlte Man kann aber den Einsiedlern nicht vorwerfen, nicht alles probiert zu haben. Doch bei einigen hat der letzte Biss etwas gefehlt. Am Ende hat die klar bessere Mannschaft gewonnen. Zu Hause ist Freiamt eine Macht, zeigt immer «Vollgas-Ringen» und hat in dieser Saison noch keine Punkte abgegeben. Trainer Urs Bürgler sucht keine Ausflüchte, um die Niederlage schönzureden. «Ich habe auch einige gute Ansätze gesehen.» Einsiedler Ringer-Wochenende

Die Ringerriege Einsiedeln empfängt am nächsten Samstag Hergiswil. Gegen das Schlusslicht sollte Einsiedeln wieder zwei Punkte gewinnen. Da auch für Einsiedeln ein Sieg von Wichtigkeit ist, dürfte es zu einem spannenden Fight kommen. Nach dem überraschenden Sieg von Schattdorf gegen Kriessern ist die Playoff-Teilnahme noch nicht in trockenen Tüchern.

Am Sonntag findet in Einsiedeln ein nationales Jugendturnier im freien Stil statt. Dabei werden rund 100 Wettkämpfer im Alter zwischen sechs und fünfzehn Jahren erwartet.

«Ich habe auch einige gute Ansätze gesehen.»

Urs Bürgler, Trainer

Share
LATEST NEWS