Veröffentlicht am

Jodel hören wird zum Genuss

Jodel hören wird zum Genuss Jodel hören wird zum Genuss

Zu diesem Titel wird verführt, wer am vergangenen Samstag den Jodleroubed des Jodlerklubs Alpenrösli im Zwei Raben geniessen durfte. Aber auch umgekehrt kann sich solches entwickeln, wenn im Vortrag Sangesfreude mitschwingt.

Den alljährlichen Anlass eröffnete mit lüpfiger Handorgelmusik das Duo Anita und Priska, am Bass von Kari begleitet. Den Jodel-Auftakt machten die Alpenrösli-Jodler mit dem an bun-te Alpweiden erinnernden Lied «Summerziit». Ihr Präsident Alois Betschart konnte nicht weniger als über zwei Dutzend Delegationen aus befreundeten Jodelklubs sowie manche Vertretung aus andern Musikkreisen im prall gefüllten Saal begrüssen. Ein bunt gemischter Volksmusik- Abend, durchmischt mit Jodel, Schwyzerörgelimusik, von jugendlichen Musikanten vorgetragen, und Alphornklängen wurde zum Ohrenschmaus für die gut gelaunte Gästeschar.

Örgeli und Alphorn Die befreundete Gastformation «Alpengruss» aus Äschiried im Berner Oberland nennt sich wohl wegen ihrer Grösse «Jodlergruppe », nicht wie es sonst üblich ist, Jodelklub. Nicht weniger als 24 Jodler standen nämlich in ihren Reihen bei deren sehr gut anzuhörenden Jodelvorträgen.

Zur einen Örgeliformation, sie nennt sich Ybriger-Blitz, ist zu erwähnen, dass die zwei Mädchen und die beiden Buben die gekonnt vorgetragenen Volkstänze im richtigen Sinn «rocken» lies-sen. Eine ungewöhnliche Art des Vortrags im Volksmusikbereich. Aber, wie das gespielt wurde, verdankten die Zuhörerreihen dies mit begeistertem Applaus. Beim «Weidhotteri» hatte man das Gefühl, als ob die Musik davongaloppieren wollte.

Wohlbekannt ist, dass das Alphornspiel nicht einfach zu meistern ist. Dem klubeigenen Quartett gelang ein gut zu hörender Vortrag.

Gäste auf der Bühne

Die Gastgruppe zeigte in ihrem Jodel eine stimmlich gut durchmischte Besetzung. Ausgezeichnet gelangen die Ablösungen bei den Vorjodler-Einsätzen. Zudem glaubt man in ihrem Gesang richtiggehend Freude am Jodel feststellen zu können. Das Lied «Dr Bärgbach», vom in Jodlerkreisen bekannten Komponisten Ernst Sommer geschrieben, bewies eine gute und disziplinierte Probenarbeit.

Das seit 2012 aufspielende Handorgelduo Anita und Priska, von ihrem Vater am Bass begleitet, erinnert in seiner Vortragsweise an den früher in der Volksmusik für die Tänze oft gehörte «en gstobne». Nicht wegen des Tempos, sondern weil sie wis-sen, die Musik «lüpfig» ans Ohr des Zuhörers zu bringen. Dass sie beim bereits einmal in Einsiedeln aufgetretenen und gern gehörten Jodelklub aus Weggis eine CD-Aufnahme vornehmen durften, weist auf ihre gute Ausbildung und ihr gekonntes Spiel hin.

Das eine Lied mit «Verlorni Heimat» betitelt, kann als «Schlager» bezeichnet werden, sobald es mit «Uf de Alpe obe» an unser Ohr klingt.

Tradition hat bei den Alpenrösli- Jodlern ihre reich bestückte Tombola, die dank den Spendern hilft, die Vereinskasse etwas zu sichern.

Krönender Abschluss Dass sie sich neben den Gastjodlern zu bestätigen wissen, bewiesen die einheimischen Jodler zum Beispiel mit dem unter der kundigen Leitung von Marlen Betschart gut eingeübten «Än liebä Gedanke». Ihr Gesang liess da und dort Erinnerung an frühere Zeiten erwachen. Das Lied «Es schöns Daheim» weck-te so intensiv Heimat-Wohlgefühle, dass das Publikum eine Zugabe forderte.

Im «Chüemattli-Jutz» war wiederum das gute Stimm-Material der Gastjodler festzustellen. Auch bekam der Zuhörer das Gefühl, dass ein gutes Aufeinanderzuhören anscheinend eine liebe Pflicht zu sein scheint.

Der krönende Abschluss war an diesem musikalisch eindrücklichen Abend der obligate Gesamtchor der Jodlergruppe Alpengruss zusammen mit dem gastgebenden Jodlerklub «Alpenrösli ». Im Lied «Bärgfründe» war leicht die Verbundenheit in der Alpenwelt zu hören. Unausweichlich wurde von den Zuhörern eine Zugabe gefordert. Dies spendeten die Jodler mit einem Naturjutz. Volksmusik lebt!

Share
LATEST NEWS